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Kapital & Märkte
 Ausgabe Januar/2013




                                                                                        der Unternehmen, führt zu einer doppelten Belastung der
     Europa: Aussicht auf Haftungsunion                                                 öffentlichen Haushalte: Die Sozialausgaben steigen und die
     beruhigt ­Kapitalmärkte ­vorübergehend                                             Einnahmen brechen konjunkturbedingt trotz Steuererhö-
                                                                                        hungen weg. Durch schmerzvolle Sparmaßnahmen und
                                                                                        Steuererhöhungen wird das Defizit der Staaten Südeuropas
                           Anleihenrendite Deutschland 10 Jahre
                                                                                        nicht kleiner. Das Hinausschieben der Defizitziele und immer
in %                       Anleihenrendite Spanien 10 Jahre                    in %
  8                                                                               8
                                                                                        neue Steuererhöhungen, wie jüngst in Portugal, zeigen, dass
 7                                                                                      mit den jetzigen Maßnahmen eine Gesundung nicht schnell
 6                                                                                6     genug erreicht werden kann. Die neuen Zugeständnisse an
 5                                                                                      Griechenland wecken den verständlichen Wunsch von Portugal
 4                                                                                4
                                                                                        und Irland nach ebensolchen Vergünstigungen und sind ein
 3
                                                                                        potentieller Herd für neue Streitereien. Das offene Nachgeben
 2                                                                                2
 1                                                                                      der EU gegenüber Griechenland, um den Verbleib des Landes
 0                                                                              0       in der Eurozone zu gewährleisten, zeigt allen Ländern, wie
  Jan 08          Jan 09       Jan 10       Jan 11        Jan 12           Jan 13
       Quelle: Bloomberg
                                                                                        erpressbar die Geberländer, die EU und die EZB sind.
                                                       siehe auch letzte Seite zu (3)


                                                                                        In Italien sind im Februar Wahlen. Auch dieses Land hat
 Die Ankündigung der EZB im Sommer, Staatsanleihen der                                  große Mühe, Einsparungen zu erreichen, weil die Wirtschaft
 Problemländer gegebenenfalls in fast unbegrenzter Höhe zu                              schrumpft. Die eindeutigen Aussagen aus Italien und Spanien,
 erwerben, hat die Kapitalmärkte anhaltend beruhigt und zu                              sich mit oder ohne Rettungsschirm, keinen weiteren Diktaten
 ausgeprägten Kursgewinnen bei Anleihen der Peripherie­änder
                                                      l                                 aus dem Norden zu unterwerfen, deuten darauf hin, dass
 geführt. Die Entspannung ging so weit, dass die EZB bisher                             man die mühsam erreichte Ruhe an den Kapitalmärkten nicht
 nicht direkt intervenieren musste, sondern es bei der Ankün-                           ausreichend nutzen wird, um Sanierungsschritte zu forcieren.
 digung belassen konnte. Die großen Käufer der Risikopapiere                            Ohnehin ist das Scheitern der Sparpolitik ohne flankierende,
 sind vor allem die Banken der Peripherieländer, die ihrerseits                         strukturelle Maßnahmen zur Wiederherstellung der Wettbe-
 die dafür notwendigen Mittel günstig von der EZB erhalten,                             werbsfähigkeit innerhalb des Euroraumes inzwischen offen-
 und die großen Kapitalsammelstellen, die – von den Regu-                               kundig. Die Bundesregierung ist mit ihrem Pochen auf Spar-
 lierern gezwungen – in Staatsanleihen investieren müssen.                              maßnahmen in Europa zunehmend isoliert.Solange die
                                                                                        Früchte dieser Politik für die Bevölkerung nicht sichtbar
 Das eigentliche Problem in den südeuropäischen Ländern –                               werden, bleiben die Länder Südeuropas, soweit sie zum
 im Gegensatz zu Irland – ist die nach wie vor mangelnde                                Euroraum gehören, in einer Negativspirale gefangen und
 Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, welche aufgrund der                               treiben dem Staatsbankrott entgegen.
 Zugehörigkeit zum Euroraum nicht mehr wie früher durch
 Abwertungen wieder hergestellt werden kann. Zunächst zei-                              Die größte Gefahr geht von der sich noch verschlechternden
 gen sich die negativen Folgen des nun möglichen und für                                Lage der spanischen Wirtschaft aus, die in der dargestellten
 die Unternehmen existentiellen Personalabbaus: Die Arbeits-                            Negativspirale feststeckt. Ob sich mit dem noch ausstehenden
 losigkeit von 25 Prozent in Griechenland und Spanien erreicht                          formellen Schritt Spaniens unter den Rettungsschirm etwas
 staatsgefährdende Dimensionen. Viele Jugendliche müssen                                bessern wird, darf bezweifelt werden.
 dort bei ihren Eltern wohnen bleiben und sich durch unver-
 steuerte Gelegenheitsjobs, mit denen sie die staatliche Unter-                         Der rapide Verlust an Wettbewerbsfähigkeit der französi-
 stützung ergänzen, über Wasser halten. Die hohe Arbeits-                               schen Industrie eröffnet das nächste Problemfeld. Die neue
 losigkeit, gepaart mit geringeren Umsätzen und Gewinnen                                Regierung in Frankreich hat außer Steuererhöhungen wenig
unternommen. Wichtige Maßnahmen wie eine Liberalisie-            eine Erhöhung derselben und über dringend notwendige
rung des rigiden Arbeitsmarktes sind in Paris noch nicht         Ausgabenkürzungen an. Die dadurch seit Wochen verursachte
einmal begonnen worden.                                          Unsicherheit hat nicht nur die Stimmung der Konsumenten
                                                                 sondern auch die der Groß- und vor allem Kleinunternehmen,
Auch Slowenien muss wahrscheinlich unter den Rettungs-           welche für die Masse der Arbeitsplätze stehen, gedrückt.
schirm und Zypern geht diesen Schritt ganz sicher, wenn
der Inselstaat seine Banken (welche die umfangreichen Ein-      in US $                  Konsumklima USA                      S&P 500             in US $
lagen von reichen Russen in griechischen Staatspapieren         110                                                                                 1.800

