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2011




011
 Geschäftsbericht 2011
1. Januar bis 31. Dezember 2011
Zur Vorlage in der Ordentlichen Gesellschafterversammlung
am 19. Juni 2012

ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, Wiesbaden
INHALT


Vorwort                                    4




Lagebericht                                6    Jahresabschluss

                                                · Bilanz                                   40

Zentrale Themen des Jahres 2011                 · Gewinn- und Verlustrechnung              41

· ERRECHNET: Fahrgastzahl en-Rekord        15   · Anhang                                   42

· ERNEUERT: Wartehallen, FGI-Systeme       15

· ERRICHTET: Bus-Port                      16   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers   53
                                  Inhalt
· ERLEBT: Elektromobilität                 16   Bericht des Aufsichtsrates                 54

· ERREICHT: „Ökoprofit“ und „EcoStep“      17   Kennwerte 2011                             55

· ERWEITERT: ESWE Verkehr Service GmbH     18

· ERMITTELT: Kundenzufriedenheit           19   Impressum                                  55




Informationen aus den Betriebsbereichen

· Fahrdienst                               21

· Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung    23

· Technischer Betrieb                      26

· Vertrieb                                 27

· Kundenkommunikation                      29

· Personal                                 32

· Rechnungswesen                           34

· Nerobergbahn                             36
4   Vorwort




    Die Geschäftsführer Stefan Burghardt und Uwe Cramer
Vorwort   5




            VORWORT 2011 – ein Jahr der Innovationen
                                     Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, geben uns gewiss recht: Nur wenige Worte in der
                                     deutschen Sprache werden im alltäglichen Sprachgebrauch dermaßen überstrapaziert
                                     wie das Wort „Innovation“. In Zeiten, in denen uns Verbrauchern sogar die Markteinführung
                                     eines neuen Geschirrspülmittels als weltbewegende Innovation „verkauft“ wird, fällt es
                                     daher leider zunehmend schwer, die wirklichen, die echten und wahren Innovationen zu
                                     erkennen – und zu würdigen.

                                     Wir bei ESWE Verkehr können guten Gewissens, und auch mit einer selbstbewussten Por-
                                     tion Stolz, sagen: Bei uns sind echte Innovationen zu finden! Und für das Jahr 2011, über das
                                     der Ihnen vorliegende Geschäftsbericht Rechenschaft ablegt, gilt diese Aussage in ganz be-
                                     sonderer Weise.

                                     Zahlreiche Innovationen – sei es in technologischer, sei es in unternehmensstrategischer
                                     Hinsicht – werden Ihnen beim Durchblättern unseres Geschäftsberichts beispielhaft begeg-
                                     nen. Die Palette der technologischen Innovationen beginnt dabei mit der Errichtung des
                                     Bus-Ports auf unserem Betriebsgelände, der Wiesbadens größte Dachflächen-Photovol-
                                     taik-Anlage trägt; die Palette reicht weiter über die ersten Probefahrten mit einem neuarti-
                                     gen strombetriebenen Linienbus, dessen Elektromotor weder Abgas- noch Lärmemissionen
                                     verursacht; und sie findet bei den Vorbereitungen zur Einführung elektronischer Fahraus-
                                     weise noch nicht ihr Ende.

                                     Aber auch in der offensiven Hinwendung zu neuen Kommunikationstechnologien zeigt sich
                                     die Innovationsorientierung, die ESWE Verkehr gerade im Jahr 2011 an den Tag gelegt hat. Ob
                                     Sie sich in die vielfältigen Interaktiv- und Community-Funktionen unseres komplett überar-
                                     beiteten Internetauftritts vertiefen; ob Sie die neue Präsenz unseres Unternehmens in sozi-
                                     alen Online-Netzwerken, allen voran bei Facebook, betrachten; oder ob Sie sich zur stetig
                                     wachsenden Fangemeinde unserer ebenso informativen wie unterhaltsamen Firmenvideos*
                                     zählen, die dem ESWE-Verkehr-Kanal auf der Online-Plattform YouTube zu Rekord-Klickzahlen
                                     verhelfen: Stets geht es uns darum, den Kontakt zu unseren Fahrgästen, den Kunden des
                                     ÖPNVs in Wiesbaden, auf möglichst vielen Wegen zu suchen – und zu finden.

                                     Dass es naturgemäß vor allem die jüngeren Kunden sind, mit denen wir auf den Online-
                                     Kanälen kommunizieren, ist ein zentraler Aspekt der unternehmensstrategischen Bedeu-
                                     tung des Themas Innovation. Diese Bedeutung, nicht minder beachtenswert als die techno-
* Innovativ zeigt sich in diesem     logische Komponente, zeigt sich beispielsweise in Folgendem: Dank des interaktiven Charak-
 Jahr auch der Geschäftsbericht      ters der Online-Kommunikation erhalten wir heute sehr viel schneller und sehr viel direkter
 selbst: Erstmals ist dem Bericht    als früher Rückmeldungen zu unseren Dienstleistungen – insbesondere dann, wenn eine
 eine DVD beigefügt; zu finden       Leistung einmal nicht der versprochenen Qualität entsprochen hat. Dieser schnelle „Rück-
 auf der Seite 30. Die DVD bein-     kanal“ verpflichtet uns nicht nur zu zügiger Reaktion im konkreten Einzelfall, er erleichtert
 haltet alle im Jahr 2011 entstan-   uns vor allem die stetige Optimierung unserer Arbeit – und nimmt auf diese Weise positiven
 denen ESWE-Verkehr-Unter-           Einfluss auf die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens.
 nehmensvideos.
                                     Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre des Geschäftsberichts
                                     2011 der ESWE Verkehrsgesellschaft und danken Ihnen schon im Voraus sehr herzlich für Ihr
                                     Interesse an unserem Unternehmen, seinen Dienstleistungen und seiner Innovationskultur.




                                     (Uwe Cramer)                                     (Stefan Burghardt)

                                     Technischer Geschäftsführer,                     Kaufmännischer Geschäftsführer
                                     Vorsitzender der Geschäftsführung
6   Lagebericht




    „Daumen hoch“ für die E-Mobilität


    Darin	besteht	Einigkeit:	
    Elektroantriebe	können	ihren	
    nachhaltigen	Umweltnutzen	
    nur	dann	in	voller	Wirkungs-
    breite	ausspielen,	wenn	sie	in	
    Fahrzeugen	des	öffentlichen	
    Nahverkehrs,	insbesondere	
    in	Linienbussen,	zum	Einsatz	
    kommen
Lagebericht    7




laGEBERicHt                        der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH
                                   für das Geschäftsjahr 2011

Allgemeines
Das	Wirtschaftsjahr	2011	war	für	die	ESWE	Verkehrsgesellschaft	      Die	Betrauungsvereinbarung	über	die	gemeinwirtschaftliche	
mbH	geprägt	von	verschiedenen	Themenstellungen.	Die	we-              Verpflichtung	zur	Durchführung	des	auf	Genehmigungen	nach	
sentlichen	Schwerpunkte	der	Gesellschaft	lagen	in	folgenden	         dem	Personenbeförderungsgesetz	beruhenden	ÖPNVs	in	der	
Entwicklungen:                                                       Landeshauptstadt	Wiesbaden	zwischen	der	Gesellschaft	und	
                                                                     der	Landeshauptstadt	Wiesbaden	wurde	am	30. November 2009	
	   •	 Weiterführende	nachhaltige	wirtschaftliche	Konsolidierung		   unterschrieben	und	galt	für	das	Berichtsjahr	in	unveränderter	
	   	 des	Öffentlichen	Personennahverkehrs	in	Wiesbaden              Form.	Weiterführende	Teilbereiche	dieser	Vereinbarung,	wie	
	   •	 Fortsetzung	der	Maßnahmen	zur	Verbesserung	der	Kunden-        z.	B.	die	Erstellung	der	jährlichen	Trennungsrechnung	unter	der	
	   	 orientierung	zur	Erreichung	der	50	Mio.	beförderten	           sogenannten	„K	4“-Analyse,	wurden	weiter	vorangetrieben	und	
	   	 Fahrgäste                                                      werden	zukünftig	in	ihrer	periodischen	Durchführung	intensi-
	   •	 Fertigstellung	der	Sanierungsarbeiten	im	Betriebshof          viert.
	   •	 Ökologische	und	energetische	Ertüchtigung	der	Betriebs-	
	   	 einrichtungen                                                  Weitere	wesentliche	Rahmenbedingungen	für	das	Unterneh-
	   •	 Neubau	eines	Bus-Ports	zur	witterungsgeschützten	             men	im	Geschäftsjahr	2011	waren:
	   	 Abstellung	des	Fuhrparks
	   •	 Neuausrichtung	des	Unternehmens	in	Richtung	E-Mobilität       	   •	 der	von	der	Landeshauptstadt	Wiesbaden	beschlossene	
                                                                     	   	 Nahverkehrsplan
                                                                     	   •	 die	aktuelle	Laufzeit	nahezu	aller	Linienkonzessionen	bis	
Wie	in	den	Vorperioden	wurden	die	aktuellen	Entwicklungen	           	   	 zum	Jahr	2017
der	rechtlichen	Rahmenbedingungen	für	die	zukünftige	                	   •	 die	vertraglichen	Finanzierungsinstrumente	im	
Entwicklung	des	Öffentlichen	Personennahverkehrs	genau	              	   	 Rhein-Main-Verkehrsverbund	(RMV),	wie	z.	B.	
beobachtet.	Die	aus	den	Vorjahren	bekannte	mangelnde	Rechts-         	   	 Infrastrukturkostenzahlungen
sicherheit	aufgrund	der	zu	diesen	Zeiträumen	noch	nicht	ab-          	   •	 Fortsetzung	der	Leistungsverlagerung	vom	unternehmens-
schließend	vorliegenden	Regularien	der	Personenverkehrsver-          	   	 eigenen	Fahrdienst	zum	Fahrdienst	des	Subunternehmens	
ordnung	auf	europäischer	Ebene	ist	derzeit	für	die	Gesellschaft	     	   	 WiBus
von	geringerer	Bedeutung.	Dies	ist	vorrangig	einer	eindeutigen	
Signalsetzung	für	die	Zukunftssicherheit	der	Gesellschaft	durch	     Die	Gesellschaft	hat	im	Berichtsjahr	zahlreiche	Maßnahmen	
die	Absichtserklärung	der	Landeshauptstadt	Wiesbaden	in	             zur	Effizienzverbesserung	durchgeführt	und	das	seit	mehre-
Form	des	Beschlusses	der	Stadtverordnetenversammlung	vom	            ren	Jahren	bestehende	Unternehmensprogramm	zur	Kosten-
30. April 2008 gegeben.	Darüber	hinaus	konnte	im	Januar	2009	        rationalisierung	bzw.	Einnahmensteigerung	weiterentwickelt.	
die	Genehmigungsurkunde	nach	§	42	PBefG	i.	V.	m.	§§	2	Abs. 6, 13	    Ein	wesentlicher	Schwerpunkt	liegt	an	dieser	Stelle	weiterhin	
PBefG	für	die	Linienkonzessionen,	befristet	bis	zum	30. Septem-      in	den	Effizienzsteigerungen	im	Fahr-	und	Dienstplanbereich.	
ber 2017,	entgegengenommen	werden.                                   Im	Zusammenhang	mit	dem	Einsatz	von	computergestützten	
                                                                     Planungsmodellen	wird	die	gesamte	Fahrplanleistung	im	
Bis	zu	diesem	Zeitpunkt	ist	die	mittelfristige	Zukunft	der	Ge-       Wiesbadener	ÖPNV,	inkl.	der	Subunternehmerleistungen,	einem	
sellschaft	gesichert.	Die	Vorbereitungen	für	das	bevorstehende	      kontinuierlichen	Verbesserungsprozess	unterworfen.	Ferner	
Konzessionsverfahren	der	Jahre	2016/2017	wurden	vonseiten	           wurden	verschiedene	Optimierungsprozesse	in	den	Analyse-
der	Geschäftsführung	der	ESWE	Verkehrsgesellschaft	in	Zu-            strukturen	der	Dienstplanungsauswertungen	in	Zusammen-
sammenarbeit	mit	der	Schwestergesellschaft	WiBus	und	der	            arbeit	mit	einer	Wirtschaftsprüfungsgesellschaft	begonnen.	
WVV	Wiesbaden	Holding	GmbH	aber	bereits	eingeleitet.	Die	            Für	das	Jahr	2011	konnten	verschiedene	aktuelle	Einflüsse	in	
Zielsetzung	dieser	Projektgruppe	besteht	darin,	frühzeitig	die	      den	Personalbereichen	der	Fahrdienste	erfolgreich	bearbeitet	
bedeutenden	Entscheidungen	für	ein	erfolgreiches	Konzessi-           werden.	Durch	kurzfristige	Dispositionsarbeiten	zwischen	den	
onsverfahren	2017	einzuleiten.                                       Fahrdienstbereichen	konnten	negative	Auswirkungen	durch	
                                                                     Personalfluktuation	beim	Subunternehmer	weitestgehend	
                                                                     verhindert	werden.
8
8   Lagebericht




    Entwicklung des Verkehrsangebots
    Die	Verkehrsleistungen	im	Wiesbadener	Liniennetz	werden	
    überwiegend	mit	Omnibussen	der	ESWE	Verkehrsgesellschaft	
    mbH	erbracht.	Im	Berichtsjahr	wurden	neben	218	unterneh-
    menseigenen	Omnibussen	(Vorjahr:	202)	bis	zu	28	angemietete	
    Fahrzeuge	des	Schwesterunternehmens	WiBus	(Vorjahr:	27)	
    eingesetzt.

    Die	Fahrleistungen	wurden	neben	den	ESWE-Fahrern	weiter-
    hin	durch	Fahrer	der	Schwestergesellschaft	WiBus	erbracht.	
    Die	WiBus	setzte	zum	Ende	des	Geschäftsjahres	256	Fahrer	ein	
    (Vorjahr:	253).	Im	Jahresdurchschnitt	waren	bei	ESWE	Verkehr	
    275	Fahrdienstmitarbeiter	(Vorjahr:	299)	beschäftigt.	Die	ge-
    fahrenen	Platzkilometer	änderten	sich	gegenüber	dem	Vorjahr	
    von	881	Mio.	Kilometer	auf	889	Mio.	Kilometer.

