SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 16
Affektives Unterrichtsdesign


Grundlagen und technologischer Rahmen
- fokussiert in acht Thesen




              © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Die Intention
 Das Konzept der affektiven
  Unterrichtsgestaltung beeinflusst Ereignisse
  des Affektiven-Systems geplant und
  absichtsvoll so, dass Lernen und Leisten
  gefördert werden
 D.h.: Das Affektive-System energetisiert und
  steuert kognitive Prozesse und ist für Lernen
  und Leisten unabdingbar




                   © Mag. Dr. Josef Eisner
Die Intention/
Grundlagen…
 Emotionen erfüllen eine grundlegende Funktion
  bei der Orientierung in Raum und Zeit
 Emotionen determinieren Bindungs- und
  Autonomieerleben
 Emotionen haben eine zu Personen oder zu
  Sachen beziehungskonfigurierende Eigenschaft
 Emotionen sind Verhalten auslösende und
  steuernde Ereignisse
 Emotionen sind Grundlage für höhere
  Denkleistungen

                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Lehrperson & -kompetenzen
 Dreh- und Angelpunkt für affektive
  Unterrichtsgestaltung ist die Lehrperson mit
  ihren Kompetenzen.
 Der Integrationsgrad von beruflichen
  Kompetenzen ist für das affektive Erleben der
  Lernenden bedeutsam.
 Dies betrifft vor allem instruktionales
  Vorgehen, Erfolgserwartung, Zielstrukturen,
  Leistungskonsequenzen, Autonomieförderung
  und Wertevermittlung

                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Lehrperson & -kompetenzen
 D.h.: Die Lehrperson und der Integrationsgrad
  ihrer professionellen Kenntnisse, Fähigkeiten
  und Kompetenzen sowie damit verbundene
  Grundhaltungen sind für das affektive Erleben
  Lernender von zentraler Bedeutung




                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Lehrperson & -kompetenzen/
Beispiele …
 Charakteristika affektiv günstig wirkender
  Unterrichtsstile …
   LP (C) erachtete Klarheit, Motivierungsqualität,
    diagnostische Kompetenz im Leistungsbereich und
    Fürsorglichkeit als bedeutsam (Zikuda & Fuß, 2008)
   LP (B) legte Wert auf den Umgang mit Zeit, soziale
    Lernstrukturen, Flexibilität, konsequente
    Lernerorientierung, dialogfördernde Lernprozesse und
    versucht Inhalte in einen erweiterten Kontext zu
    stellen. Weiters installierte sie Kleingruppenarbeit
    und unterstützte die Entwicklung von autonomem
    Verhalten (Schweinle et al., 2006)


                    © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Humanistischer Ausgangspunkt
 Respektieren eigener Grenzen und der Grenzen
  anderer
 Wechselseitiges Ernstnehmen von Bedürfnissen
  auf Beziehungs- und Sachebene
 D.h.: Affektives Erleben (Pimär-Affekt,
  Emotion, Stimmung) steht in einem
  unmittelbaren Zusammenhang mit
  Beziehungsbedingungen und Sachaspekten




                 © Mag. Dr. Josef Eisner
Humanistischer Ausgangspunkt/
Grundlagen …
 Auf Basis der TZI gilt …
   Für sich einstehen
   Ich-Botschaften senden
   Informationen statt Wertungen
   Irritierendes ist zu klären
   Geordnetes Sprechen organisieren
   Klarheit über Denken und Fühlen anstreben
   Sich für Aufrichtigkeit engagieren
 Herstellen einer dynamischen Balance zwischen
  ICH – WIR – SACHE (Es - , z.B. Lerninhalte,…)

                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Entwicklungsdeterminanten
 Beachtung entwicklungspsychologischer
  Fundamenta
 Variierende affektive Verarbeitungs- und
  Integrationskapazitäten
 Variierende Autonomie- und
  Bindungsbedürfnisse
 D.h.: Das Zusammenwirken von Kognition und
  Affekt unterliegt, insbesondere in den frühen
  Lebensjahren, intensiven qualitativen
  Veränderungen und einer erst allmählich
  wachsenden affektiven Verarbeitungsfähigkeit
                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Entwicklungsdeterminanten/
Grundlagen …
 Systematischer Aufbau von zuerst reaktiv
  organisierten Emotionen (Primär-Affekt) zu
  reflektiv organisierten differenzierten Gefühlen
 Bindung versus Autonomie
 Individuelle zeitliche Reifungsunterschiede
 In allen Lebensphasen in unterschiedlichen
  qualitativen Ausprägungen relevant