versenkt haben) retten will. Von einer Lösung der Probleme                                                                                          1.600
                                                                100
                                                                                                                                                    1.400
in Europa sind wir also trotz gewisser Fortschritte noch sehr    90
                                                                                                                                                    1.200
weit entfernt. Und ob die Mittel des ESM für eine Rettung        80                                                                                 1.000
Spaniens und voraussichtlich weiter notwendige Hilfen für                                                                                           800
                                                                 70
Griechenland und Portugal ausreichen werden, ist zweifel-                                                                                           600
                                                                 60
haft. Der vom Bundesverfassungsgericht durchgesetzte                                                                                                400
                                                                 50
Zwang, weitere Gelder zugunsten des ESM für diese Länder                                                                                            200

durch den Bundestag freizugeben, wird möglicherweise             40                                                                                0
                                                                  Feb 07      Feb 08       Feb 09         Feb 10    Feb 11        Feb 12       Dez 12
Probleme bereiten, weil im Herbst Bundestagswahlen sind.              Quelle: Univ. Michigan, Bloomberg            siehe auch letzte Seite zu (2) und (3)
Allein die von EZB-Präsident Draghi im Sommer taktisch
geschickt ausgesprochene Blanko-Rettungszusage hat die
Ängste der Anleger vorläufig neutralisieren können. Damit        Japan spürt als Exportland die schwächere Weltkonjunktur.
gelang es ihm inzwischen, die große Mehrheit auch der            Die Opposition, die im Dezember einen überwältigenden
überseeischen Anleger davon zu überzeugen, ESM und EZB           Wahlsieg erreichte, will deshalb wieder umfangreiche kredit­
würden den Euro retten können. Falls sich dies als Trug-         finanzierte Infrastrukturausgaben und – neu – auch Militär-
schluss erweisen sollte, dürfte es an den Kapitalmärkten und     ausgaben tätigen. Wie das bei der Rekordverschuldung des
für die Wirtschaft auch der stabilen Länder der Eurozone,        Staates von 250 Prozent des Sozialproduktes funktionieren
die über ihre Garantien und Zentralbanken eingebunden            soll, bleibt ein Rätsel. Der Notenbank soll ein höheres Infla-
sind, gefährlich werden.                                         tionsziel auferlegt werden, das auch mit Käufen ausländi-
                                                                 scher Anleihen erreicht wird. Damit soll der anhaltenden
Wegen Exportrückgängen in die Eurozone und der langsa-           Deflation, die das Land ökonomisch schon lange lähmt, ein
meren Konjunktur in vielen Schwellenländern leidet das           Ende bereitet werden. Die neue Regierung versucht so, im
Wachstum Deutschlands etwas. Die Binnennachfrage, etwa           internationalen Abwertungswettlauf Plätze gut zu machen.
beim Wohnungsbau (Flucht in die Sachwerte), stützt aber.         Dies ist ein höchst riskantes Vorhaben. Sollte die Politik allzu
Auch höhere Löhne helfen und lassen andererseits unseren         erfolgreich sein, den Yen zu drücken, könnte es zur Kapital-
Wettbewerbsvorsprung allmählich erodieren.     ❚                 flucht aus dem überschuldeten Land und zu steigenden
                                                                 Zinsen für Anleihen kommen. Höhere Zinskosten wären aber
                                                                 untragbar. Vermutlich wird es in ­apan also nur zu einem
                                                                                                  J

  USA: Stößt der Staat an seine                                  heftigen Strohfeuer kommen.                  ❚
 ­Verschuldungsgrenze?