    Auch	für	das	Jahr	2011	zieht	die	Gesellschaft	ein	positives	Fazit	
    für	die	Entwicklung	des	Verkehrsangebots.	Unter	der	Prämisse	
    einer	wirtschaftlichen	Erstellung	der	Fahrleistungen	im	Wiesba-
    dener	ÖPNV	wird	punktuell	das	Verkehrsangebot	ergänzt	bzw.	
    verstärkt.	Zum	für	das	Wirtschaftsjahr	wichtigen	Fahrplan-
    wechsel	im	Dezember	2010	konnten	zahlreiche	Fahrplanverbes-
    serungen	umgesetzt	werden.	Infolge	der	nicht	umzusetzenden	
    Einstiegsregelung	„Einstieg	vorne“	und	der	daraus	erwarteten	
    Mehreinnahmen	wird	eine	Überarbeitung	des	aktuellen	Fahr-
    planangebots	zum	nächsten	Fahrplanwechsel	Ende	des	Jahres	
    2012	geprüft.



    Entwicklung der Verkehrsnachfrage
    Im	Geschäftsjahr	2011	konnte	der	bereits	in	den	Jahren	2006	bis	     analysiert	werden.	Die	Beförderungsentwicklung	aus	dem	Be-
    2010	eingeschlagene	positive	Trend	fortgesetzt	werden	und	ein	       reich	Summe	Fahrausweisverkauf	stieg	um 0,5	Prozent	von	45,2
    Anstieg	der	Fahrgastzahlen	verzeichnet	werden.	Die	Zahl	der	         Mio.	auf	45,4	Mio.	Beförderungsfälle	gegenüber	dem	Vorjahr	an.
    beförderten	Fahrgäste	im	Verkehrsgebiet	stieg	um	0,5	Mio.	auf	
    insgesamt	49,9	Mio.	Die	Entwicklung	der	beförderten	Fahrgäste	       Die	positive	Beförderungsentwicklung	der	ESWE	Verkehrsge-
    ist	auf	eine	Fülle	von	erfolgreichen	Maßnahmen	des	Unterneh-         sellschaft	ist	aus	Sicht	der	Geschäftsführung	auch	auf	intensive	
    mens	zurückzuführen.                                                 Marketing-	und	Vertriebsmaßnahmen	zurückzuführen.	Die	Ge-
                                                                         sellschaft	ist	kontinuierlich	bestrebt,	der	Nutzung	des	Öffentli-
    Der	Schwerpunkt	liegt	in	den	vonseiten	der	Gesellschaft	seit	        chen	Personennahverkehrs	in	Wiesbaden	ein	positives	Image	zu	
    2008	beworbenen	Maßnahmen	zur	Steigerung	der	Kundenbin-              verleihen.	Es	ist	allerdings	aus	Kundenreaktionen	festzustellen,	
    dung.	Sowohl	im	Bereich	der	Erwachsenenfahrkarten	wie	auch	          dass	die	Treibstoffpreisentwicklungen	der	vergangenen	Monate	
    im	Schüler-	und	Kinderbereich	konnten	Zuwachsraten	bei	den	          ebenfalls	eine	positive	Wirkung	auf	das	Nutzungsverhalten	der	
    langfristigen	Zeittickets	erreicht	werden.	                          Fahrgäste	besitzen.

    Im	Erwachsenenbereich	konnte	durch	die	eingesetzten	Mar-             Aber	auch	die	zahlreichen	Maßnahmen	zur	Verbesserung	der	
    ketinginstrumente	die	angestrebte	Anzahl	an	Abonnenten	in	           Fahrdienstleistungen	wirken	sich	positiv	aus.	Als	Ergebnis	dieser	
    Höhe	von	10.000	zum	Jahresende	annähernd	erreicht	werden.	           Bemühungen	wurde	in	der	für	das	Jahr	2011	durchgeführten	
    Besonders	erfolgreich	gestaltet	sich	hierbei	das	Job-Ticket-Pro-     Kundenzufriedenheitsmessung	mit	der	Note	2,6	wiederholt	ein	
    dukt	„FirmenCard“,	welches	im	Berichtsjahr	mit	verschiedenen	        erneut	sehr	gutes	Ergebnis	erzielt.	Dieses	Resultat	ist	als	Wert	
    Wiesbadener	Firmen	abgeschlossen	werden	konnte.                      identisch	mit	der	Beurteilung	des	Vorjahres	und	konnte	sogar	in	
    In	der	Gesamtbetrachtung	kann	eine	weiterhin	ausgesprochen	          einigen	Detailpunkten	leicht	verbessert	werden.
    positive	ÖPNV-Entwicklung	für	das	Geschäftsjahr	in	Wiesbaden
Lagebericht   9




Vermögens- und Finanzlage
Das	Investitionsvolumen	in	das	Anlagevermögen	belief	sich	im	Berichtsjahr	              aufwandsstruktur 2011
auf 8,1	Mio.	b (Vorjahr:	7,7	Mio.	b ).	Dabei	handelt	es	sich	im	Wesentlichen	um	die	
Anschaffung	neuer	Omnibusse	in	Höhe	von	5,3	Mio.	b.	Insgesamt	wurden	im	
aktuellen	Berichtsjahr	16	neue	Omnibusse	und	ein	Reisebus	in	Betrieb	genom-
men.	Zur	Finanzierung	der	Omnibusbeschaffungen	wurde	ein	Darlehen	mit	
einem	Nennbetrag	von	5,0	Mio.	b	aufgenommen.


Als	weitere	Position	ist	die	Anschaffung	eines	Bus-Ports	(2,1	Mio.	b )	zu	nennen.
Das	Anlagevermögen	ist	zu	9,9	Prozent	(Vorjahr:	10,5	Prozent)	durch	Eigenkapital	
sowie	zu	40,8	Prozent	(Vorjahr:	44,8	Prozent)	durch	Eigenkapital	und	mittel-	bis	
langfristiges	Fremdkapital	finanziert.
Finanz-	und	Fördermittel	der	öffentlichen	Hand	wurden	im	Berichtsjahr	im
Wesentlichen	in	Form	von	Zuwendungen	zur	Finanzierung	des	Öffentlichen	
                                                                                        Gesamtaufwendungen
Personennahverkehrs	gemäß	vertraglicher	Vereinbarungen	auf	RMV-Ebene	                   66,1 Mio. e
in	Höhe	von	2,6	Mio.	b,	für	die	Erstattung	von	Fahrgeldausfällen	gemäß	§§	145
ff.	SGB	IX	in	Höhe	von	1,9	Mio.	b	und	für	die	pauschalierte	Ausgleichszahlung	             Personalaufwand 41 %
im	Ausbildungsverkehr	gemäß	§	45a	PBefG	in	Höhe	von	2,0 Mio.	b	vereinnahmt.                Materialaufwand 37 %
                                                                                           Sonstige betriebliche
Dem	negativen	Cash-Flow	aus	der	laufenden	Geschäftstätigkeit	von	-8,8	Mio.	b	              Aufwendungen 13 %
(Vorjahr:	-13,8	Mio.	b)	sowie	den	Auszahlungen	für	Investitionen	von	8,1	Mio.	b	und	       Abschreibungen 9 %
für	die	Tilgung	von	Bankverbindlichkeiten	von 3,8	Mio.	b	stehen	Einzahlungen	der	
WVV	Wiesbaden	Holding	GmbH	aus	dem	Verlustausgleich	in	Höhe	von	14,4	Mio.	b	
sowie	Darlehensaufnahmen	von	5,9	Mio.	b	gegenüber.


Die	Zahlungsfähigkeit	der	ESWE	Verkehrsgesellschaft	mbH	war	während	des	ganzen	
Jahres	aufgrund	der	Abschlagszahlungen	der	WVV	Wiesbaden	Holding	GmbH	auf	
den	zu	übernehmenden	Verlustausgleich	uneingeschränkt	gegeben.	Aufgrund	des	            Umsatzerlöse 2011
bestehenden	Ergebnisübernahmevertrages	mit	der	WVV	Wiesbaden	Holding	GmbH	
ist	die	Eigenkapitalausstattung	der	Gesellschaft	nachhaltig	gesichert.	Die	Eigenkapi-
talquote	im	Berichtsjahr	hat	sich	unter	anderem	aufgrund	der	Darlehensaufnahme	
zur	Finanzierung	der	Omnibusbeschaffungen	von 9,4	Prozent	auf		9,0	Prozent	ver-
ringert.


Der	Anstieg	der	Bilanzsumme	um 1,6	Mio.	b	auf	42,1	Mio.	b	resultiert	auf	der	Aktiv-
seite	im	Wesentlichen	aus	der	Zunahme	der	Sachanlagen	(2,1	Mio.	b),	während	sich	
das	Umlaufvermögen	um	0,5	Mio.	b	reduzierte.	Auf	der	Passivseite	sank	die	Summe	
der	Rückstellungen	um	1,8	Mio.	b,	während	die	Bankverbindlichkeiten	um	2,2		Mio.	b	
und	die	kurzfristigen	Verbindlichkeiten	um	1,8	Mio.	b	stiegen.


                                                                                        Summe Linienverkehr
                                                                                        42 Mio. ew

                                                                                           Zeitkarten 52 %
                                                                                           Einzelfahrscheine 15 %
                                                                                           Schülerjahreskarten 13 %
                                                                                           Mehrfachkarten 11 %
                                                                                           Ausbildungsverkehr 5 %
                                                                                           Schwerbehinderte 4 %
10   Lagebericht




     Ertragslage und Ergebnis
     Der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme hat sich gegen-             Die vergleichsweise geringen Auswirkungen im Bereich der 	
     über dem Vorjahresergebnis in Höhe von 13,8 Mio. b nur moderat        Treibstoffaufwendungen sind auf die erfolgreichen Maß-	
     verändert. Ein Jahresergebnis in Höhe von -13,9 Mio. b ist vor dem    nahmen der Dieselpreisabsicherungsgeschäfte zurückzuführen.
     Hintergrund der anspruchsvollen Rahmenbedingungen der
     Gesellschaft als planmäßig zu bewerten. 	                             Den Kostensteigerungen im Bereich der Fahrdienstleistungen
     	                                                                     stehen gesunkene Personalaufwendungen (27,2 Mio. b;
     Die Umsatzerlöse aus der Verkehrsleistung beliefen sich im 	          Vorjahr: 28,7 Mio. b) gegenüber. Trotz der durchgeführten Tarif-
     Geschäftsjahr auf 42,08 Mio. b (Vorjahr: 41,72 Mio. b). In diesen 	   anpassungen konnte durch den konsequenten Mitarbeiterab-
     Werten sind die Einnahmen aus der Vermarktung von Bus-	               bau im Fahrdienst der Personalaufwand um 0,5 Mio. b verringert
     außenflächen in Höhe von 0,7 Mio. b (Vorjahr: 0,6 Mio. b) 	           werden.	
     enthalten. Bei höheren Erlösen aus der Verkehrsleistung hat 	         	
     sich die höhere Rückstellungsbildung für Verpflichtungen 	            Die Abschreibungen stiegen im Berichtsjahr 2011 von 5,1 Mio. b 	
     aus dem Einnahmen-/Aufteilungsverfahren deutlich erlös-	              auf 5,5 Mio. b. Dies ist im Wesentlichen auf die zahlreichen 	
     mindernd ausgewirkt, sodass die Umsatzerlöse leicht über 	            Investitionsmaßnahmen in den Fuhrpark sowie das Verwal-
     dem Vorjahresniveau liegen.                                           tungsgebäude in den Jahren 2009 bis 2011 zurückzuführen.	
     	                                                                     	
     Die um 0,8 Mio. b gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträge         Das negative Zinsergebnis hat sich aufgrund der Darlehensauf-
     resultieren im Wesentlichen aus höheren Erträgen aus dem 	            nahme zur Finanzierung der Omnibusbeschaffungen des
     Einnahmen-/Aufteilungsverfahren.	                                     Berichtsjahres um 0,2 Mio. b auf -0,7 Mio. b verschlechtert.

     Der Materialaufwand hat sich im Wesentlichen aufgrund 	
     der im Geschäftsjahr 2011 gestiegenen Treibstoffpreise 	
     (0,6 Mio. b) und der gestiegenen Fremdvergabe von Fahr-	
     dienstleistungen an das Schwesterunternehmen WiBus 	
     (0,7 Mio. b) um insgesamt 1,6 Mio. b auf 24,6 Mio. b erhöht. 	