                   © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Priorisierungsprimat
 Im Rahmen von affektiv bezogenen
  Interventionen sind Ereignisse der Emotion
  Angst vor Traurigkeit und Ärger zu bearbeiten.
  Erst dann sind Maßnahmen zur Förderung
  positiver Emotionen angebracht
 D.h.: Emotionen haben im Sinne ihres
  qualitativen Spektrums interventionsbezogen
  unterschiedliche Bedeutung und
  Dringlichkeiten, in einer (i.d.R.) abfallenden
  Linie von negativen zu positiven Valenzen


                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Relativierungsprimat
 Die grundsätzliche Vorgansweise nach dem
  Priorisierungsprimat ist dann aufzuheben,
  wenn eine Emotion auf Grund ihrer
  energetische Dominanz in den Vordergrund
  rückt (insbesondere bei negativen Valenzen)
 D.h.: Die energetische Ladung eines
  emotionalen oder allgemein affektiven
  Ereignisses kann die qualitative
  Priorisierungsreihe aufheben



                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Adaptive didaktische Designs
 Adaptive didaktische Designs, wie z.B. Offenes
  Lernen, die Innere Differenzierung, Unterricht
  auf Basis komplementärer Lernziele oder der
  präferierte Einsatz affektiv relevanter
  Lehrkompetenzen, schaffen für die affektive
  Unterrichtsgestaltung günstige
  Voraussetzungen
 D.h.: Adaptiv orientierte didaktische Designs,
  Lehrkompetenzen und die Gestaltung der
  Lernumgebung können affektiv relevant
  ausgewählt und eingesetzt werden

                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Adaptive didaktische Designs/
Lehrkompetenzen …
 Hauptkategorien: Instruktionales Vorgehen,
  Autonomieförderung, Erfolgserwartungen,
  Zielstrukturen, Rückmeldungen,
  Leistungskonsequenzen, Wertevermittlung
  (vgl. Pekrun, 2000)




                  © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Affektive Lehrgrundlagen
 Die differenzierte und systematische Nutzung
  von affektiven Lehrgrundlagen, welche den
  Primär-Affekt, die Emotionen und
  Stimmungen betreffen, bilden den speziellen
  methodischen Bezugspunkt. Neben den drei
  neurologischen Prozessbereichen, die durch
  unterschiedliche Verhalten aktivierende
  Schemata gekennzeichnet sind, beziehen sich
  diese methodischen Ansätze auf
  zukunftbezogenes, prozessbezogenes und
  retrospektives affektives Gewahrsein.



                 © Mag. Dr. Josef Eisner
Affektive Unterrichtsgestaltung/
Affektive Lehrgrundlagen
 D.h.: Affektives Befinden kann lern- und
  leistungsrelevant beeinflusst werden, indem
  parallel und integrativ zu kognitiv didaktischen
  Ansätzen affektive Lehrgrundsätze sowie
  Lehrstrategien Anwendung finden




                   © Mag. Dr. Josef Eisner

Mais conteúdo relacionado

Destaque

"Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht...
"Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht..."Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht...
"Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht...
Martschenko Markenberatung
 
Beaches Of Sri Lanka
Beaches Of Sri LankaBeaches Of Sri Lanka
Beaches Of Sri Lanka
Thilini
 
Cartilla de jairo miguel henriquez
Cartilla de  jairo  miguel  henriquezCartilla de  jairo  miguel  henriquez
Cartilla de jairo miguel henriquez
Edgar Saza
 

Destaque (20)

Fascismo nazismo. Democritica.com
Fascismo nazismo. Democritica.comFascismo nazismo. Democritica.com
Fascismo nazismo. Democritica.com
 
Web 2
Web 2Web 2
Web 2
 
Productividad
ProductividadProductividad
Productividad
 
Aide spip
Aide spipAide spip
Aide spip
 
Programas de formación continua memoriadocx
Programas de formación continua memoriadocxProgramas de formación continua memoriadocx
Programas de formación continua memoriadocx
 
Banque Palatine / Opinionway - Observatoire de la performance des PME et ETI ...
Banque Palatine / Opinionway - Observatoire de la performance des PME et ETI ...Banque Palatine / Opinionway - Observatoire de la performance des PME et ETI ...
Banque Palatine / Opinionway - Observatoire de la performance des PME et ETI ...
 
Séminaire clientèle britannique
Séminaire clientèle britanniqueSéminaire clientèle britannique
Séminaire clientèle britannique
 
"Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht...
"Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht..."Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht...
"Arsch hoch, Fuß nach vorn! Warum Markenkommunikation ohne Leidenschaft nicht...
 