                                                                    China: Infrastrukturprojekte zur
Die traditionell wichtige Konsumnachfrage in den USA stützt
                                                                   ­Konjunkturförderung
wegen der abnehmenden Sparquote und der Besserung des
Arbeitsmarktes die Konjunktur, bleibt aber wegen der hohen
Privatverschuldung ohne nachhaltige Dynamik, wie das seit        Die großen Schwellenländer außer Russland schwächeln kon-
November eingetrübte Konsumklima zeigt. Die knappe und           junkturell noch etwas, weil sie noch die Folgen ihrer restrik-
in letzter Minute erreichte Verschiebung von Ausgabenkür-        tiven Politik spüren, die ab 2010 erfolgreich zur Inflationsbe-
zungen und das Unterbleiben von Steuererhöhungen (außer          kämpfung eingeführt worden war. Angeführt von Brasilien
für hohe Einkommen) sorgten zwar für eine kurzfristige Er-       und China sind sie dabei, wieder Gas zu geben. China hat
leichterung, wird aber eine gewisse konjunkturelle Abkühlung     schon vor dem Auftritt der im November eingesetzten neuen
nicht verhindern. Abgesehen davon stehen bis Ende Februar,       Parteiführung angekündigt, umfangreiche Staatsaufträge für
wenn die in den USA geltende Schuldenobergrenze wieder           Infrastrukturprojekte zu erteilen, um der schwachen Dynamik
erreicht sein wird, nervenaufreibende Verhandlungen über         wieder nachzuhelfen. Die überraschend hohe Zunahme der
Kredite zeigt die Politikänderung bereits. Auch steigen die                    2,5 Prozent liegen will sie die Zinsen extrem niedrig belassen.
chinesischen Aktien nach langer Talfahrt wieder. Wie oft in                    Nach den letzten beiden Ankaufsprogrammen zogen jeweils
den vergangenen Jahren wird es 2013 wieder an den                              die langfristigen Zinsen deutlich an und Aktien, Immobilien
Schwellenländern liegen, die in den Industrieländern ver-                      sowie Rohstoffe verteuerten sich, obwohl die Konjunktur in
schuldungsbedingt schwache Konjunktur auszugleichen.                     ❚     den Industrieländern verhalten blieb. Diese Erfahrungen und
                                                                               die in Japan, wo die Zentralbank schon lange umfangreiche
                                                                               Staatsanleihenkäufe tätigt, zeigen, dass zwar die Vermögen-
                                                                               spreise mehr oder weniger erfolgreich nach oben manipu-
 Inflation noch im Zaum                                                        liert werden können, aber die Wirtschaft davon wenig pro-
                                                                               fitiert. Die höheren Rohstoffpreise schaden eben auch, da
                                                                               sie Kaufkraft abschöpfen. Darüber hinaus kommt die Ver-
Die Preissteigerungsraten sind, mit wenigen Ausnahmen wie                      mögenspreisinflation nur den Vermögensbesitzern zugute,
J
­apan und der Schweiz, weltweit zumeist etwas zu hoch. Sie                     was die Spannungen durch die sich vergrößernde Kluft
sind gegenläufigen Einflüssen ausgesetzt: Wegen eingetrüb-                     zwischen Arm und Reich verstärkt. Auch deshalb wächst in
ter Konjunkturaussichten haben die Industrierohstoffpreise                     den Industrieländern die Begehrlichkeit der Staaten, diese
nachgegeben und die Löhne bleiben unter Druck. Die wegen                       Vermögenszuwächse wieder zu besteuern.
der Dürre in den USA und im Schwarzmeerraum gestiegenen
Getreidepreise wirken dem jedoch entgegen. Solange die                         Konjunkturangst und die durch Zentralbankkäufe entstandene
wirtschaftliche Entwicklung verhalten bleibt, sind deutliche                   Überliquidität haben an den Rentenmärkten zu anormal nied-
Preissteigerungen noch nicht zu erwarten. Die von der Finanz-                  rigen Zinsen für die rarer werdenden guten Schuldner geführt,
krise angeschlagenen Banken halten sich mit der Kreditver-                     was zu einer extremen Überbewertung der Anleihen geführt
gabe vor allem in Europa zurück, so dass sich der Anstieg der                  hat. Sollten sich die Notenbanken zu aggressiven Maßnahmen
Zentralbankgeldmenge weiterhin nicht in den breiteren Geld-                    hinreißen lassen, oder die Wirtschaft sich wider Erwarten deut-
mengenaggregaten niederschlägt. Schuldner bauen eher                           licher bessern, könnte es an den Rentenmärkten wegen lang-
Kredite ab, als neue aufzunehmen. Nur von staatlicher Seite,                   fristigen Inflationssorgen zu einem Run aus Anleihen kommen.
durch die Erhöhung indirekter Steuern und Verbrauchsabga-                      Die Bank von England, die US-Notenbank und nun auch die
ben, gibt es einen gewissen Inflationsdruck. Dieser Effekt                     Bank von Japan loten die Grenzen ihrer Möglichkeiten aus,
verhindert bisher den in Europa wegen der schlechten Kon-                      mit unabsehbaren Konsequenzen im Falle von Fehlentschei-
junktur eigentlich zu erwartenden Inflationsrückgang.               ❚          dungen. Ein Stagflationsszenario wird dadurch zunehmend
                                                                               wahrscheinlich. Der Anleger sollte sich vor diesen Risiken
                                                                               zu schützen versuchen, indem er inflationsindexierte Pa­

 Geldpolitik fördert Vermögens­                                                piere, Wandelanleihen und Anleihen in gesunden Wäh­
                                                                               rungen von Ländern mit Zentralbanken, die keine Staats­
 preisinflation
                                                                               finanzierung betreiben, übergewichtet.