     Risikomanagement
     Das Risikomanagementsystem wurde im Berichtsjahr auf Basis            bereiche im Rahmen einer vierteljährlichen Controlling-Informa-	
     der Vorjahre fortgeführt. Das ESWE-Risikomanagement ist als           tion. Zur Steuerung der Risiken hat das Unternehmen Maßnah-
     verbindliche Regelung im Unternehmen eingeführt und besteht           men ergriffen, die im Wesentlichen neben dem Einsatz interner
     aus den einzelnen Elementen:	                                         und externer Fachleute ein umfangreiches technisches Regel-
     	                                                                     werk, die Zertifizierung des Unternehmens, einen umfassenden
     	 •	 Strategie und risikopolitische Grundsätze                        Versicherungsschutz sowie Führungsleitsätze umfassen. Das
     	 • 	Ziele, Aufgaben und Verantwortlichkeiten                         Risikomanagementsystem ist in das Interne Kontrollsystem der
     	 • 	Identifikation der Risiken durch eine Risikoinventur             Gesellschaft eingebettet.	
     	 • 	Risikobewertung mit einer Darstellung des Risikoportfolios 	 	   	
     	 	 des Unternehmens                                                  Das langfristig bei der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH vorlie-
     	 • 	Risikosteuerung mit Festlegung von Frühwarnindikatoren           gende Hauptrisiko weist nach wie vor die Entwicklung im Euro-
     	 • 	Risikoberichtswesen zur Dokumentation und Kontrolle	             päischen Verkehrsrecht aus. Auch unter der Berücksichtigung
     	                                                                     des erfolgreichen Konzessionsverfahrens und der Konzessions-
     Als grundlegendes Instrumentarium für das Risikomanage-               verlängerung bis 2017 bleibt dieses Risiko langfristig bestehen.
     mentsystem wurden im Unternehmen ein Handbuch erarbeitet              Die Bewertung des Risikoszenarios insgesamt führt aber zu dem
     und ein Risikobeauftragter benannt. Das nach Bewertung der            Ergebnis, dass durch die ergriffenen Steuerungsmaßnahmen
     Risikoinventur erstellte Risikoportfolio für das Unternehmen          sowohl im Berichtsjahr als auch für die Zukunft keine Risiken er-
     wird regelmäßig fortgeschrieben. Hier erfolgt die regelmäßige         kennbar sind, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden.	
     Information der Geschäftsführung sowie der Unternehmens-
Lagebericht      11




Risiken aus Finanzinstrumenten
Die	Gesellschaft	ist	bezüglich	ihrer	Finanzinstrumente,	die	     Für	das	Geschäftsjahr	wurden	insgesamt	zwei	Absicherungs-
im	Geschäftsjahr	2011	im	Wesentlichen	Forderungen	und	           geschäfte	für	Dieselpreise	abgeschlossen.	Aus	dem	Jahr	2010	
sonstige	Vermögensgegenstände	sowie	Verbindlichkeiten	           bestand	noch	ein	Geschäftsabschluss	mit	einer	Laufzeit	von	
betreffen,	bestimmten	Risiken	ausgesetzt.	Das	Ausfallrisiko	     März	2010	bis	zum	28. Februar	2011.	Für	das	Kalenderjahr	2011	
aus	finanziellen	Vermögenswerten	besteht	in	der	Gefahr	des	      wurde	noch	ein	weiteres	Absicherungsgeschäft	vereinbart.	Zum	
Ausfalls	eines	Vertragspartners	und	daher	maximal	in	der	        31. Dezember 2011	bestand	kein	Absicherungsgeschäft	im	Rah-
Höhe	der	positiven	Zeitwerte	der	betreffenden	Forderungen.	      men	der	bisherigen	Geschäftsmodelle	mehr.	Es	waren	insgesamt	
Wir	gehen	davon	aus,	dass	durch	Wertberichtigungen	für	For-      rund	61	Prozent	des	jährlichen	Treibstoffbedarfs	gegen	perio-
derungsausfälle	das	tatsächliche	Risiko	aus	originären	Finanz-   dische	Dieselpreisschwankungen	abgesichert.	Für	das	Jahr	2012	
instrumenten	abgedeckt	ist.                                      wurde	bereits	zum	Ende	des	Geschäftsjahres	2011	ein	Festpreis-
                                                                 vertragsmodell	mit	einem	Treibstofflieferanten	abgeschlossen.
Seit	Ende	des	Geschäftsjahres	2008	bestehen	verschiedene	
Geschäfte	im	Bereich	von	Rohwaren-Swap-Geschäften	zur	           Zur	kontinuierlichen	Steuerung	der	Chancen	und	Risiken	aus	
Dieselpreisabsicherung.	Derartige	Absicherungsgeschäfte	         Sicherungsgeschäften	dient	ein	monatliches	Controlling-Tool,	
auf	Basis	von	Dieselpreis-Swaps	wurden	ausschließlich	zur	       welches	der	Geschäftsführung	einen	permanenten	Überblick	
Planungssicherheit	der	zeitweise	stark	schwankenden	Diesel-      zur	aktuellen	Situation	verschafft.	Vonseiten	der	Geschäftsfüh-
preise	eingesetzt	und	deckten	maximal	90	Prozent	der	erwar-      rung	wird	die	Strategie	der	Dieselpreisabsicherung	weiterhin	als	
teten	Einsatzmenge.                                              großer	Erfolg	bewertet,	denn	neben	der	hohen	Planungssicher-
                                                                 heit	für	das	laufende	Geschäftsjahr	konnte	das	wirtschaftliche	
                                                                 Ergebnis	der	Gesellschaft	mit	den	Erträgen	aus	den	Absiche-
                                                                 rungsgeschäften	um	587	T	b	verbessert	werden.
12   Lagebericht




     ausblick und Ziele
     Die	entscheidende	Frage	zur	Zukunft	der	ESWE	Verkehrsgesell-       Die	aktuellen	Trends	auf	den	Rohölmärkten	unter	Berücksich-
     schaft	mbH	konnte	für	die	Geschäftsführung	mit	der	Erteilung	      tigung	der	aktuellen	politischen	Entwicklungen	werden	nach	
     der	Linienkonzessionen	bis	2017	positiv	beantwortet	werden.	       unserer	Auffassung	für	2012	weitestgehend	erfolgsneutral	für	
     Somit	kann	für	die	Gesellschaft	auch	für	die	mittelfristige	Zu-    die	Gesellschaft	bleiben,	da	Festpreislieferverträge	für	die	Peri-
     kunft	ein	positiver	Ausblick	gegeben	werden.	ESWE	Verkehr	         ode	2012	vorliegen.	Fortsetzungen	dieser	Geschäftsmodelle	sind	
     sieht	sich	aber	bereits	im	Berichtsjahr	in	der	Vorbereitungs-      zwar	nur	unter	deutlichen	Kostensteigerungen	zu	realisieren,	
     phase	für	die	nächste	Konzessionsbeantragung.	Die	veränder-        aber	für	die	Gesellschaft	eine	wichtige	Prämisse	zur	Planungs-
     ten	rechtlichen	Rahmenbedingungen	zur	Vergabe	von	Verkehrs-        sicherheit	im	Geschäftsjahr.	Für	die	naheliegende	Zukunft	geht	
     leistungen	im	ÖPNV	werden	im	Strategie-Projekt	2017	unter	         die	Geschäftsführung	aber	weiter	davon	aus,	dass	die	Entwick-
     Federführung	der	WVV	Wiesbaden	Holding	GmbH	und	Beteili-           lungen	auf	den	Rohölmärkten		für	ESWE	Verkehr	nur	geringfügig	
     gung	der	Schwestergesellschaft	WiBus	berücksichtigt.               spürbar	sein	werden.

     Schwerpunkt	der	unternehmerischen	Aktivitäten	werden	              Für	die	Geschäftsjahre	2012	und	2013	werden	gemäß	der	verab-
     weiterhin	Prozessoptimierungs-	und	Restrukturierungsmaß-           schiedeten	Wirtschaftsplanung	unter	den	Prämissen	von	mode-
     nahmen	zur	Effizienzsteigerung	sein.	Hierbei	werden	die	Ergeb-     rat	steigenden	Fahrgastzahlen,	sinkenden	Personalkosten	und	
     nisse	der	erneuten	Analyse	des	sogenannten	„Vierten	Kriteri-       steigenden	Fremdleistungen	für	Subunternehmerleistungen	
     ums“	für	die	Geschäftsjahre	2010	und	2011	in	Zusammenarbeit	       Verluste	vor	Ergebnisübernahme	von	15,0	Mio.	b		bzw.	14,8	Mio.	b	
     mit	einer	Wirtschaftsprüfungsgesellschaft	einen	wichtigen	         erwartet.	Besondere	Prämissen	im	Bereich	der	Subunternehmer-
     Beitrag	leisten.	Diese	sollen	zukünftig	auch	für	entsprechende	    leistung	erfordern	eine	Überarbeitung	des	Wirtschaftsplanes	
     Wirtschaftsplanszenarien	genutzt	werden.                           2012	im	Verlauf	des	ersten	Halbjahres	des	Geschäftsjahres.

     Ein	weiterer	Schwerpunkt	liegt	in	den	zahlreichen	Maßnahmen	
     der	Gesellschaft	zur	Erhöhung	der	Fahrgastzahlen	in	Wiesbaden.	
     Durch	eine	verstärkte	Ausrichtung	des	Unternehmens	auf	die	
     Kundenbedürfnisse	und	eine	Verbesserung	des	ÖPNV-Images	
     in	der	hessischen	Landeshauptstadt	sollen	die	Fahrgastzahlen	
     im	Jahr	2012	die	50-Mio.-Marke	erreichen.	Die	Herausforderung	     Wiesbaden,	31.	März	2012
     besteht	darin,	dieses	unter	Berücksichtigung	der	wirtschaftli-
     chen	Rahmenbedingungen	des	Unternehmens	und	der	Zielset-           ESWE	Verkehrsgesellschaft	mbH
     zungen	des	Anteilseigners	zu	ermöglichen.	Mit	der	Erreichung	      																				
     der	Beförderungszahlen	in	Höhe	von	49,9	Mio.		in	2011	konnte	
     wieder	ein	wichtiger	Schritt	in	diese	Richtung	vollzogen	werden.

     Mit	dem	Blick	auf	die	andauernde	Wirtschafts-	und	Schulden-        	 Dipl.-Ing.	                    Dipl.-Verwaltungswirt	
     krise	konnte	die	Geschäftsführung	für	das	Geschäftsjahr	keine	     	 Uwe	Cramer	                    Stefan		Burghardt
     wesentlichen	Auswirkungen	für	die	Gesellschaft	feststellen.	
     Auch	im	Geschäftsfeld	zur	Vermarktung	von	Busaußenflächen	
     konnten	wieder	positive	Impulse	in	der	Werbe-	und	Marketing-
     branche	festgestellt	werden.
Lagebericht   13




Zwei Wahrzeichen Wiesbadens

Auch	sie	prägen	das	Stadtbild:	
Die	ESWE-Busse	sind	aus	dem	
Wiesbadener	Leben	ebenso	
wenig	wegzudenken	wie	etwa	
das	Kurhaus
14   Zentrale Themen des	Jahres	2011




     „Fahrplan sucht Foto“

     Erfolgreicher	Fotoideenwett-
     bewerb:	ESWEs	Fahrgastma-
     gazin	INFOMOBIL	suchte	–	
     und	fand	–	das	Titelbild	fürs	
     Fahrplanbuch	2012
Zentrale Themen des	Jahres	2011          15




ZeNTRaLe ThemeN DeS JahReS 2011



eRReChNeT: Fahrgastzahlen-Rekord
Um	0,3	Prozent	gegenüber	dem	Vorjahr	stieg	laut	Statistischem	    „häuschenlos“	gewesen	sind.	Vorrangig	werden	bei	der	Neuer-
Bundesamt	im	Jahr	2011	die	Zahl	der	Busfahrgäste	im	öffentli-     richtung	sogenannte	„Einstiegs-Haltestellen“	berücksichtigt,	
chen	Nahverkehr	in	Deutschland.	ESWE	Verkehr	konnte	sogar	ein	    also	solche	Haltestellen,	die,	meist	in	Fahrtrichtung	Stadtzen-
deutlich	größeres	Plus	verzeichnen:	Die	Gesamtzahl	der	Buspas-    trum	gelegen,	durchweg	deutlich	mehr	einsteigende	als	ausstei-
sagiere	in	Wiesbaden	wuchs	im	Jahresverlauf	um	fast	genau	ein	    gende	Fahrgäste	verzeichnen.
Prozent	–	von	knapp	49,4	auf	rund	49,9	Mio.
                                                                  Ebenfalls	im	Berichtsjahr	wurde	an	Haltestellen	ebenso	wie	an	
                                                                  Bussen	mit	der	Umsetzung	des	Prinzips	„Dynamisierung	der	
                                                                  Fahrgastinformation“	begonnen	–	was	bedeutet,	dass	Anzeigen,	
eRNeUeRT: Wartehallen,FGI-Systeme                                 die	sich	selbsttätig	aktualisieren,	also	dynamisch	statt	statisch	
                                                                  sind,	die	Nahverkehrskunden	stets	auf	den	neuesten	Informati-
Die	Wartehäuschen	an	Bushaltestellen,	offiziell	„Wartehallen“	    onsstand	hinsichtlich	ihrer	Busverbindungen	bringen.
genannt,	schützen	die	Fahrgäste	bei	Wind	und	Wetter.	Unter	       	 • Beispiel Bus-Zielanzeigen:	Die	nach	außen	gerichteten	
anderem	an	zwei	verkehrsneuralgischen	Knotenpunkten	des	          	 	 Displays,	oberhalb	der	Frontscheibe	eines	jeden	Busses	
Wiesbadener	Nahverkehrsnetzes,	nämlich	am	Platz	der	deut-         	 	 angebracht,	können	dank	einer	neuen	„Aktualisierungs-
schen	Einheit	(am	dortigen	Bussteig	C)	sowie	am	Bussteig	B	der	   	 	 Software“,	die	seit	2011	auf	einigen	Linien	erprobt	wird,	ihre	
Haltestelle	„Hauptbahnhof“,	wurden	im	Herbst	2011	größere	        	 	 Inschrift	automatisch	anpassen.	Die	neue	Software	
und	modernere	Fahrgast-Unterstände	eines	neuen	Bautyps	           	 	 „befiehlt“	der	vom	Bus-Bordrechner	gesteuerten	Zielan-
eingeweiht	–	als	eines	der	ersten	sichtbaren	Ergebnisse	des	      	 	 zeige	beispielsweise	ab	einem	bestimmten	Punkt	des	
Werbenutzungsvertrags,	den	die	Stadt	Wiesbaden	mit	dem	           	 	 Fahrtwegs,	einen	bestimmten	Hinweis	auszublenden.	
Unternehmen	Wall	AG	geschlossen	hatte	und	der	neben	vielen	       	 	 So	kann	etwa	ein	Bus	der	Linie 8	seine	Fahrt	in	Biebrich	mit	
anderen	Werbeflächen	im	Stadtbild	auch	die	Bushaltestellen-       	 	 der	Zielanzeigeninschrift	„Eigenheim/über	Hauptbahn-
Wartehäuschen	betrifft.                                           	 	 hof“	beginnen,	und	sobald	das	Fahrzeug	den	Hauptbahn-
                                                                  	 	 hof	hinter	sich	gelassen	hat,	erlischt	im	Zielanzeigen-
Aber	auch	an	vielen	andern	Bushaltestellen	in	Wiesbaden	          	 	 Display	automatisch	die	–	nun	ja	„erledigte“	–	Zusatzinfor-
wurde	im	Berichtsjahr	mit	Bauarbeiten	begonnen:	Denn	an	          	 	 mation	„über	Hauptbahnhof“.
105	Standorten	im	gesamten	Stadtgebiet,	an	denen	es	bislang	      	 • Beispiel Fahrgastinformationsanzeigen (FGI-Anzeigen):
überhaupt	kein	Haltestellen-Wartehäuschen	gab,	wurden	und	        	 	 Die	an	allen	Großhaltestellen	des	ESWE-Liniennetzes	vor	 	
werden	nun	erstmals	Wartehallen	errichtet	–	und	zwar	jene	        	 	 handenen	FGI-Anzeigen,	auf	denen	der	Fahrgast	ablesen	
des	neuen	Bautyps,	der	dem	modernen,	zeitgemäßen	Standard	        	 	 kann,	wann	„sein“	Bus	abfahren	wird,	können	künftig	noch	
entspricht	(siehe	oben).	Nach	Abschluss	der	Baumaßnahmen	         	 	 mehr.	An	den	beiden	Bussteigen	der	Haltestelle	„Luisenplatz“	
wird	mehr	als	die	Hälfte	der	insgesamt	etwa	800	Wiesbadener	      	 	 sowie	an	einigen	Bussteigen	der	Haltestelle	„Platz	der	
Haltestellen	über	einen	Fahrgast-Unterstand	verfügen.             	 	 Deutschen	Einheit“	konnten	die	Neuerungen	im	Berichts-
                                                                  	 	 jahr	bereits	realisiert	werden:	Nähert	sich	ein	ankomender	
Die	großflächige	Erweiterung	des	Wartehallennetzes	–	es	          	 	 Bus	der	Haltestelle,	blinkt	„seine“	Zeile	im	FGI-Display	–	die	
handelt	sich	um	den	umfangreichsten	Ausbau	seit	Jahrzehn-         	 	 einsteigewilligen	Passagiere	werden	also	„alarmiert“.
ten	–	komplettiert	das	2009	gestartete	ambitionierte	Warte-       	 	 Und	mehr	noch:	Sehbehinderte	Fahrgäste	haben	die	Mög-
hallen-Austausch-	und	Neubauprogramm,	dessen	erste	               	 	 lichkeit,	eine	akustische	Anzeige	zu	nutzen	–	wer	den	Knopf	
Phase	sich	dem	„Neu	gegen	Alt“-Austausch	an	bestehenden	          	 	 drückt,	der	an	einem	gelben	Kasten	unterhalb	des	
Wartehäuschen-Standorten	widmete.	In	der	Phase	zwei	geht	         	 	 FGI-Displays	angebracht	ist,	bekommt	von	einer	Stimme	
es	nun	seit	Ende	2011	um	Haltestellen,	die	bislang	gänzlich	      	 	 die	vier	nächsten	Abfahrten	angesagt.
16   Zentrale Themen des	Jahres	2011