DSHS Köln: Basketball-Bundesliga Inländereffekt: 1. Problemstellung
DSHS Köln: Basketball-Bundesliga Inländereffekt: 1. ProblemstellungDSHS Köln: Basketball-Bundesliga Inländereffekt: 1. Problemstellung
DSHS Köln: Basketball-Bundesliga Inländereffekt: 1. Problemstellung
 
Autoprésentation
AutoprésentationAutoprésentation
Autoprésentation
 
Web 2.0 Basics
Web 2.0 BasicsWeb 2.0 Basics
Web 2.0 Basics
 
Silabo iv semestre matemática
Silabo iv semestre matemáticaSilabo iv semestre matemática
Silabo iv semestre matemática
 
Sri
SriSri
Sri
 
Unadfi fonds-publics-2012
Unadfi fonds-publics-2012Unadfi fonds-publics-2012
Unadfi fonds-publics-2012
 
Présentation cariere
Présentation cariere Présentation cariere
Présentation cariere
 
Bravo l'industrie
Bravo l'industrieBravo l'industrie
Bravo l'industrie
 
OG masqueuncafe
OG masqueuncafeOG masqueuncafe
OG masqueuncafe
 
Beaches Of Sri Lanka
Beaches Of Sri LankaBeaches Of Sri Lanka
Beaches Of Sri Lanka
 
Cartilla de jairo miguel henriquez
Cartilla de  jairo  miguel  henriquezCartilla de  jairo  miguel  henriquez
Cartilla de jairo miguel henriquez
 
Caso de estudio amortiguadores gabriel
Caso de estudio amortiguadores gabrielCaso de estudio amortiguadores gabriel
Caso de estudio amortiguadores gabriel
 

Semelhante a ADI (Eisner, 2010)

Motivation
MotivationMotivation
Motivation
ankadob
 
Wiisenserwerb, Wissenserhalt und Wissensvermittlung
Wiisenserwerb, Wissenserhalt und WissensvermittlungWiisenserwerb, Wissenserhalt und Wissensvermittlung
Wiisenserwerb, Wissenserhalt und Wissensvermittlung
Ina Arendt
 
STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03
STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03
STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03
Michael Wünsch
 
"Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ...
"Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ..."Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ...
"Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ...
Christian Beermann
 
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
mariamaria77
 
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
mariamaria77
 
iMedia 2011
iMedia 2011iMedia 2011
iMedia 2011
rauschd
 

Semelhante a ADI (Eisner, 2010) (20)

VORABZUG - Didaktisches Handeln
VORABZUG - Didaktisches HandelnVORABZUG - Didaktisches Handeln
VORABZUG - Didaktisches Handeln
 
Didaktisches Handeln - Die Beziehung zwischen Lerntheorien und Didaktischem D...
Didaktisches Handeln - Die Beziehung zwischen Lerntheorien und Didaktischem D...Didaktisches Handeln - Die Beziehung zwischen Lerntheorien und Didaktischem D...
Didaktisches Handeln - Die Beziehung zwischen Lerntheorien und Didaktischem D...
 
Didaktisches Design - Von der Lerntheorie zur Gestaltungsstrategie
Didaktisches Design - Von der Lerntheorie zur GestaltungsstrategieDidaktisches Design - Von der Lerntheorie zur Gestaltungsstrategie
Didaktisches Design - Von der Lerntheorie zur Gestaltungsstrategie
 
Legatrain-Konzept zur frühen Prävention und Förderung
Legatrain-Konzept zur frühen Prävention und FörderungLegatrain-Konzept zur frühen Prävention und Förderung
Legatrain-Konzept zur frühen Prävention und Förderung
 
Eklektische methode (Özel Öğretm Araştırma Yöntemleri)
Eklektische methode (Özel Öğretm Araştırma Yöntemleri)Eklektische methode (Özel Öğretm Araştırma Yöntemleri)
Eklektische methode (Özel Öğretm Araştırma Yöntemleri)
 
Schnupperkapitel zum Lehrbuch
Schnupperkapitel zum LehrbuchSchnupperkapitel zum Lehrbuch
Schnupperkapitel zum Lehrbuch
 
Motivation
MotivationMotivation
Motivation
 
Wiisenserwerb, Wissenserhalt und Wissensvermittlung
Wiisenserwerb, Wissenserhalt und WissensvermittlungWiisenserwerb, Wissenserhalt und Wissensvermittlung
Wiisenserwerb, Wissenserhalt und Wissensvermittlung
 
STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03
STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03
STE-PS - Science Teacher Education - Principles and Standards - v03
 
Zusammenhang von emotionalem Erleben und positivem Fehlerklima im Französisch...
Zusammenhang von emotionalem Erleben und positivem Fehlerklima im Französisch...Zusammenhang von emotionalem Erleben und positivem Fehlerklima im Französisch...
Zusammenhang von emotionalem Erleben und positivem Fehlerklima im Französisch...
 