                           Inflation ohne Nahrung&Energie USA
                                                                               Investoren sollten keinesfalls größere Bonitätsrisiken ein­
in %                       Inflation mit Nahrung&Energie USA             in %   gehen oder lange Laufzeiten wählen, um höhere Zinsen
  6                                                                     6      zu erhalten.   ❚
  5                                                                     5
  4                                                                     4
  3                                                                     3
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  1                                                                     1       Aktien im Höhenrausch
  0                                                                     0
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 -3                                                                     -3     Die Liquiditätsflut durch die Zentralbanken sowie damit ein-
  Feb 07       Feb 08      Feb 09    Feb 10    Feb 11    Feb 12   Dez 12
                                                                               hergehende Hoffnungen auf das Ausbleiben einer deutlichen
       Quelle: Bloomberg
                                                                               Wachstumsverlangsamung bzw. Rezession halfen den Aktien-
                                                                               kursen in den letzten Monaten trotz Ängsten um Spanien. Die
Entgegen den Erwartungen begann die US-Notenbank mit                           ungelösten, gewaltigen Probleme im Euroraum und die selek-
neuen, umfangreichen Käufen von Staatsanleihen und von                         tiven Rückgänge der Unternehmensergebnisse bleiben Risiken.
Hypothekenpapieren, die sie nicht befristet hat. Solange die                   Die von den Analysten berechneten Gewinnschätzungen
Arbeitslosigkeit über 6,5 Prozent und die Inflation unter                      gehen angesichts der Wachstumsschwäche in den Industrie-
ländern von zu hohen Unternehmenserträgen aus. Aktienan-                       Angesichts der noch skeptischen Stimmung gegenüber
   lagen sind andererseits bei den extrem tiefen Zinsen am Geld-                  den europäischen Problemländern ergeben sich auf dem
   und Kapitalmarkt zu bewertungstechnisch sehr attraktiven                       niedrigen Kursniveau immer wieder Chancen, die es un­
   Anlagen geworden. Sie profitieren als Sachwerte strukturell                    ter taktischen Gesichtspunkten zu nutzen gilt. Umge­
   immer mehr von dem zunehmenden Misstrauen vieler Anleger                       kehrt wird die ausgeprägte Abhängigkeit vieler deutscher
   gegenüber Anleihen und Geldmarktanlagen, die immer nied-                       Unternehmen vom Export durch die Schwäche ihrer Ziel­
   riger verzinst werden und mit denen zumindest real kein                        märkte in Europa gefährlich für deren Ertragslage. Die
   Kapitalerhalt mehr wie früher möglich ist. Hinweise, dass                      Abschwächung der Autoindustrie ist ein Vorbote für die­
   China mit seinen riesigen Devisenreserven vermehrt Unter-                      se generellen Risiken. Auch eine zunehmende Steuerbelas­
   nehmensbeteiligungen und andere Sachanlagen kauft, sind                        tung, wie sie sich nach den Bundestagswahlen im Herbst
   ein weiteres Indiz dafür. Der zunehmende Anlagenotstand                        abzeichnet, dürfte den Trend, deutsche Aktien in Europa
   macht gerade die Dividendenrenditen vieler Aktien außeror-                     zu favorisieren, früher oder später umkehren.
   dentlich attraktiv. Diese unter Diversifikationsüberlegungen bei
   vielen langfristig orientierten Anlegern stattfindende Hinwen-                 Aufgrund der bekannten und ungelösten Verschuldungs­
   dung zu Sachwerten wird phasenweise immer wieder durch                         problematik und der zunehmenden Staatseingriffe in den
   das unsichere konjunkturelle Umfeld unterbrochen und führt                     Industrieländern sollten Investoren auch bei Aktienanla­
   dann zu (vorübergehenden) Kurseinbrüchen. In solche Schwä-                     gen die Schwellenländer viel höher als früher gewichten.
   cheanfälle hinein sollte gekauft werden. Nach den jüngsten                     Die extrem lockere Geldpolitik in den Industrie­ändern
                                                                                                                                 l
   Kursanstiegen an den Kapitalmärkten ist die Anlegerstimmung                    spült sehr viel Liquidität in diese Länder, welche auch aus
   zu optimistisch beziehungsweise unvorsichtig geworden.                         demographischen Gründen präferiert werden sollten.
                                                                                   Die Bewertungen sind ebenfalls attraktiv.

              STOXX 600       MSCI Schwellenländer      indexiert in Euro          Generell gilt weiter: Die Qualität des Portfolios sollte
110
100
                                                                                   durch Umschichtungen verbessert werden. Vor allem bei
 90                                                                                Anlagen in Problemländern muss die Qualität der Einzel­
 80                                                                                titel gründlich geprüft werden und einen harten Stress­
 70
 60
                                                                                   test bestehen können.          ❚	
 50                                                                                                                                             Helmut Kurz
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  Jan 08        Jan 09    Jan 10       Jan 11          Jan 12           Jan 13

      Quelle: Bloomberg                         siehe auch unten zu (2) und (3)




      	                                                                                                                              Stand: Januar 2013

      BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG                                              Die Darstellungen geben die aktuellen Meinungen und Einschätzungen zum
      Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart                                              Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments wieder. Sie können ohne Vorankün-
                                                                                  digung angepasst oder geändert werden. Die enthaltenen Informationen wur-
      Amtsgericht Stuttgart HRA 738                                               den sorgfältig geprüft und zusammengestellt. Eine Gewähr für Richtigkeit und
                                                                                  Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Die Informationen sind keine
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      Persönlich haftende Gesellschafter:
                                        fehlungen und umfassende Beratungen stehen Ihnen die Berater unseres Hauses
                                                                                  gerne zur Verfügung. Die Urheberrechte für die gesamte inhaltliche und
      Dr. Volker Gerstenmaier, Mario Caroli

                                     g
                                                                                  ­ raphische Gestaltung liegen beim Herausgeber und dürfen gerne, jedoch nur
                                                                                  mit schriftlicher Genehmigung, verwendet werden.