     eRRIChTeT: Bus-Port                                                   eRLeBT: Elektromobilität
     Neu,	innovativ,	ökologisch:	Eine	echte	Errungenschaft	ist	der	im	     Die	Elektromobilität	war	im	Berichtsjahr	in	aller	Munde:	als	–	
     Juni	2011	auf	dem	ESWE-Betriebshof	eingeweihte	Bus-Port.	Der	         vermeintliche	–	Universallösung	für	die	vielfältigen	Probleme,	
     „Carport	im	XXL-Format“	ist	ein	wahrer	Alleskönner:                   die	der	zunehmende	Straßenverkehr	in	den	Städten	verursacht.	
                                                                           Das	Hauptaugenmerk	lag	und	liegt	bei	allen	Überlegungen	
     	   •	 Der	Bus-Port	bietet	rund	100	Linienfahrzeugen	von	             meist	auf	dem	Individualverkehr	–	doch	können	Elektroantriebe	
     	   	 ESWE	Verkehr	und	WiBus	einen	wirksamen	Hitze-	und	Käl-          ihren	nachhaltigen	Umweltnutzen	erst	dann	in	voller	Wirkungs-
     	   	 teschutz,	sodass	die	Heizung	bzw.	die	Klimaanlage	in	den	       breite	ausspielen,	wenn	sie	in	Fahrzeugen	des	öffentlichen	Nah-
     	   	 Bussen	nicht	mehr,	wie	früher	manchmal	notwendig,	bei	          verkehrs,	insbesondere	in	Linienbussen,	zum	Einsatz	kommen.	
     	   	 eingeschaltetem	Motor	auf	Hochtouren	laufen	muss,	um	           Denn	die	E-Mobilität	bietet	nur	für	zwei	der	drei	Hauptprobleme	
     	   	 das	Fahrzeuginnere	auf	Temperaturen	zu	bringen,	die	für	        des	heutigen	Straßenverkehrs	eine	Lösung:	für	die	Abgas-	und	
     	   	 die	Fahrgäste	und	den	Fahrer	angenehm	sind.                     für	die	Lärmemissionen.	Das	dritte	Problem	jedoch	bleibt:	
                                                                           nämlich	die	Belastungen,	die	durch	das	grundsätzliche	Zuviel	an	
     	   •	 Vor	allem	aber	ist	der	Bus-Port	ein	riesiger	Solar-Carport:	   Pkws	entstehen	und	die	in	sinnlosem	Parkplatzsuchverkehr,	in	
     	   	 Der	Bus-Unterstand	beherbergt	auf	seiner	Oberseite	             zugeparkten	Wohnstraßen	sowie	in	den	zahlreichen	Staus,	die	
     	   	 Wiesbadens	größte	Dachflächen-Photovoltaik-Anlage.	             längst	nicht	mehr	nur	in	der	Rushhour	entstehen,	ihren	Ausdruck	
     	   	 Auf	rund 5.500	Quadratmetern	sind	hier	insgesamt 1.800	         finden.	Hier	hilft	die	Elektromobilität	per	se	nicht	weiter,	denn	
     	   	 Solar-Panels	montiert,	die	auf	emissionsfreie	Weise	regene-     auch	ein	Elektro-Pkw	ist	zuallererst	ein	Auto	–	er	kann	also	Stra-
     	   	 rativen	Strom	erzeugen	–	und	zwar	rund	400.000	Kilowatt-        ßen	verstopfen	und	beansprucht	Parkraum.
     	   	 stunden	pro	Jahr,	die	ins	Netz	der	Schwestergesellschaft	       Die	Konsequenz,	die	sich	aus	diesen	Überlegungen	ergibt,	lautet:	
     	   	 ESWE	Versorgung	eingespeist	werden.                             Einsatz	von	Elektroantrieben	im	Öffentlichen	Personennah-
                                                                           verkehr,	insbesondere	in	Linienbussen.	Hierzu	ergriff	die	ESWE	
     	   •	 Damit	nicht	genug:	Das	Regen-	und	Schmelzwasser,	das	sich	     Verkehrsgesellschaft	im	Jahr	2011	die	Initiative:	Am	25.	Juli	fand	
     	   	 auf	dem	Dach	des	Bus-Ports	ansammelt,	läuft	in	seitlich	        in	Wiesbaden	die	erste	Kennenlernfahrt	mit	einem	neuartigen	
     	   	 am	Bauwerk	angebrachten	Regenrinnen	zusammen,	wird	             Elektro-Linienbus	namens	„e.cobus“	statt,	und	im	Rahmen	des	
     	   	 von	dort	aus	nach	unten	geleitet,	dann	durch	eine	Unter-        Stadtfests	Mitte	September	wurde	den	Besuchern	die	E-Mobi-
     	   	 druckleitung	in	die	nur	wenige	Meter	entfernt	gelegene	         lität	auf	vielfältige	Weise	erlebbar	präsentiert	und	anschaulich	
     	   	 Buswaschanlage	befördert	–	und	dort	für	die	tägliche	Bus-       nahegebracht.
     	   	 wäsche	genutzt.	
                                                                           Der	„e.cobus“,	hergestellt	von	dem	ebenfalls	in	Wiesbaden	
                        Ein Video zu diesem Thema finden Sie               ansässigen	Unternehmen	CONTRAC,	das	sich	schon	seit	Jahren	
                        auf der beiliegenden DVD sowie online
                        im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:
                        www.youtube.com/esweverkeh r




     Jedes	etwa	einen	Meter	hoch	und	knapp 1,70	Meter	breit,	in	60	Reihen	à	30	Stück	angeordnet:	
     So	liegen	die	1.800	Solar-Panels	auf	dem	Bus-Port-Dach
Zentrale Themen des	Jahres	2011         17




mit	der	Entwicklung	elektrisch	betriebener	Linienbusse	befasst,	
soll	im	Jahr	2012	bei	ESWE	Verkehr	in	einen	Pilotversuch	gehen.	                     Ein Video zu diesem Thema finden Sie
                                                                                     auf der beiliegenden DVD sowie online
Ein	oder	zwei	Exemplare	des	E-Busses	sollen	dann	zwei	Jahre	                         im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:
lang	im	Wiesbadener	Liniennetz	ihre	Praxistauglichkeit	unter	                        www.youtube.com/esweverkeh r
Beweis	stellen.




                                                                                                        Premierenbesuch	vor	dem	
                                                                                                        Kurhaus:	Im	Juli	2011	war	der	
                                                                                                        „e.cobus“	erstmals	im	
                                                                                                        Wiesbadener	Stadtzentrum	
                                                                                                        zu	Gast	und	präsentierte	sich	
                                                                                                        der	Öffentlichkeit



eRReIChT: „Ökoprofit“ und „EcoStep“
Seit	dem	Jahr	2007	nimmt	die	ESWE	Verkehrsgesellschaft	an	          Im	Berichtsjahr	neu	hinzugekommen	ist	unter	anderem	die	
dem	betrieblichen	Umweltmanagementprogramm	„Ökoprofit“	             energetische	Sanierung	der	Dächer	der	Buswerkstatt.
teil;	ein	Jahr	später	wurde	der	Verkehrsgesellschaft	das	Quali-
tätssiegel	„Zertifizierter	Ökoprofit-Betrieb“	zuerkannt.	ESWE	      Die	erreichten	Umweltziele	lassen	sich	auch	in	Zahlen	ausdrü-
Verkehr	wirkt	außerdem	erfolgreich	beim	integrierten	prozess-       cken:	Der	Gesamtenergieverbrauch	des	Unternehmens	lag	im	
orientierten	Unternehmensmanagementsystem	„EcoStep“	mit;	           Jahr	2011	um	rund	19	Prozent	niedriger	als	noch	im	Jahr	2008;	um	
ein	entsprechendes	Zertifikat	der	Deutschen	Gesellschaft	zur	       ebenfalls	knapp	ein	Fünftel	reduzierten	sich	im	selben	Zeitraum	
Zertifizierung	von	Managementsystemen	hat	das	Verkehrs-             die	Energiekosten.
unternehmen	im	Jahr	2010	erlangt.
                                                                    Zu	den	ökologisch	relevanten	Aktivitäten	zählt	auch	die	Tatsa-
Im	Rahmen	ihrer	Umweltschutzaktivitäten	hat	ESWE	Verkehr	           che,	dass	die	rund	235	Busse	umfassende	Fahrzeugflotte	von	
auf	dem	Betriebsgelände	an	der	Wiesbadener	Gartenfeldstraße	        ESWE	Verkehr	und	der	Schwestergesellschaft	WiBus	stets	mit	
eine	ganze	Reihe	ökologisch	bedeutender	Maßnahmen	realisiert.	      der	neuesten	Abgasfiltertechnologie	ausgerüstet	ist	–	in	der	
Als	Beispiele	aus	der	jüngeren	Vergangenheit	seien	hier	genannt:	   Regel	werden	hierbei	gesetzliche	Standards	sogar	schon	lange	
	 •	 die	Verwendung	aufbereiteten	Brauchwassers	in	der	Bus-         vor	ihrem	Inkrafttreten	erfüllt.	Ergänzt	wird	dieses	Engagement	
	 	 waschanlage	                                                    dadurch,	dass	eine	umweltfreundliche,	also	lärm-	und	abgas-
	 •	 die	energieeffiziente	Umrüstung	der	Werkstattbeheizung         reduzierende	Fahrweise	seit	langem	fester	Bestandteil	der	Aus-	
	 •	 die	Ausstattung	der	Buswerkstatt	und	des	Verwaltungsge-        und	Fortbildung	der	ESWE-	und	WiBus-Fahrer	ist.
	 	 bäudes	mit	Energiesparleuchten	
	 •	 die	energetische	Optimierung	des	Verwaltungsgebäudes	
	 	 mittels	verbesserter	Isolierung
18   Zentrale Themen des	Jahres	2011