Entwicklung & Bildung1 20091021
Entwicklung & Bildung1 20091021Entwicklung & Bildung1 20091021
Entwicklung & Bildung1 20091021
 
"Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ...
"Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ..."Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ...
"Die französische Sprache fasziniert mich" - Die Rolle der Fachwertschätzung ...
 
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
 
3 zentrale Diskrepanzen zwischen Anspruch und Realität im Deutschen Bildungss...
3 zentrale Diskrepanzen zwischen Anspruch und Realität im Deutschen Bildungss...3 zentrale Diskrepanzen zwischen Anspruch und Realität im Deutschen Bildungss...
3 zentrale Diskrepanzen zwischen Anspruch und Realität im Deutschen Bildungss...
 
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
Lebenslanges lernen ohne_effektives_feedback[1]
 
iMedia 2011
iMedia 2011iMedia 2011
iMedia 2011
 
Studientag 20092012 Stams - Offene, betreute und kooperative Lernphasen
Studientag 20092012 Stams - Offene, betreute und kooperative LernphasenStudientag 20092012 Stams - Offene, betreute und kooperative Lernphasen
Studientag 20092012 Stams - Offene, betreute und kooperative Lernphasen
 
Focusing - Die Zentralen Elemente
Focusing - Die Zentralen ElementeFocusing - Die Zentralen Elemente
Focusing - Die Zentralen Elemente
 
Grundlagen
GrundlagenGrundlagen
Grundlagen
 
Lernstationen_im_DaF-Unterricht
Lernstationen_im_DaF-UnterrichtLernstationen_im_DaF-Unterricht
Lernstationen_im_DaF-Unterricht
 

ADI (Eisner, 2010)