      Ihr Ansprechpartner:                                                        Ergänzende Hinweise:
      Michael Beck                                                                (1)	Angaben zur steuerlichen Situation sind nur allgemeiner Art.
                                                                                      Für eine individuelle Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten
      Leiter Portfolio Management                                                     Aspekte und ggf. abweichende Bewertungen sollten Sie Ihren
      Telefon	0711/2148-242, Telefax 0711/2148-250                                    ­Steuerberater hinzuziehen.
      Michael.Beck@privatbank.de                                                  (2)	Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger
                                                                                       Indikator für zukünftige Entwicklungen.
                                                                                  (3)	Finanzinstrumente oder Indizes können in Fremdwährungen notiert
      Redaktion:                                                                       sein. Deren Renditen können daher auch aufgrund von Währungs-
      Helmut Kurz                                                                      schwankungen steigen oder fallen.

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Kapital & Märkte: Aktuelle Informationen aus dem Kapitalmarkt - Januar 2013

  • 1. Kapital & Märkte Ausgabe Januar/2013 der Unternehmen, führt zu einer doppelten Belastung der Europa: Aussicht auf Haftungsunion öffentlichen Haushalte: Die Sozialausgaben steigen und die beruhigt ­Kapitalmärkte ­vorübergehend Einnahmen brechen konjunkturbedingt trotz Steuererhö- hungen weg. Durch schmerzvolle Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen wird das Defizit der Staaten Südeuropas Anleihenrendite Deutschland 10 Jahre nicht kleiner. Das Hinausschieben der Defizitziele und immer in % Anleihenrendite Spanien 10 Jahre in % 8 8 neue Steuererhöhungen, wie jüngst in Portugal, zeigen, dass 7 mit den jetzigen Maßnahmen eine Gesundung nicht schnell 6 6 genug erreicht werden kann. Die neuen Zugeständnisse an 5 Griechenland wecken den verständlichen Wunsch von Portugal 4 4 und Irland nach ebensolchen Vergünstigungen und sind ein 3 potentieller Herd für neue Streitereien. Das offene Nachgeben 2 2 1 der EU gegenüber Griechenland, um den Verbleib des Landes 0 0 in der Eurozone zu gewährleisten, zeigt allen Ländern, wie Jan 08 Jan 09 Jan 10 Jan 11 Jan 12 Jan 13 Quelle: Bloomberg erpressbar die Geberländer, die EU und die EZB sind. siehe auch letzte Seite zu (3) In Italien sind im Februar Wahlen. Auch dieses Land hat Die Ankündigung der EZB im Sommer, Staatsanleihen der große Mühe, Einsparungen zu erreichen, weil die Wirtschaft Problemländer gegebenenfalls in fast unbegrenzter Höhe zu schrumpft. Die eindeutigen Aussagen aus Italien und Spanien, erwerben, hat die Kapitalmärkte anhaltend beruhigt und zu sich mit oder ohne Rettungsschirm, keinen weiteren Diktaten ausgeprägten Kursgewinnen bei Anleihen der Peripherie­änder l aus dem Norden zu unterwerfen, deuten darauf hin, dass geführt. Die Entspannung ging so weit, dass die EZB bisher man die mühsam erreichte Ruhe an den Kapitalmärkten nicht nicht direkt intervenieren musste, sondern es bei der Ankün- ausreichend nutzen wird, um Sanierungsschritte zu forcieren. digung belassen konnte. Die großen Käufer der Risikopapiere Ohnehin ist das Scheitern der Sparpolitik ohne flankierende, sind vor allem die Banken der Peripherieländer, die ihrerseits strukturelle Maßnahmen zur Wiederherstellung der Wettbe- die dafür notwendigen Mittel günstig von der EZB erhalten, werbsfähigkeit innerhalb des Euroraumes inzwischen offen- und die großen Kapitalsammelstellen, die – von den Regu- kundig. Die Bundesregierung ist mit ihrem Pochen auf Spar- lierern gezwungen – in Staatsanleihen investieren müssen. maßnahmen in Europa zunehmend isoliert.Solange die Früchte dieser Politik für die Bevölkerung nicht sichtbar Das eigentliche Problem in den südeuropäischen Ländern – werden, bleiben die Länder Südeuropas, soweit sie zum im Gegensatz zu Irland – ist die nach wie vor mangelnde Euroraum gehören, in einer Negativspirale gefangen und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, welche aufgrund der treiben dem Staatsbankrott entgegen. Zugehörigkeit zum Euroraum nicht mehr wie früher durch Abwertungen wieder hergestellt werden kann. Zunächst zei- Die größte Gefahr geht von der sich noch verschlechternden gen sich die negativen Folgen des nun möglichen und für Lage