     eRWeITeRT: ESWE Verkehr Service GmbH
     Zu	einer	flexiblen	und	schlagkräftigen	„Schnelleingreiftruppe“	     Unternehmensfamilie	allgemeine	Dienstleistungen	unter-
     mit	hoher	und	zuverlässiger	Problemlösungskompetenz	hat	sie	        schiedlichster	Art:	seien	es	Fahrdienste,	sei	es	die	Unterstützung	
     sich	entwickelt:	die	zum	Jahresbeginn	2010	gegründete	ESWE	         bei	Marketingaktionen	und	Großveranstaltungen,	sei	es	die	
     Verkehr	Service	GmbH,	kurz:	„EVS“.	Das	jüngste	Tochterunter-        Kinderbeaufsichtigung	im	Rahmen	der	„Busschule“.
     nehmen	der	ESWE	Verkehrsgesellschaft	weist	ein	beachtliches	
     Wachstum	auf	–	insbesondere	in	personeller	Hinsicht:	Am	            Auch	externe	Kunden	können	die	Dienste	der	EVS	buchen.	Der	
     1.	Januar	2010	mit	gerade	mal	25	Angestellten	ins	unterneh-         erste	Großauftrag	von	außerhalb	der	ESWE-Unternehmens-
     merische	Leben	gestartet	(darunter	17	Mitarbeiter,	die	vom	         familie	kam	2011	von	der	Wiesbadener	Stadtverwaltung:	Seither	
     Mutterunternehmen	ESWE	Verkehr	gestellt	wurden,	sowie	acht	         sind	es	EVS-Mitarbeiter,	die	Wiesbadens	Parkscheinautomaten	
     eigene	Mitarbeiter,	die	von	der	Mainzer	Verkehrsservice	GmbH	       entleeren.	Darüber	hinaus	sind	seit	Herbst	2011	erstmals	soge-
     übernommen	worden	waren),	waren	Ende	Januar	2012	schon	67	          nannte	„Busstreifen“	in	Wiesbaden	unterwegs:	Im	Rahmen	einer	
     Männer	und	Frauen	für	die	Service	GmbH	tätig	–	alle	in	unbe-        bis	dato	einmaligen	Kooperation	werden	die	Angehörigen	der	
     fristeten	Arbeitsverhältnissen.	Damit	nicht	genug:	Vom	ersten	      Stadtpolizei,	wenn	sie	im	ÖPNV-Umfeld	im	Einsatz	sind,	von	EVS-
     Jahr	ihrer	Existenz	an	konnte	die	junge	ESWE-Servicegesellschaft	   Mitarbeitern	begleitet,	die	zuvor	erfolgreich	eine	Ausbildung	
     stets	ein	positives	Geschäftsergebnis	ausweisen.                    zum	Ordnungspolizisten	absolviert	haben.	Die	gemischten	Dop-
                                                                         pelstreifen	kümmern	sich	beispielsweise	um	die	Beseitigung	
     Nach	der	Unternehmensgründung	Anfang	2010	hatte	zunächst	           von	Unrat	an	Bushaltestellen	(„Sauberkeit“),	sie	verhindern	als	
     ausschließlich	die	Fahrausweisprüfung	auf	der	Aufgabenagen-         uniformierte	Respektspersonen	gewalttätige	Übergriffe	in	den	
     da	der	EVS	gestanden.	Schnell	jedoch	kamen	zahlreiche	weitere	      Bussen	(„Sicherheit“),	und	sie	nehmen	jene	Autofahrer	ins	Visier,	
     Bereiche	hinzu:	So	fallen	heute	beispielsweise	auch	der	Betriebs-   die	ihren	Pkw	verkehrsbehindernd	auf	einer	Busfahrspur	parken	
     schutz	inklusive	der	Pförtnerei	sowie	die	Unterhaltsreinigung	      („Schnelligkeit“).	Die	„Busstreifen“	tragen	somit	zur	Attrak-
     des	Firmengebäudes	von	ESWE	Verkehr,	des	Betriebsgeländes	          tivitätssteigerung	des	Nahverkehrs	in	der	Landeshauptstadt	
     und	der	Buswerkstätten	in	die	Zuständigkeit	der	EVS.	Darüber	       insgesamt	bei.
     hinaus	erbringt	die	Servicegesellschaft	innerhalb	der	ESWE-
Zentrale Themen des Jahres 2011       19




ERMITTELT: Kundenzufriedenheit
Ein Mal pro Jahr untersucht die Hochschule RheinMain im Auf-          In der „Promotoren-Wertung“ (als Promotoren gelten in der
trag von ESWE Verkehr, wie zufrieden die Wiesbadener Bevölke-         Markt- und Meinungsforschung jene Befragten, die ein Produkt
rung mit den Angeboten des hiesigen öffentlichen Nahverkehrs          oder eine Dienstleistung in ihrem persönlichen Umfeld weiter-
ist. Dies geschieht nicht nur aus nachvollziehbarem Eigeninte-        empfehlen würden) kam der Nahverkehr – bei 32 Prozent Befür-
resse: Seit die Verkehrsgesellschaft im Jahr 2008 erneut die Kon-     wortern und 27 Prozent Kritikern – auf den sehr guten Wert von
zessionen für den Betrieb des Linienbusverkehrs in Wiesbaden          plus fünf. Der Pkw-Verkehr hingegen erzielte einen Promotoren-
erhalten hat – und zwar für den Zeitraum 2009 bis 2017 –, muss        Wert von minus 62, der sich aus nur neun Prozent Befürwortern,
das Unternehmen den städtischen Gremien jährlich einen Leis-          aber 71 Prozent Kritikern errechnete.
tungsbericht vorlegen, der unter anderem aus einer aktuellen
Analyse der Kundenzufriedenheit besteht.                              Bei den Einzelkriterien des Nahverkehrs wurden 2011 einerseits
                                                                      die Schnelligkeit der Verbindungen, die Fahrtentaktung und die
Die Auswertung der im Jahr 2011 in vier Intervallen durchge-          Erreichbarkeit der Ziele sowie andererseits die Linienführung,
führten wissenschaftlichen Repräsentativbefragungen – insge-          die Haltestellenstandorte und die Engmaschigkeit des Linien-
samt wurden 1.876 Passanten an zehn verschiedenen Standorten          netzes besser bewertet als im Vorjahr. Auch das Preis-Leistungs-
im Stadtgebiet interviewt – ergab ein sehr stabiles Meinungs-         Verhältnis sowie die Atmosphäre in den Bussen erhielten posi-
bild: Schon zum dritten Mal in Folge erzielte der Wiesbadener         tivere Beurteilungen. Etwas schlechter als 2010 fielen die Noten
Nahverkehr, orientiert an der Schulnotenskala von eins bis sechs,     für die Sauberkeit in den Bussen und für die Informationen über
die Gesamtnote 2,6. Ebenfalls unverändert blieb gegenüber dem         Tarife und Tickets aus.
Jahr 2010 die Einschätzung der Pkw-Nutzung in Wiesbaden: Hier
lautete die Gesamtnote abermals 3,2.




  TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 1/11:



  Mehr als 13 Monate Kreativarbeit
  Man sieht es dem Fahrplanbuch, dessen alljährliche Neuauf-         Wenn man liest „Die Arbeiten beginnen im November“,
  lage stets am zweiten Dezember-Sonntag in Kraft tritt, nicht       könnte man zu dem falschen Schluss kommen, vom Beginn
  an – und doch steckt in dem gut 550 Seiten umfassenden             der Planungen bis zum Inkrafttreten des fertigen neuen
  Druckerzeugnis die planerische Arbeit von mehr als 13 Mona-        Fahrplans Mitte Dezember vergingen lediglich anderthalb
  ten. Dass die Erstellung eines neuen Fahrplans beinahe mit         Monate. Weit gefehlt: Für den Fahrplanwechsel 2011/2012
  der kreativen Erschaffung eines Kunstwerks zu vergleichen          (Stichtag: 11. Dezember 2011) haben die ersten Planungs-
  ist, zeigt die INFOMOBIL-Artikelserie „Einsatz für die Fahrplan-   schritte bereits im November 2010, also gut 13 Monate zuvor,
  tüftler“, die über ein ganzes Jahr hinweg den Entstehungs-         stattgefunden!
  prozess des „Gesamtkunstwerks Fahrplan“ dokumentiert.
  Der erste Teil der Serie beschreibt die Arbeitsschritte „von der
  Mängelanalyse zur Magistratsvorlage“.                              Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorlie-
                                                                     gende Geschäftsbericht ab Seite 23 bereit.
20   Betriebsbereiche




     Kundenkommunikation via Facebook

     Erfolgreicher	Start	für	ESWEs	
     Fanpage:	Das	„CleverCard	
     CoverCasting“	ließ	die	Be-
     sucherzahlen	auf	der	neuen	
     Facebook-Seite	rapide	in	die	
     Höhe	schnellen
Betriebsbereiche       21




INFORMATIONEN AUS DEN BETRIEBSBEREICHEN

Fahrdienst
Zivilcourage-Seminare

Nachdem ESWE Verkehr bereits im Jahr 2010 erste und seither            Dabei ging es in den Seminaren keineswegs um Selbstverteidi-
regelmäßige Deeskalationstrainings für Fahrdienstmitarbeiter           gung; den Teilnehmern wurde vielmehr erklärt und in Rollen-
ins Leben gerufen hatte – diese besonderen Ausbildungen sollen         spielen auch demonstriert, wie man andere Personen aus poten-
den Fahrern zu mehr Sicherheit im Umgang mit brenzligen                ziell gefährlichen Szenarien befreien kann. Zu den praktischen
Situationen in den Bussen verhelfen –, wurden im Berichtsjahr          Handlungsanleitungen, die dem Motto „Menschen möchten
erstmals auch Zivilcourage-Trainings für Fahrgäste angeboten.          helfen – sie wissen häufig nur nicht wie!“ folgten, gehörte es bei-
„Zivilcourage: Ja! Aber wie?“: So lautete der programmatische          spielsweise, in einer Konfliktsituation ganz gezielt Öffentlichkeit
Titel der Seminarreihe, die sich in zunächst fünf jeweils vierstün-    herzustellen, um auf diese Weise der möglichen Bedrohung
digen Einzelveranstaltungen dem Thema Gewaltprävention                 entgehen zu können. Auch das Sich-Abwenden vom Angreifer,
widmete. Initiiert, organisiert und gemeinsam durchgeführt             den es zu isolieren gilt und aus dessen „Magnetfeld“ man sich
wurden die Seminare vom Polizeipräsidium Westhessen, dem               befreien soll, und das Sich-Konzentrieren auf die Situation des
Wiesbadener Präventionsrat, dem hessischen Landesprojekt               (potenziellen) Opfers zählten zu den Lerninhalten.
„Netzwerk gegen Gewalt“, dem auch die Stadt Wiesbaden ange-
hört, sowie dem Fahrdienst der ESWE Verkehrsgesellschaft. Ziel         Die große und durchweg äußerst positive Resonanz auf das
der Initiative war es, interessierte Bürger darin zu schulen, wie      für die Teilnehmer kostenlose Seminarangebot zeigte, dass bei
sie in Konfliktsituationen – etwa während der Fahrt in einem           vielen Menschen ein starkes Interesse vorhanden ist, richtiges
öffentlichen Verkehrsmittel – deeskalierend, also entschärfend         Helfen zu lernen. Um diesem Interesse gerecht zu werden,
reagieren können.                                                      wurde entschieden, die Seminarreihe im Jahr 2012 fortzusetzen.



  TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 2/11:



  Von der Leidenschaft, Busfahrer zu sein
  Eine Busaußenwerbung der etwas anderen Art bekommen                 Der Adressatenkreis dieser neuartigen Kommunikationskam-
  die Wiesbadener seit Ende Juni zu Gesicht: 20 Busfahrer             pagne ist dabei weit gefasst:
  präsentieren sich mit ihren Konterfeis auf drei Bussen und
  erklären dem Betrachter mit launigen Sprüchen, warum sie            Zum einen soll erreicht werden, dass die Öffentlichkeit
  ihren Beruf lieben und ihn gegen keinen anderen eintauschen         mehr Verständnis für die anspruchsvolle Tätigkeit, die ein
  möchten.                                                            Busfahrer tagtäglich ausübt, aufbringt – es soll klar werden,
                                                                      dass Busfahrer für ihre verantwortungsvolle Arbeit, die sie
  „Wer braucht schon einen Ferrari, wenn er einen Bus fahren          der Gemeinschaft erbringen, Respekt, Anerkennung und
  kann?“; „Wiesbaden ohne Busfahrer wäre wie Kochbrunnen              Wertschätzung verdienen. Zum anderen ist die Kampagne
  ohne Wasser!“; „Busfahrer sein: Herausforderung mit Herz und        bewusst als Imagekampagne konzipiert: Sie soll mit Blick auf
  Verstand!“:                                                         die Personalgewinnung Werbung für den Busfahrerberuf
                                                                      machen und diesen insbesondere in den Augen potenzieller
  Mit diesen und 17 weiteren Textbotschaften, teils schlagfer-        Stellenaspiranten aufwerten.
  tig-pointiert, teils nachdenklich-besinnlich, wollen die 20
  Wiesbadener Busführer – je zehn von ESWE Verkehr und von            Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorlie-
  WiBus – vermitteln, dass sie stolz sind auf ihren Beruf.            gende Geschäftsbericht auf Seite 29 bereit.
22   Betriebsbereiche




     Busschulung für Senioren

     Öffentliche	Verkehrsmittel	zu	nutzen,	sollte	eigentlich	keine	      Hauptbahnhof	in	die	„E6“-Sonderbusse	einsteigen,	die	dort	von	
     Frage	des	persönlichen	Mutes	sein.	Und	doch	schrecken	vor	          etwa	drei	Stunden	bis	etwa	anderthalb	Stunden	vor	Spielbeginn	
     allem	gehbehinderte	Menschen	und	auch	Rollstuhlfahrer	bis-          in	Fünf-	bis	15-Minuten-Abständen	abfuhren.	
     weilen	davor	zurück,	mit	dem	Bus	zu	fahren,	denn	Nervosität,	       Über	die	Fahrten	zur	„Coface-Arena“	hinaus	fanden	im	Berichts-
     Unsicherheit	und	Ängste	münden	nicht	selten	in	eine	Stresssitu-     jahr	zahlreiche	weitere	Sonderfahrten	statt,	etwa	zu	Konzerten	
     ation,	die	Menschen	mit	einer	Gehbehinderung	dazu	verleiten	        des	Rheingau-Musik-Festivals.	Auch	Schulen,	Kindergärten	und	
     kann,	auf	die	Fahrt	mit	dem	Bus	–	und	damit	leider	auch	auf	        andere	Einrichtungen	mieteten	im	Jahr	2011	wieder	so	manchen	
     manche	Teilhabe	am	öffentlichen	Leben	–	zu	verzichten.	Diese	       ESWE-Bus,	darunter	auch	den	Reisebus	der	Verkehrsgesell-
     Erkenntnis	lag	einer	bis	dato	einmaligen	Aktion	zugrunde,	die	im	   schaft,	für	diverse	Ausflugs-	und	andere	Fahrten	an.
     September	des	Berichtsjahres	im	Wiesbadener	Stadtteil	Biebrich	
     stattfand:                                                          Dienstkleidung