  • 1. Affektives Unterrichtsdesign Grundlagen und technologischer Rahmen - fokussiert in acht Thesen © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 2. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Die Intention  Das Konzept der affektiven Unterrichtsgestaltung beeinflusst Ereignisse des Affektiven-Systems geplant und absichtsvoll so, dass Lernen und Leisten gefördert werden  D.h.: Das Affektive-System energetisiert und steuert kognitive Prozesse und ist für Lernen und Leisten unabdingbar © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 3. Die Intention/ Grundlagen…  Emotionen erfüllen eine grundlegende Funktion bei der Orientierung in Raum und Zeit  Emotionen determinieren Bindungs- und Autonomieerleben  Emotionen haben eine zu Personen oder zu Sachen beziehungskonfigurierende Eigenschaft  Emotionen sind Verhalten auslösende und steuernde Ereignisse  Emotionen sind Grundlage für höhere Denkleistungen © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 4. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Lehrperson & -kompetenzen  Dreh- und Angelpunkt für affektive Unterrichtsgestaltung ist die Lehrperson mit ihren Kompetenzen.  Der Integrationsgrad von beruflichen Kompetenzen ist für das affektive Erleben der Lernenden bedeutsam.  Dies betrifft vor allem instruktionales Vorgehen, Erfolgserwartung, Zielstrukturen, Leistungskonsequenzen, Autonomieförderung und Wertevermittlung © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 5. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Lehrperson & -kompetenzen  D.h.: Die Lehrperson und der Integrationsgrad ihrer professionellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen sowie damit verbundene Grundhaltungen sind für das affektive Erleben Lernender von zentraler Bedeutung © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 6. Lehrperson & -kompetenzen/ Beispiele …  Charakteristika affektiv günstig wirkender Unterrichtsstile …  LP (C) erachtete Klarheit, Motivierungsqualität, diagnostische Kompetenz im Leistungsbereich und Fürsorglichkeit als bedeutsam (Zikuda & Fuß, 2008)  LP (B) legte Wert auf den Umgang mit Zeit, soziale Lernstrukturen, Flexibilität, konsequente Lernerorientierung, dialogfördernde Lernprozesse und versucht Inhalte in einen erweiterten Kontext zu stellen. Weiters installierte sie Kleingruppenarbeit und unterstützte die Entwicklung von autonomem Verhalten (Schweinle et al., 2006) © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 7. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Humanistischer Ausgangspunkt  Respektieren eigener Grenzen und der Grenzen anderer  Wechselseitiges Ernstnehmen von Bedürfnissen auf Beziehungs- und Sachebene  D.h.: Affektives Erleben (Pimär-Affekt, Emotion, Stimmung) steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Beziehungsbedingungen und Sachaspekten © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 8. Humanistischer Ausgangspunkt/ Grundlagen …  Auf Basis der TZI gilt …  Für sich einstehen  Ich-Botschaften senden  Informationen statt Wertungen  Irritierendes ist zu klären  Geordnetes Sprechen organisieren  Klarheit über Denken und Fühlen anstreben  Sich für Aufrichtigkeit engagieren  Herstellen einer dynamischen Balance zwischen ICH – WIR – SACHE (Es - , z.B. Lerninhalte,…) © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 9. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Entwicklungsdeterminanten  Beachtung entwicklungspsychologischer Fundamenta  Variierende affektive Verarbeitungs- und Integrationskapazitäten  Variierende Autonomie- und Bindungsbedürfnisse  D.h.: Das Zusammenwirken von Kognition und Affekt unterliegt, insbesondere in den frühen Lebensjahren, intensiven qualitativen Veränderungen und einer erst allmählich wachsenden affektiven Verarbeitungsfähigkeit © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 10. Entwicklungsdeterminanten/ Grundlagen …  Systematischer Aufbau von zuerst reaktiv organisierten Emotionen (Primär-Affekt) zu reflektiv organisierten differenzierten Gefühlen  Bindung versus Autonomie  Individuelle zeitliche Reifungsunterschiede  In allen Lebensphasen in unterschiedlichen qualitativen Ausprägungen relevant © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 11. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Priorisierungsprimat  Im Rahmen von affektiv bezogenen Interventionen sind Ereignisse der Emotion Angst vor Traurigkeit und Ärger zu bearbeiten. Erst dann sind Maßnahmen zur Förderung positiver Emotionen angebracht  D.h.: Emotionen haben im Sinne ihres qualitativen Spektrums interventionsbezogen unterschiedliche Bedeutung und Dringlichkeiten, in einer (i.d.R.) abfallenden Linie von negativen zu positiven Valenzen © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 12. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Relativierungsprimat  Die grundsätzliche Vorgansweise nach dem Priorisierungsprimat ist dann aufzuheben, wenn eine Emotion auf Grund ihrer energetische Dominanz in den Vordergrund rückt (insbesondere bei negativen Valenzen)  D.h.: Die energetische Ladung eines emotionalen oder allgemein affektiven Ereignisses kann die qualitative Priorisierungsreihe aufheben © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 13. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Adaptive didaktische Designs  Adaptive didaktische Designs, wie z.B. Offenes Lernen, die Innere Differenzierung, Unterricht auf Basis komplementärer Lernziele oder der präferierte Einsatz affektiv relevanter Lehrkompetenzen, schaffen für die affektive Unterrichtsgestaltung günstige Voraussetzungen  D.h.: Adaptiv orientierte didaktische Designs, Lehrkompetenzen und die Gestaltung der Lernumgebung können affektiv relevant ausgewählt und eingesetzt werden © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 14. Adaptive didaktische Designs/ Lehrkompetenzen …  Hauptkategorien: Instruktionales Vorgehen, Autonomieförderung, Erfolgserwartungen, Zielstrukturen, Rückmeldungen, Leistungskonsequenzen, Wertevermittlung (vgl. Pekrun, 2000) © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 15. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Affektive Lehrgrundlagen  Die differenzierte und systematische Nutzung von affektiven Lehrgrundlagen, welche den Primär-Affekt, die Emotionen und Stimmungen betreffen, bilden den speziellen methodischen Bezugspunkt. Neben den drei neurologischen Prozessbereichen, die durch unterschiedliche Verhalten aktivierende Schemata gekennzeichnet sind, beziehen sich diese methodischen Ansätze auf zukunftbezogenes, prozessbezogenes und retrospektives affektives Gewahrsein. © Mag. Dr. Josef Eisner
  • 16. Affektive Unterrichtsgestaltung/ Affektive Lehrgrundlagen  D.h.: Affektives Befinden kann lern- und leistungsrelevant beeinflusst werden, indem parallel und integrativ zu kognitiv didaktischen Ansätzen affektive Lehrgrundsätze sowie Lehrstrategien Anwendung finden © Mag. Dr. Josef Eisner