der spanischen Wirtschaft aus, die in der dargestellten die Unternehmen existentiellen Personalabbaus: Die Arbeits- Negativspirale feststeckt. Ob sich mit dem noch ausstehenden losigkeit von 25 Prozent in Griechenland und Spanien erreicht formellen Schritt Spaniens unter den Rettungsschirm etwas staatsgefährdende Dimensionen. Viele Jugendliche müssen bessern wird, darf bezweifelt werden. dort bei ihren Eltern wohnen bleiben und sich durch unver- steuerte Gelegenheitsjobs, mit denen sie die staatliche Unter- Der rapide Verlust an Wettbewerbsfähigkeit der französi- stützung ergänzen, über Wasser halten. Die hohe Arbeits- schen Industrie eröffnet das nächste Problemfeld. Die neue losigkeit, gepaart mit geringeren Umsätzen und Gewinnen Regierung in Frankreich hat außer Steuererhöhungen wenig
  • 2. unternommen. Wichtige Maßnahmen wie eine Liberalisie- eine Erhöhung derselben und über dringend notwendige rung des rigiden Arbeitsmarktes sind in Paris noch nicht Ausgabenkürzungen an. Die dadurch seit Wochen verursachte einmal begonnen worden. Unsicherheit hat nicht nur die Stimmung der Konsumenten sondern auch die der Groß- und vor allem Kleinunternehmen, Auch Slowenien muss wahrscheinlich unter den Rettungs- welche für die Masse der Arbeitsplätze stehen, gedrückt. schirm und Zypern geht diesen Schritt ganz sicher, wenn der Inselstaat seine Banken (welche die umfangreichen Ein- in US $ Konsumklima USA S&P 500 in US $ lagen von reichen Russen in griechischen Staatspapieren 110 1.800 versenkt haben) retten will. Von einer Lösung der Probleme 1.600 100 1.400 in Europa sind wir also trotz gewisser Fortschritte noch sehr 90 1.200 weit entfernt. Und ob die Mittel des ESM für eine Rettung 80 1.000 Spaniens und voraussichtlich weiter notwendige Hilfen für 800 70 Griechenland und Portugal ausreichen werden, ist zweifel- 600 60 haft. Der vom Bundesverfassungsgericht durchgesetzte 400 50 Zwang, weitere Gelder zugunsten des ESM für diese Länder 200 durch den Bundestag freizugeben, wird möglicherweise 40 0 Feb 07 Feb 08 Feb 09 Feb 10 Feb 11 Feb 12 Dez 12 Probleme bereiten, weil im Herbst Bundestagswahlen sind. Quelle: Univ. Michigan, Bloomberg siehe auch letzte Seite zu (2) und (3) Allein die von EZB-Präsident Draghi im Sommer taktisch geschickt ausgesprochene Blanko-Rettungszusage hat die Ängste der Anleger vorläufig neutralisieren können. Damit Japan spürt als Exportland die schwächere Weltkonjunktur. gelang es ihm inzwischen, die große Mehrheit auch der Die Opposition, die im Dezember einen überwältigenden überseeischen Anleger davon zu überzeugen, ESM und EZB Wahlsieg erreichte, will deshalb wieder umfangreiche kredit­ würden den Euro retten können. Falls sich dies als Trug- finanzierte Infrastrukturausgaben und – neu – auch Militär- schluss erweisen sollte, dürfte es an den Kapitalmärkten und ausgaben tätigen. Wie das bei der Rekordverschuldung des für die Wirtschaft auch der stabilen Länder der Eurozone, Staates von 250 Prozent des Sozialproduktes funktionieren die über ihre Garantien und Zentralbanken eingebunden soll, bleibt ein Rätsel. Der Notenbank soll ein höheres Infla- sind, gefährlich werden. tionsziel auferlegt werden, das auch mit Käufen ausländi- scher Anleihen erreicht wird. Damit soll der anhaltenden Wegen Exportrückgängen in die Eurozone und der langsa- Deflation, die das Land ökonomisch schon lange lähmt, ein meren Konjunktur in vielen Schwellenländern leidet das Ende bereitet werden. Die neue Regierung versucht so, im Wachstum Deutschlands etwas. Die Binnennachfrage, etwa internationalen Abwertungswettlauf Plätze gut zu machen. beim Wohnungsbau (Flucht in die Sachwerte), stützt aber. Dies ist ein höchst riskantes Vorhaben. Sollte die Politik allzu Auch höhere Löhne helfen und lassen andererseits unseren erfolgreich sein, den Yen zu drücken, könnte es zur Kapital- Wettbewerbsvorsprung allmählich erodieren. ❚ flucht aus dem überschuldeten Land und zu steigenden Zinsen für Anleihen kommen. Höhere Zinskosten wären aber untragbar. Vermutlich wird es in ­apan also nur zu einem J USA: Stößt der Staat an seine heftigen Strohfeuer kommen. ❚ ­Verschuldungsgrenze? China: Infrastrukturprojekte zur Die traditionell wichtige Konsumnachfrage in den USA stützt ­Konjunkturförderung wegen der abnehmenden Sparquote und der Besserung des Arbeitsmarktes die Konjunktur, bleibt aber wegen der hohen Privatverschuldung ohne nachhaltige Dynamik, wie das seit Die großen Schwellenländer außer Russland schwächeln kon- November eingetrübte Konsumklima zeigt. Die knappe und junkturell noch etwas, weil sie noch die Folgen ihrer restrik- in letzter Minute erreichte Verschiebung von Ausgabenkür- tiven