     Interessierte	Bewohner	des	Biebricher	Seniorenzentrums	Katha-       Im	Berichtsjahr	wurde	die	Dienstkleidung	der	ESWE-Busfahrer	
     rinenstift	erhielten	die	Möglichkeit,	an	einem	halbtägigen	Bus-     einer	Modernisierung	unterzogen.	Zeitgemäße	und	bedarfs-
     training	teilzunehmen,	das	hauptsächlich	das	Ziel	verfolgte,	die	   gerechte	Kleidungsstücke	wie	beispielsweise	Jeanshosen	und	
     Hemmschwelle	vor	dem	Einsteigen	in	einen	Bus	abzubauen.	Un-         Polohemden	erweitern	seither	das	Bekleidungsangebot,	das	
     ter	der	ebenso	sachkundigen	wie	seniorengerechten	Anleitung	        seit	dem	Wechsel	des	Kleidungslieferanten	im	Jahr	2008	unter	
     durch	ESWE-Fahrer	Ottmar	Seliger	lernten	die	Katharinenstift-       der	Devise	„Weg	von	der	Behörden-Uniform,	hin	zum	Business-
     Bewohner	in	anschaulichen	Lektionen,	wie	man	auch	als	Gehbe-        Outfit!“	steht.	
     hinderter	oder	Rollstuhlfahrer	gefahrlos	den	Bus	nutzen	kann.
                                                                         Auch	die	Bestell-	und	Verteilorganisation	der	Dienstkleidung	
     Sonderfahrten                                                       hat	sich	deutlich	verändert:	So	ist	jeder	Busfahrer	nun	Inhaber	
                                                                         eines	persönlichen	Dienstkleidungskontos,	auf	dem	ihm	Punkte	
     Seit	der	Eröffnung	des	neuen	Mainzer	Fußballstadions	„Coface-       zur	Verfügung	stehen,	die	er	individuell	für	die	Anschaffung	
     Arena“	im	Sommer	2011	unterstützte	ESWE	Verkehr	die	Kollegen	       von	Kleidungsstücken	ausgeben	kann.	Jedes	Kleidungsstück	aus	
     der	Mainzer	Verkehrsgesellschaft	(MVG)	an	allen	Heimspielta-        der	umfangreichen	Auswahlpalette	besitzt	einen	definierten	
     gen	des	Bundesligisten	Mainz	05	mit	Fahrzeugen	und	Fahrern:	        Punktewert,	der	vom	Konto	abgebucht	wird,	nachdem	sich	der	
     Die	rund	75	MVG-Busse,	die	die	Fußballfans	jedes	Mal	zur	Arena	     Fahrer	ein	bestimmtes	Stück	bestellt	hat.	Die	georderten	Klei-
     brachten,	wurden	stets	um	rund	zehn	Wiesbadener	Gelenkbusse	        dungsstücke	werden	den	Fahrern	dann	bequem	per	Paketdienst	
     ergänzt.	Besonders	praktisch	für	alle	Schlachtenbummler	von	        direkt	nach	Hause	geliefert;	eine	Kleiderkammer	existiert	somit	
     der	hessischen	Rheinseite:	Sie	konnten	direkt	am	Wiesbadener	       bei	ESWE	Verkehr	nicht	mehr.




     Prüfung	bestanden:	Die	ESWE-eigene	Fahrschule	bildet	zum,	so	der	offizielle	Name,	Berufskraftfahrer	aus
Betriebsbereiche      23




Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung
Angebotsoptimierungen

FahrPLanWechSeL
Der	Fahrplanwechsel	am	11.	Dezember	2011	brachte	abermals	        	       •   Linie 43
eine	Reihe	quantitativer	wie	qualitativer	Verbesserungen	im	      	       	   In	Kooperation	mit	der	Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft	
Wiesbadener	Linienverkehr	mit	sich.	Wie	in	jedem	Jahr	gingen	     	       	   (MTV)	verkehrt	nun	montags	bis	freitags	auf	der	Strecke
viele	der	zum	Fahrplanwechsel	wirksam	werdenden	Optimie-          	       	   Breckenheim	–	Wallau	–	Nordenstadt	–	Hauptbahnhof	
rungen	des	Fahrtenangebots	auf	Wünsche	und	Anregungen	            	       	   (sowie	in	der	Gegenrichtung)	die	neue	ESWE-Linie	43.	Neu	
vonseiten	der	Fahrgäste	zurück.	Erstmals	kamen	im	Berichtsjahr	   	       	   ist	auch	die	Haltestelle	„Breckenheim/Gerbermühle“,	die	
diese	Vorschläge	auch	auf	interaktivem	Weg,	nämlich	über	das	     	       	   die	43er-Busse	auf	ihrem	Fahrtweg	zwischen	Breckenheim	
Online-Forum	auf	www.eswe-verkehr.de,	bei	der	Verkehrsge-         	       	   und	Wallau	bedienen.	Die	neue	Linie	43	übernahm	zudem	
sellschaft	an.	                                                   	       	   die	bisherigen	Fahrten	der	Linie	E	zwischen	Breckenheim	
                                                                  	       	   und	dem	Hauptbahnhof,	wobei	der	Fahrtweg	zwischen	
                                                                  	       	   Breckenheim	und	Nordenstadt	nun	über	Wallau	verläuft.	
                                                                  	       	   Einige	Fahrten	der	Linie	43	finden	als	„Ringverkehr“	statt:	
                                                                  	       	   Sie	führen	von	Breckenheim	nach	Wallau	und	von	dort	aus	
                                                                  	       	   auf	anderer	Fahrtstrecke	direkt	nach	Breckenheim	zurück.

                                                                  Die	zum	Fahrplanwechsel	2011/2012	in	Kraft	getretenen	Ange-
                                                                  botsoptimierungen	betrafen	darüber	hinaus	folgende	Linien	
                                                                  (Auswahl	der	wichtigsten	Änderungen):

                                                                      •       Linie 2
                                                                  	   	       Wegen	gestiegener	Fahrgastnachfrage	verkehrt	die	Linie	2
                                                                  	   	       an	Schultagen	nachmittags	in	Fahrtrichtung	Klarenthal	
                                                                  	   	       nun	im	10-Minuten-Takt.	Zudem	werden	die	2er-Busse,	um	
                                                                  	   	       eine	umsteigefreie	Verbindung	von	der	Altstadt	in	Richtung	
                                                                  	   	       Friedrich-	und	Bleichstraße	sowie	nach	Klarenthal	zu	erzie-
                                                                  	   	       len,	bereits	an	der	Haltestelle	„Webergasse“	eingesetzt.	
                                                                  	   	       Zwischen	„Dernsches	Gelände“	und	der	Klarenthaler	End-
                                                                  	   	       haltestelle	„Graf-von-Galen-Straße“	entstand	somit,	im	
In	der	Verkehrssteuerung:	Der	Fahrzeugeinsatz	ist	eines	der	      	   	       Zusammenwirken	mit	der	Linie	14,	ein	5-Minuten-Takt.
Herzstücke	der	Arbeit	bei	ESWE	Verkehr                            	   •       Linie 8
                                                                  	   	       Wegen	gestiegener	Fahrgastnachfrage	auf	der	Wilhelm-
                                                                  	   	       straße	sowie	zwischen	der	Innenstadt	und	dem	Hauptbahn-
Mit	dem	Fahrplanwechsel	am	11.	Dezember	wurde	insbesondere	       	   	       hof	wurde	die	Linie	8	sonntags	zwischen	circa	12:00	und		
das	Busangebot	im	„Ländchen“,	der	Region	im	Osten	Wiesbadens,	    	   	       circa	20:00	Uhr	vom	30-	auf	einen	15-Minuten-Takt	ver-
optimiert:	Die	neuen	Linien	26	und	43	binden	seither	mehrere	     	   	       dichtet,	wodurch	im	Zusammenwirken	mit	der	Linie	1	ein	
östliche	Vororte	der	Landeshauptstadt	noch	enger	an	die	be-       	   	       7,5-Minuten-Takt	entstand.
nachbarten	Kommunen	im	Main-Taunus-Kreis	an.                      	   •       Linie 14
	 • Linie 26 (inkl. Anrufsammeltaxi 26)                           	   	       Zwecks	Anpassung	des	Fahrtenangebots	an	die	Ladenöff-	
     In	Kooperation	mit	der	Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft      	   	       nungszeiten	kann	das	Äppelallee-Center	in	Biebrich	seit	
	 	 (MTV)	verkehrt	nun	montags	bis	freitags	auf	der	Strecke       	   	       dem	Fahrplanwechsel	nun	auch	montags	bis	samstags	
	 	 Medenbach	–	Wildsachsen	–	Bremthal	(sowie	in	der	Gegen-       	   	       zwischen	20:30	und	22:30	Uhr	direkt	erreicht	werden.	
	 	 richtung)	die	neue	ESWE-Linie	26.	Sie	übernahm	zudem	die	     	   •       Linie 16
	 	 bisherigen	Fahrten	der	Linie 21	zwischen	Wildsachsen	und	     	   	       Wegen	gestiegener	Fahrgastnachfrage	verkehrt	die	Linie	16	
	 	 Medenbach.	Zu	bestimmten	Tageszeiten	werden	–	auch	           	   	       montags	bis	freitags	in	den	Mittagsstunden	ab	Südfriedhof	
	 	 samstags	–	bedarfsweise	Ergänzungsfahrten	der	Linie	26	       	   	       statt	im	bisherigen	12-	nun	in	einem	einheitlichen	10-Minu-
	 	 als	Anrufsammeltaxi-Fahrten	(AST	26)	angeboten.	              	   	       ten-Takt.
24   Betriebsbereiche




       • Linie 18
         Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehren die 18er-        hessischen Herbstferien, in einem 7,5-Minuten-Takt. Statt
         Busse samstags zwischen circa 9:00 und circa 19:00 Uhr auf     stündlich sechs Bussen verbanden nun also acht Busse je Stunde
         dem westlichen Linienast von der Sauerland-Siedlung aus        die beiden Landeshauptstädte auf der Linie 6 miteinander – und
         über das Europa- und das Künstlerviertel in die Innenstadt     zwar unter der Woche zwischen circa 7:00 und circa 19:00 Uhr.
         statt im bisherigen 30- nun im 15-Minuten-Takt.                Die Taktverdichtung dauerte plangemäß rund zwei Monate
       • Linien 21, 23 und 24                                           an; sie endete am 21. Dezember, dem letzten Schultag vor den
         Sonntags zwischen 20:00 und 24:00 Uhr finden die Fahrten       rheinland-pfälzischen Weihnachtsferien. Da gerade in den
         der Linien 21, 23 und 24 statt im bisherigen 60- nun im 30-    Wochen zwischen dem Ende der Herbst- und dem Beginn der
         Minuten-Takt statt. Wegen mangelnder Fahrgastnachfrage         Weihnachtsferien seit Jahren konstant ein erhöhtes Fahrgastauf-
         entfiel die Verlängerung der Linie 23 über Breckenheim         kommen gegenüber dem Rest des Jahres verzeichnet werden
         hinaus nach Wildsachsen – als Ersatz steht jedoch mit der      kann, wurden ESWE Verkehr und MVG mit der neuen Taktverdich-
         neuen Linie 26 (siehe oben) eine Anbindung Wildsachsens        tung diesem Aufkommensplus gerecht, das hauptsächlich drei
         über Naurod nach Wiesbaden zur Verfügung.                      Ursachen hat: den Semesterbeginn an der Mainzer Universität,
       • Linie 48                                                       die erhöhte Zahl von Radfahrern, die zu dieser Jahreszeit zumin-
         Infolge der voranschreitenden Gewerbeansiedlungen wird         dest einen Teil ihrer Fahrtstrecke per Bus zurücklegen, sowie die
         seit dem Fahrplanwechsel auch die zweite Schleife des          vorweihnachtliche Einkaufszeit.
         Gewerbegebiets Delkenheim, der Berta-Cramer-Ring,
         montags bis freitags mit einzelnen Fahrten angebunden.         Da die Taktverdichtung erwartungsgemäß erfolgreich verlief,
                                                                        wurde sie auch für den Herbst 2012 bereits wieder fest ein-
     LINIE 6                                                            geplant.
     Zu den traditionsreichsten Linien im hiesigen öffentlichen Nah-
     verkehr zählt ohne Zweifel die Linie 6 – schon anno 1929, damals   LINIE 28
     noch im Zeitalter der Straßenbahn, bezeichnete die Nummer 6        Die für das Jahr 2012 vorgesehene Verlegung des europäischen
     eine Verbindung zwischen Wiesbaden und Mainz. Zur Tradition        Hauptquartiers der US-Landstreitkräfte von Heidelberg nach
     der Buslinie 6, der dienstältesten Gemeinschaftslinie von ESWE     Wiesbaden zeigte ihre Vorboten bereits im Berichtsjahr. Um für
     Verkehr und Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), zählt seit         die sich neu in Hessens Landeshauptstadt ansiedelnden Solda-
     Jahrzehnten der 10-Minuten-Takt. Diese Tradition wurde im          ten und deren Familien das Nahverkehrsangebot frühzeitig zu
     Herbst 2011 erstmals gebrochen – zugunsten der Fahrgäste,          verstärken, wurden weitere Fahrten der ESWE-Linie 28 über den
     versteht sich.                                                     Erbenheimer US-Militärflughafen (Haltestelle „Flugplatz“) und
                                                                        die Haltestelle „Domäne Mechtildshausen“ geführt. Hierdurch
     Als Folge des konstant hohen Fahrgastzuspruchs verkehrten die      wurde dieses Areal besser an die Wiesbadener Innenstadt sowie
     6er-Busse ab dem 24. Oktober, dem ersten Schultag nach den         an Mainz-Kastel angebunden.
Betriebsbereiche     25




  TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 3/11:



  Gesucht wird: Das besondere Gesicht
  Einmal im Leben auf einem großen Plakat abgebildet zu sein,          Der Titel des Wettbewerbs lautet „CleverCard CoverCasting“,
  das Titelfoto einer Broschüre zu zieren, das eigene Lächeln          kurz: „CCCC“. ESWE Verkehr beschreitet mit dieser Aktion
  im Großformat zu präsentieren, und zwar dort, wo ganz viele          gleich auf mehreren Ebenen neue Wege: Zum einen fiel kurz
  Leute es sehen können – für so manchen jungen Menschen ist           vor dem Beginn des Wettbewerbs der Startschuss für das
  das ein unerfüllter Traum. ESWE Verkehr lässt diesen Traum           unternehmenseigene Online-Angebot im sozialen Netzwerk
  wahr werden: In einem großen Internet-Casting sucht das              Facebook; dort spielt sich auch der komplette Casting-Wett-
  Verkehrsunternehmen junge Erwachsene im Alter bis 28                 bewerb ab – von der Bewerbung der Teilnehmer bis zur Ab-
  Jahre, die der CleverCard, der Jahreskarte für Schüler und Aus-      stimmung, also dem „Voting“, über den Sieger. Zum anderen
  zubildende, in einer neuen Werbekampagne ein Gesicht – ihr           sucht, also „castet“, das Verkehrsunternehmen hiermit zum
  Gesicht – geben möchten. Dem Gewinner winken nicht nur               ersten Mal real existierende Fahrgäste für eine große Werbe-
  ein professionelles Foto-Shooting und anschließend Ruhm              kampagne, und das aus gutem Grund: Die CleverCard soll im
  und Ehre, sondern auch ein nagelneuer Tablet-Computer.               wahrsten Wortsinn ein neues Gesicht erhalten, das das Ticket
                                                                       in der Zielgruppe authentisch repräsentiert.