Politik spüren, die ab 2010 erfolgreich zur Inflationsbe- zungen und das Unterbleiben von Steuererhöhungen (außer kämpfung eingeführt worden war. Angeführt von Brasilien für hohe Einkommen) sorgten zwar für eine kurzfristige Er- und China sind sie dabei, wieder Gas zu geben. China hat leichterung, wird aber eine gewisse konjunkturelle Abkühlung schon vor dem Auftritt der im November eingesetzten neuen nicht verhindern. Abgesehen davon stehen bis Ende Februar, Parteiführung angekündigt, umfangreiche Staatsaufträge für wenn die in den USA geltende Schuldenobergrenze wieder Infrastrukturprojekte zu erteilen, um der schwachen Dynamik erreicht sein wird, nervenaufreibende Verhandlungen über wieder nachzuhelfen. Die überraschend hohe Zunahme der
  • 3. Kredite zeigt die Politikänderung bereits. Auch steigen die 2,5 Prozent liegen will sie die Zinsen extrem niedrig belassen. chinesischen Aktien nach langer Talfahrt wieder. Wie oft in Nach den letzten beiden Ankaufsprogrammen zogen jeweils den vergangenen Jahren wird es 2013 wieder an den die langfristigen Zinsen deutlich an und Aktien, Immobilien Schwellenländern liegen, die in den Industrieländern ver- sowie Rohstoffe verteuerten sich, obwohl die Konjunktur in schuldungsbedingt schwache Konjunktur auszugleichen. ❚ den Industrieländern verhalten blieb. Diese Erfahrungen und die in Japan, wo die Zentralbank schon lange umfangreiche Staatsanleihenkäufe tätigt, zeigen, dass zwar die Vermögen- spreise mehr oder weniger erfolgreich nach oben manipu- Inflation noch im Zaum liert werden können, aber die Wirtschaft davon wenig pro- fitiert. Die höheren Rohstoffpreise schaden eben auch, da sie Kaufkraft abschöpfen. Darüber hinaus kommt die Ver- Die Preissteigerungsraten sind, mit wenigen Ausnahmen wie mögenspreisinflation nur den Vermögensbesitzern zugute, J ­apan und der Schweiz, weltweit zumeist etwas zu hoch. Sie was die Spannungen durch die sich vergrößernde Kluft sind gegenläufigen Einflüssen ausgesetzt: Wegen eingetrüb- zwischen Arm und Reich verstärkt. Auch deshalb wächst in ter Konjunkturaussichten haben die Industrierohstoffpreise den Industrieländern die Begehrlichkeit der Staaten, diese nachgegeben und die Löhne bleiben unter Druck. Die wegen Vermögenszuwächse wieder zu besteuern. der Dürre in den USA und im Schwarzmeerraum gestiegenen Getreidepreise wirken dem jedoch entgegen. Solange die Konjunkturangst und die durch Zentralbankkäufe entstandene wirtschaftliche Entwicklung verhalten bleibt, sind deutliche Überliquidität haben an den Rentenmärkten zu anormal nied- Preissteigerungen noch nicht zu erwarten. Die von der Finanz- rigen Zinsen für die rarer werdenden guten Schuldner geführt, krise angeschlagenen Banken halten sich mit der Kreditver- was zu einer extremen Überbewertung der Anleihen geführt gabe vor allem in Europa zurück, so dass sich der Anstieg der hat. Sollten sich die Notenbanken zu aggressiven Maßnahmen Zentralbankgeldmenge weiterhin nicht in den breiteren Geld- hinreißen lassen, oder die Wirtschaft sich wider Erwarten deut- mengenaggregaten niederschlägt. Schuldner bauen eher licher bessern, könnte es an den Rentenmärkten wegen lang- Kredite ab, als neue aufzunehmen. Nur von staatlicher Seite, fristigen Inflationssorgen zu einem Run aus Anleihen kommen. durch die Erhöhung indirekter Steuern und Verbrauchsabga- Die Bank von England, die US-Notenbank und nun auch die ben, gibt es einen gewissen Inflationsdruck. Dieser Effekt Bank von Japan loten die Grenzen ihrer Möglichkeiten aus, verhindert bisher den in Europa wegen der schlechten Kon- mit unabsehbaren Konsequenzen im Falle von Fehlentschei- junktur eigentlich zu erwartenden Inflationsrückgang. ❚ dungen. Ein Stagflationsszenario wird dadurch zunehmend wahrscheinlich. Der Anleger sollte sich vor diesen Risiken zu schützen versuchen, indem er inflationsindexierte Pa­ Geldpolitik fördert Vermögens­ piere, Wandelanleihen und Anleihen in gesunden Wäh­ rungen von Ländern mit Zentralbanken, die keine Staats­ preisinflation finanzierung betreiben, übergewichtet. Inflation ohne Nahrung&Energie USA Investoren sollten keinesfalls größere Bonitätsrisiken ein­ in % Inflation mit Nahrung&Energie USA in % gehen oder lange Laufzeiten wählen, um höhere Zinsen 6 6 zu erhalten. ❚ 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 Aktien im Höhenrausch 0 0 -1 -1 -2 -2 -3 -3 Die Liquiditätsflut durch die Zentralbanken sowie damit ein- Feb 07 Feb 08 Feb 09 Feb 10 Feb 11 Feb 12 Dez 12 hergehende Hoffnungen auf das Ausbleiben einer deutlichen Quelle: Bloomberg Wachstumsverlangsamung bzw. Rezession halfen den Aktien- kursen in den letzten Monaten trotz Ängsten um Spanien. Die Entgegen den Erwartungen begann die US-Notenbank mit ungelösten, gewaltigen Probleme im Euroraum und die selek- neuen, umfangreichen Käufen von Staatsanleihen und von tiven Rückgänge der Unternehmensergebnisse bleiben Risiken. Hypothekenpapieren, die sie nicht befristet hat. Solange die Die von den Analysten berechneten Gewinnschätzungen Arbeitslosigkeit über 6,5 Prozent und die Inflation unter gehen angesichts der Wachstumsschwäche in den Industrie-