                              Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorliegende Geschäftsbericht auf Seite 30 bereit.



So werden für die Fahrtrichtung Wiesbaden – Mainz nun mon-              Beide Linien verknüpfen die beiden Landeshauptstädte Wies-
tags bis freitags jeweils drei zusätzliche Fahrten angeboten;           baden und Mainz auf ihrer wichtigsten Straßenverbindung,
samstagabends, sonntagnachmittags und sonntagabends ist                 der Schiersteiner Autobahnbrücke, miteinander. In den Haupt-
jeweils eine weitere Fahrt neu hinzugekommen. In der Fahrt-             verkehrszeiten finden dank der Linie 47 nunmehr pro Stunde
richtung Mainz – Wiesbaden finden montags bis freitags nun              doppelt so viele Hin- und Rückfahrten über die Schiersteiner
jeweils zwei zusätzliche Fahrten statt; sonntagnachmittags und          Brücke statt wie zuvor, nämlich insgesamt vier (zwei 45er- und
sonntagabends ist jeweils eine weitere Fahrt neu in den Fahrplan        zwei 47er-Fahrten). Im Berichtsjahr standen den Fahrgästen also
aufgenommen worden.                                                     stündlich bis zu acht Verbindungen über die Brücke zur Verfü-
                                                                        gung: vier Fahrten von Wiesbaden nach Mainz, vier Fahrten in
Parallel zu diesen Fahrplanerweiterungen rund um die Domäne             die Gegenrichtung.
Mechtildshausen musste weiter südlich, in Mainz-Kastel, im
Frühjahr 2011 das Fahrtenangebot der Linie 28 vorübergehend
verkürzt werden. Grund waren die Umbauarbeiten am Kasteler              Platz der deutschen Einheit
Brückenkopf, deren Folge es war, dass die gleichnamige Halte-
stelle bis Anfang Dezember nicht mehr angefahren werden                 Verbesserungsmaßnahmen betrafen im Jahr 2011 auch die
konnte. Während der Bauzeit endete die Linie 28 aus Wiesbaden-          Betriebsabläufe an der umgebauten und neu gestalteten Groß-
Innenstadt und -Erbenheim kommend an der Haltestelle „Eleo-             haltestelle „Platz der Deutschen Einheit“, die im Dezember 2010
norenstraße“ in Mainz-Kastel. In der Gegenrichtung starteten            eingeweiht worden war. Insbesondere wurden die Umlaufzeiten
die 28er-Busse ebenfalls an der „Eleonorenstraße“, von wo aus sie       einiger der hier verkehrenden Linien optimiert.
zunächst zum Kasteler Bahnhof und dann regulär weiter über
Erbenheim ins Wiesbadener Stadtzentrum fuhren. Im Gegensatz             Das grundsätzliche Fazit der Veränderung der Linienverkehrs-
zur Linie 28 fuhren die Linien 6 und 9 weiterhin über die Theodor-      Fahrtwege am „PLE“, wie der Platz der deutschen Einheit ESWE-
Heuss-Brücke in die Mainzer Innenstadt, allerdings ohne am              intern genannt wird, fiel im Berichtsjahr durchweg positiver
Brückenkopf zu halten.                                                  aus als erwartet: Der neue S-förmige Streckenverlauf (er führt
                                                                        von der Friedrichstraße kommend nach rechts in die Schwal-
LINIE 47                                                                bacher Straße, um dann gleich wieder nach links in die Bleich-
Die im Dezember 2010, zum Fahrplanwechsel 2010/2011, ver-               straße abzubiegen) funktioniert reibungslos, und die Fahrgäste
längerte und als Mainz-Wiesbadener Gemeinschaftslinie neu               haben sich sehr schnell an die neuen Standorte der „PLE“-Bus-
eingeführte Linie 47 erlebte 2011 ihr erstes volles Betriebsjahr. Es    steige gewöhnt.
zeigte sich, dass die „kleine Schwester“ der bereits im Dezember
2008 aus der Taufe gehobenen Linie 45 von den Fahrgästen gut
angenommen wird.
26   Betriebsbereiche




     Technischer Betrieb
     Neue Busse

     Wie in nahezu jedem Jahr, so wurde auch im Frühjahr des Jahres
     2011 der Fuhrpark der Verkehrsbetriebe um neue Busse erwei-
     tert. Insgesamt wurden 17 neue Fahrzeuge in Dienst gestellt:
     13 Gelenkzüge und vier Solowagen. 16 dieser neuen Busse gingen
     als ESWE-Fahrzeuge, ein neuer Gelenkbus ging als WiBus-Fahr-
     zeug auf die Straße. Der Fuhrpark umfasste nach Abschluss
     der Neubeschaffungsaktion fortan 135 Solofahrzeuge und 98
     Gelenkzüge.

     Dass bei der Busneulieferung im Berichtsjahr deutlich mehr
     Gelenkbusse als in den Vorjahren dabei waren, war eine direkte
     Folge der durchweg positiven Entwicklung der Fahrgastzahlen.
     Im Gegenzug zur 2011er-Neuanschaffung wurden zwölf Busse            In der ESWE-Fahrzeugwerkstatt: An Bussen herumzuschrauben,
     aus dem Baujahr 1999 „in Rente geschickt“, also an Händler zum      will – und muss – gelernt sein
     Weiterverkauf veräußert. Jedes der zwölf Altfahrzeuge wies eine
     Laufleistung von mindestens 650.000 Kilometern auf.                 Werkstattsanierung

     Die 17 neuen Fahrzeuge, die ein Investitionsvolumen in Höhe         Das Jahr 2011 war im Technischen Betrieb geprägt von den
     von rund 5,5 Millionen Euro verkörperten, erfüllen in puncto        größtenteils bereits im Vorjahr begonnenen umfangreichen
     Abgasfiltertechnik einmal mehr die strengste Norm, die es bis       Umbauarbeiten in den Werkstatthallen. Zu den im Berichts-
     dato gab: den „EEV“-Standard (das Kürzel steht für „Enhanced        jahr abschließend realisierten Modernisierungsmaßnahmen
     Environmental Friendly Vehicle“, was mit „Besonders umwelt-         zählten unter anderem die Erneuerung der Heizungsanlage, die
     freundliches Fahrzeug“ übersetzt werden kann). Als technische       Beseitigung von Undichtigkeiten an den Hallendächern sowie
     Neuerung verfügen die neuen Busse an ihren Türen über soge-         die Sanierung der sanitären Anlagen.
     nannte „taktile Haltestangen“. Dies sind vertikal angebrachte
     Haltestangen, die auf ihrer ganzen Länge ein geriffeltes Griff-     Die Umbaumaßnahmen führten im Ergebnis zu einer deutlich
     profil aufweisen. Vor allem für sehbehinderte Fahrgäste bedeu-      verbesserten, weil sehr viel angenehmeren Arbeitsplatzsitu-
     tet dies eine Erleichterung bei der Orientierung im Bus – denn      ation für die Mitarbeiter. Dennoch stellten die Bauarbeiten,
     ihr Tastsinn sagt ihnen nun, wo sich der Ausstieg befindet.         die allesamt bei laufendem Betrieb stattfanden, eine große
                                                                         Herausforderung für die gesamte Werkstattmannschaft dar, die
     Kurz vor Ende des Berichtsjahres schaffte ESWE Verkehr auch         monatelang unter erheblich erschwerten Bedingungen arbeiten
     einen neuen Reisebus an. Das Fahrzeug vom Typ Mercedes-Benz         musste. Dafür, dass diese Herausforderung in einem gemein-
     Tourismo löste den vorherigen ESWE-Reisebus vom Typ Daimler-        samen Kraftakt erfolgreich bewältigt werden konnte, gebührt
     Benz O 404 ab, der 2011 genau 15 Jahre alt geworden und mit einer   den betroffenen Mitarbeitern großer Dank!
     Laufleistung von rund 670.000 Kilometern verkauft worden war.

     Der neue Reisebus, dessen Abgasreinigungsanlage ebenfalls           Zusätzlicher Busparkplatz
     der strengen „EEV“-Norm genügt , ist im Vergleich zu seinem
     Vorgänger mit deutlich besseren Sitzen sowie mit 19-Zoll-           Ein Mehr an Bussen als positive Folge stetig zunehmender
     Bildschirmen für die Unterhaltung der Passagiere ausgestattet.      Fahrgastzahlen (siehe oben: „Neue Busse“) bedeutet auch einen
     Zu den regelmäßigen Fahrgästen des neuen Busses zählen die          erhöhten Bedarf an Stellflächen. Als Reaktion auf das in den
     Spielerinnen des Volleyball-Bundesligisten 1. VC Wiesbaden, die     vergangenen Jahren kontinuierliche Mengenwachstum des
     sich in dem Tourismo-Bus zu ihren Auswärtsspielen chauffieren       Fahrzeugbestands wurden daher im Berichtsjahr die Planungen
     lassen. Darüber hinaus kann das Fahrzeug von jedermann zu           für die Errichtung eines zusätzlichen Busparkplatzes in Angriff
     allen möglichen Anlässen angemietet werden.                         genommen – zumal die Werkstatthallen auf dem ESWE-
                                                                         Betriebshof aus Feuerschutzgründen ausdrücklich nur als
                                                                         Reparatur-, nicht aber als Abstellhallen zugelassen sind.
Betriebsbereiche      27




Die neuen Stellflächen werden im Lauf des Jahres 2012 an der        Privatautos von Beschäftigten wurde im Zuge des Umbaus der
Westseite des Betriebsgeländes, genauer: an der Habsburger-         Hauptpforte an der Gartenfeldstraße teilweise in den dortigen
straße, entstehen. Bis zu 30 Solobusse sollen hier künftig parken   Mitarbeiterparkplatz integriert, der zu diesem Zweck neu ge-	
können. Der bisher an dieser Stelle gelegene Parkplatz für          staltet und mit einer neuen Zufahrt versehen wurde.



Vertrieb
Vertriebsaktivitäten

Fahrausweisautomaten                                                „Betreuungsroutine“
Was im Jahr 2009 mit den ersten Planungen begonnen hatte,           Das im Frühjahr 2010 in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Main-
konnte im Frühjahr 2011 final abgeschlossen werden: 60 neue         Verkehrsverbund (RMV) gestartete Projekt „Betreuungsroutine“,	
Fahrausweisautomaten waren seit Oktober 2010 im gesamten            in dem es um ein kontinuierliches, festen Regeln folgendes Ver-
Wiesbadener Stadtgebiet aufgestellt worden. Nach Durchfüh-          fahren der Kundenbetreuung geht, konnte im Berichtsjahr eine
rung einiger technischer Feinjustierungen funktionieren die         positive Zwischenbilanz vorlegen. ESWE-Kunden, die Inhaber
neuen Geräte nunmehr problemlos, sodass auch und gerade             eines Abonnements sind, erhalten im Rahmen des Projekts in
die Rückmeldungen von Kundenseite, die im Berichtsjahr unter        regelmäßigen Abständen – erstmals vier bis sechs Wochen nach
anderem über die eigens geschaltete E-Mail-Adresse „fahraus-        Abschluss des Abonnements und dann nach zehn und nach 22
weisautomaten@eswe-verkehr.de“ eintrafen, durchweg positiv          Monaten der Abo-Laufzeit – wichtige Zusatzinformationen
ausfielen. Gelobt wurden sowohl die Optik der Geräte als auch       rund um ihr Abo und werden außerdem nach ihrer Zufriedenheit
die verbesserte Nutzerführung und der berührungsempfind-            befragt.
liche Bildschirm. Ebenso fanden die dank der Worterkennung
vereinfachte Auswahl der Fahrtziele sowie die Wahlmöglichkeit       Fast 90 Prozent der telefonisch kontaktierten Kunden zeigten
aus sechs verschiedenen Bedienungssprachen viel Anklang.            sich 2011 „zufrieden“ oder „weitestgehend zufrieden“ sowohl mit
                                                                    dem Abonnement als Produkt als auch mit der Art und Weise der
„eTicket“                                                           Kundenbetreuung. Gleichermaßen wurde von den Kunden auch
Im Berichtsjahr schritten die vorbereitenden Maßnahmen zu der       die Möglichkeit geschätzt, im Rahmen der Anrufe Anregungen
für das Jahr 2012 vorgesehenen Einführung des elektronischen        oder Kritik loswerden zu können: Etwa jeder dritte Kunde äußer-	
Fahrausweises „eTicket“ weiter voran. So wurde begonnen, die        te sich im Gespräch zu mindestens einem Thema rund um ESWE,
Busse mit festinstallierten „eTicket“-Kontrollgeräten auszu-        das ihn bewegt. Und bei Kunden, die ihr Abo kündigen wollten,
statten, und auch die Fahrausweisprüfer wurden schrittweise         konnte die „Betreuungsroutine“ mittels Aufklärung –  etwa
mit mobilen Prüfgeräten ausgerüstet. Voraussichtlich ab             mit der Prüfung, ob sich für den Kunden eventuell ein anderes
August 2012 will ESWE Verkehr mit der stückweisen Ausgabe der       Ticketprodukt lohnt – erreichen, dass im Jahresvergleich 2010 zu
„eTickets“ an die Inhaber von Abonnements oder Jahreskarten         2011 der Anteil jener Kunden, die von ihrer ursprünglichen Kün-
beginnen, zu späteren Zeitpunkten sollen dann auch Clever-          digungsabsicht wieder Abstand nahmen, von 2,7 auf 7,6 Prozent
Card-Kunden und FirmenCard-Inhaber auf den Fahrausweis mit          anstieg.
Elektrochip umgestellt werden.
                                                                    Vorverkaufsstellen
                                                                    Im Berichtsjahr konnte die Zahl der externen Vorverkaufsstellen
                                                                    konstant bei etwa 71 Stück gehalten werden. Mit dieser Versor-
                                    eTicket RheinMain
                                                                    gungsdichte – bis in alle Vororte der Landeshauptstadt hinein – 	
                                                                    liegt Wiesbaden weiterhin deutlich über dem Niveau vergleich-
                                                                    barer Städte. Als „niedrigschwelliger“ Zugang zum Fahraus-
                                                                    weisangebot des Nahverkehrs stellt das engmaschige Netz der
                                                                    Vorverkaufsstellen ein wichtiges Werkzeug im vertrieblichen
                                                                    Instrumentarium der ESWE Verkehrsgesellschaft dar.