  • 4. ländern von zu hohen Unternehmenserträgen aus. Aktienan- Angesichts der noch skeptischen Stimmung gegenüber lagen sind andererseits bei den extrem tiefen Zinsen am Geld- den europäischen Problemländern ergeben sich auf dem und Kapitalmarkt zu bewertungstechnisch sehr attraktiven niedrigen Kursniveau immer wieder Chancen, die es un­ Anlagen geworden. Sie profitieren als Sachwerte strukturell ter taktischen Gesichtspunkten zu nutzen gilt. Umge­ immer mehr von dem zunehmenden Misstrauen vieler Anleger kehrt wird die ausgeprägte Abhängigkeit vieler deutscher gegenüber Anleihen und Geldmarktanlagen, die immer nied- Unternehmen vom Export durch die Schwäche ihrer Ziel­ riger verzinst werden und mit denen zumindest real kein märkte in Europa gefährlich für deren Ertragslage. Die Kapitalerhalt mehr wie früher möglich ist. Hinweise, dass Abschwächung der Autoindustrie ist ein Vorbote für die­ China mit seinen riesigen Devisenreserven vermehrt Unter- se generellen Risiken. Auch eine zunehmende Steuerbelas­ nehmensbeteiligungen und andere Sachanlagen kauft, sind tung, wie sie sich nach den Bundestagswahlen im Herbst ein weiteres Indiz dafür. Der zunehmende Anlagenotstand abzeichnet, dürfte den Trend, deutsche Aktien in Europa macht gerade die Dividendenrenditen vieler Aktien außeror- zu favorisieren, früher oder später umkehren. dentlich attraktiv. Diese unter Diversifikationsüberlegungen bei vielen langfristig orientierten Anlegern stattfindende Hinwen- Aufgrund der bekannten und ungelösten Verschuldungs­ dung zu Sachwerten wird phasenweise immer wieder durch problematik und der zunehmenden Staatseingriffe in den das unsichere konjunkturelle Umfeld unterbrochen und führt Industrieländern sollten Investoren auch bei Aktienanla­ dann zu (vorübergehenden) Kurseinbrüchen. In solche Schwä- gen die Schwellenländer viel höher als früher gewichten. cheanfälle hinein sollte gekauft werden. Nach den jüngsten Die extrem lockere Geldpolitik in den Industrie­ändern l Kursanstiegen an den Kapitalmärkten ist die Anlegerstimmung spült sehr viel Liquidität in diese Länder, welche auch aus zu optimistisch beziehungsweise unvorsichtig geworden. demographischen Gründen präferiert werden sollten. Die Bewertungen sind ebenfalls attraktiv. STOXX 600 MSCI Schwellenländer indexiert in Euro Generell gilt weiter: Die Qualität des Portfolios sollte 110 100 durch Umschichtungen verbessert werden. Vor allem bei 90 Anlagen in Problemländern muss die Qualität der Einzel­ 80 titel gründlich geprüft werden und einen harten Stress­ 70 60 test bestehen können. ❚ 50 Helmut Kurz 40 30 Jan 08 Jan 09 Jan 10 Jan 11 Jan 12 Jan 13 Quelle: Bloomberg siehe auch unten zu (2) und (3) Stand: Januar 2013 BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG Die Darstellungen geben die aktuellen Meinungen und Einschätzungen zum Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments wieder. Sie können ohne Vorankün- digung angepasst oder geändert werden. Die enthaltenen Informationen wur- Amtsgericht Stuttgart HRA 738 den sorgfältig geprüft und zusammengestellt. Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Die Informationen sind keine Anlageberatung, Empfehlung oder Finanzanalyse. Für individuelle Anlageemp- Persönlich haftende Gesellschafter:
 fehlungen und umfassende Beratungen stehen Ihnen die Berater unseres Hauses gerne zur Verfügung. Die Urheberrechte für die gesamte inhaltliche und Dr. Volker Gerstenmaier, Mario Caroli

 g ­ raphische Gestaltung liegen beim Herausgeber und dürfen gerne, jedoch nur mit schriftlicher Genehmigung, verwendet werden. Ihr Ansprechpartner: Ergänzende Hinweise: Michael Beck (1) Angaben zur steuerlichen Situation sind nur allgemeiner Art. Für eine individuelle Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten Leiter Portfolio Management Aspekte und ggf. abweichende Bewertungen sollten Sie Ihren Telefon 0711/2148-242, Telefax 0711/2148-250 ­Steuerberater hinzuziehen. Michael.Beck@privatbank.de (2) Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen. (3) Finanzinstrumente oder Indizes können in Fremdwährungen notiert Redaktion: sein. Deren Renditen können daher auch aufgrund von Währungs- Helmut Kurz schwankungen steigen oder fallen.