 0012 4598 7557
28   Betriebsbereiche




     moBILITÄTSBeraTer-QuaLIFIZIerunG
     Sieben	Mobilitätsberater	von	ESWE	Verkehr	haben	sich	im	           anderen	Ticketprodukten	gehört,	sondern	auch	die	ausführliche	
     Berichtsjahr	zur	„Fachkraft	für	Mobilitätsberatung	im	RMV“	        Beratung	anspruchsvoller	Kunden	rund	um	deren	individuelle	
     weiterbilden	lassen.	Die	Themenbereiche	Tarif,	Kommunikation	      Mobilität	–	nun	noch	kompetenter	gerecht	werden.	Der	ohnehin	
     und	Verkauf	stellten	die	Schwerpunktinhalte	der	Weiterbildung	     sehr	hohe	Qualitätsstandard	der	Mobilitätsberatung	in	der	Wies-
     dar.	Dank	der	Qualifizierungsmaßnahme	können	die	ausgebil-         badener	RMV-Mobilitätszentrale	im	LuisenForum	sowie	in	den	
     deten	und	nunmehr	zertifizierten	Mobilitätsberater	ihren	Auf-      beiden	RMV-Mobilitätsinfos	am	Luisenplatz	und	am	Hauptbahn-
     gaben	–	zu	denen	nicht	nur	der	Verkauf	von	Fahrausweisen	und	      hof	konnte	dadurch	weiter	gefestigt	werden.




     Fachkundige	Beratung:	Qualifizierte	Mobilitätsberater	empfangen	ihre	Kunden	in	der	Mobilitätszentrale	im	LuisenForum



     Marketingaktivitäten

     VeranSTaLTunGen                                                    BroSchÜren
     Bei	einer	Vielzahl	von	Veranstaltungen	und	Festivitäten	zeigte	    Eine	Vielzahl	gedruckter	Informationsmaterialien	wurde	im	Jahr	
     die	ESWE	Verkehrsgesellschaft	auch	im	Jahr	2011	Präsenz	und	un-    2011	neu	entwickelt	bzw.	neu	aufgelegt.	Beispielhaft	sind	all	jene	
     termauerte	damit	einmal	mehr	ihr	Selbstverständnis,	ein	festes,	   Broschüren	zu	nennen,	die	vor	dem	oder	direkt	zum	Fahrplan-
     sympathisch-„volksnahes“	Element	des	öffentlichen	Lebens	in	       wechsel	am	11.	Dezember	erschienen,	so	etwa	der	thematische	
     Wiesbaden	zu	sein:                                                 Folder	„Neue	Linien	im	‚Ländchen‘	–	Bessere	Verbindungen	für	
     	 •	 Zu	nennen	sind	zum	einen	die	verschiedenen	von	ESWE	          die	Region	im	Osten	Wiesbadens:	mit	den	Linien	26	und	43	von	
     	 	 eigeninitiierten	Veranstaltungen,	etwa	das	traditionelle,	     ESWE	Verkehr“,	der	eine	der	Hauptneuerungen,	die	der	Fahrplan-
     	 	 besonders	bei	Familien	beliebte	Nerobergfest	Ende	Mai	         wechsel	mit	sich	brachte,	detailliert	beschrieb.
     	 	 sowie	die	Krimidinner-Erlebnistour	„Krimi	im	Bus“,	die	im	
     	 	 Berichtsjahr	eine	erfolgreiche	dritte	Saison	hinlegte.         Viele	der	neuen	Broschüren	enthielten	schon	Vorab-Ankündi-
     	 •	 Zum	anderen	beteiligte	sich	ESWE	Verkehr	an	diversen	         gungshinweise	zur	kommenden	„eTicket“-Einführung	(siehe	
     	 	 städtischen	Festen,	darunter	erstmals	am	Stadtfest	Mitte	      oben);	und	auf	die	meisten	der	im	Berichtsjahr	neu	erstellten	
     	 	 September,	dem	die	Verkehrsgesellschaft	mit	diversen           Printinformationen	wurden	sogenannte	„QR-Codes“	aufge-
     	 	 Aufklärungsaktionen	und	Mitmachangeboten	zum	Thema	            druckt,	die	es	den	Besitzern	internetfähiger	Mobilfunktelefone	
     	 	 Elektromobilität	einen	deutlich	ökologisch	geprägten	Stem-     ermöglichen,	sich	per	Handy	mit	ergänzenden	oder	vertiefenden	
     	 	 pel	aufdrückte.	Auch	die	Rheingauer	Weinwoche	stellte	im	      Informationen	zu	versorgen.	Ein	englischsprachiger	Flyer,	der	die	
     	 	 Berichtsjahr	abermals	einen	großen	Erfolg	dar:	So	nutzten	     Taktverdichtung	der	Linie	28	thematisierte,	wurde	speziell	für	
     	 	 mehr	Weinfest-Besucher	denn	je	die	Möglichkeit,	als	Käufer	    die	Zielgruppe	der	jetzt	oder	künftig	in	der	Landeshauptstadt	
     	 	 des	speziellen,	besonders	preisgünstigen	„WeinfestTickets“     angesiedelten	US-Soldaten	und	deren	Familien	entwickelt	und	
     	 	 (das	im	Übrigen	eine	Rekordverkaufszahl	erreichte)	oder	       produziert.
     	 	 aber	als	Abo-Inhaber	einen	Gratis-Sekt	oder	-Wein	bei
     	 	 einem	der	nunmehr	15	ESWE-Partnerwinzer	zu	genießen.	
     	 	 Auch	die	Auslastung	der	öffentlichen	Verkehrsmittel	rund	
     	 	 ums	Weinfest	war	äußerst	zufriedenstellend:	Noch	mehr	
     	 	 Feierfreudige	als	im	Vorjahr	nutzten	die	Busse	von	ESWE	
     	 	 Verkehr,	um	dem	„autofreien	Rebensaftgenuss“	zu	frönen.
Betriebsbereiche   29




ImaGe- unD STeLLenkamPaGne                                           Kundenkommunikation
Eine	Busaußenwerbung	der	etwas	anderen	Art	konnte	ab	Juni	
2011	auf	Wiesbadens	Straßen	bewundert	werden:	20	Busfahre-           Internet- und Social-Media-Aktivitäten
rinnen	und	-fahrer	präsentierten	sich	mit	ihren	Konterfeis	auf	
drei	Linienbussen	und	erklären	dem	Betrachter	mit	teils	ernsten,	    Die	Kommunikation	mit	den	Fahrgästen	über	die	unterschied-
teils	humorvollen	Sprüchen,	warum	sie	ihren	Beruf	lieben	und	        lichsten	Online-Kanäle	wurde	im	Berichtsjahr	massiv	ausge-
diesen	gegen	keinen	anderen	eintauschen	möchten.	Die	unge-           baut.	Zu	den	bereits	im	Vorjahr	–	mit	dem	Start	der	neuen	ESWE-
wöhnliche	Busaußenwerbung	war	und	ist	das	zentrale	Element	          Verkehr-Website	im	September	2010	–	ins	Leben	gerufenen	
einer	großangelegten	Imagekampagne,	die	gemeinsam	von	               Interaktiv-Funktionen,	wie	zum	Beispiel	dem	Online-Forum,	
ESWE	Verkehr	und	der	Schwestergesellschaft	WiBus	initiiert	          kamen	im	Jahr	2011	zahlreiche	weitere	Elemente	hinzu.	
und	getragen	wurde;	von	den	20	Fahrerinnen	und	Fahrern,	die	
der	Kampagne	ihr	Gesicht	liehen,	stammten	je	zehn	von	ESWE	          „meIne eSWe“-aPP
Verkehr	und	von	WiBus.	                                              Der	Ende	2010	aus	der	Taufe	gehobene	„ESWE	Verkehr	LiveTicker“,	
                                                                     eine	stets	genaue	Echtzeit-Statusanzeige	sämtlicher	
„Wer	braucht	schon	einen	Ferrari,	wenn	er	einen	Bus	fahren	          Wiesbadener	Buslinien,	wurde	im	Berichtsjahr	in	die	neue	
kann?“,	„Wiesbaden	ohne	Busfahrer	wäre	wie	Kochbrunnen	
ohne	Wasser!“,	„Busfahrer	sein:	Herausforderung	mit	Herz	und	
Verstand!“,	„18	Meter,	28	Tonnen,	350	PS:	Adrenalin	pur!“,	„Hier	
an	Bord:	SIE	–	meine	wertvollste	Fracht!“:	Mit	diesen	und	15	wei-                     Ein Video zu diesem Thema finden Sie
                                                                                      auf der beiliegenden DVD sowie online
teren	Textbotschaften	vermittelten	die	20	„Imagebotschafter“,	
                                                                                      im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:
dass	sie	stolz	sind	auf	ihren	Beruf	–	und	dass	Busfahrer	für	ihre	                    www.youtube.com/esweverkeh r
verantwortungsvolle	Arbeit,	die	sie	der	Gemeinschaft	erbringen,	
Respekt,	Anerkennung	und	Wertschätzung	verdienen.

Parallel	dient	die	Imagekampagne	auch	der	Werbung	um	Job-
Aspiranten	–	denn	der	Busfahrerberuf	ist	seit	längerem	bran-
chenweit	von	Nachwuchssorgen	gekennzeichnet.	Daher	baute	
auch	die	später	im	Berichtsjahr	gestartete	WiBus-Stellenkam-
pagne	„Bus	sucht	Fahrer!“,	bei	deren	Realisierung	ESWE	Verkehr	
die	Schwestergesellschaft	wirkungsvoll	unterstützte,	auf	der	
Imagekampagne	auf	und	entwickelte	diese	weiter.	


                 Ein Video zu diesem Thema finden Sie
                 auf der beiliegenden DVD sowie online
                 im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:
                 www.youtube.com/esweverkeh r
30   Betriebsbereiche




     „Meine	ESWE“-App	integriert.	Diese	kostenlose	Anwendung	         FaceBook
     („Application“,	abgekürzt:	„App“)	stand	von	Beginn	an	Nutzern	   Der	Start	der	ESWE-Verkehr-Fanpage	beim	sozialen	Online-
     von	iPhone-	oder	iPad-Geräten	zur	Verfügung,	im	Jahresverlauf	   Netzwerk	Facebook	im	August	des	Berichtsjahres	wurde	
     wurde	das	Angebot	technisch	auch	auf	Geräte	mit	Android-Be-      gleich	mit	einer	besonders	aufmerksamkeitsstarken	Aktion	
     triebssystem	erweitert.	Ebenfalls	erweitert	wurde	der	Funkti-    verknüpft:	Via	Facebook	konnte	man	sich	an	der	Wahl	zum	
     onsumfang	der	App:	Beispielsweise	steht	den	Nutzern	neben	       „CleverCard-Gesicht	2012“	beteiligen	–	und	zwar	sowohl	
     den	„LiveTicker“-Störungsmeldungen	nun	auch	eine	spezielle	      als	Kandidatin	bzw.	Kandidat	als	auch	anschließend	bei	der	
     Google-Maps-Karte	zur	Verfügung,	auf	der	alle	Wiesbadener	       Abstimmung	(„Voting“).	Das	„CleverCard	CoverCasting“	ließ	
     Fahrkarten-Vorverkaufsstellen	samt	Anschrift	und	Öffnungs-       die	Besucherzahlen	auf	ESWEs	Facebook-Seite	erwartungs-
     zeiten	sowie	sämtliche	Fahrausweisautomaten-Standorte	           gemäß	rapide	in	die	Höhe	schnellen.
     verzeichnet	sind.	                                               	www.facebook.com/esweverkehr

     e-maIL-neWSLeTTer
     Der	E-Mail-Newsletter	für	ESWE-Kunden	erschien	im	Berichts-
     jahr	in	18	regulären	Ausgaben,	die	jeweils	etwa	fünf	Nachrich-
     tenmeldungen	enthielten,	sowie	in	zwei	monothematischen	
     Sonderausgaben	zum	Thema	„Meine	ESWE“-App.




                                                                      DVD
     Die	hier	eingeklebte	DVD	
     enthält	alle	ESWE-Verkehr-
     Firmenvideos,	die	im	Jahr	2011	
     in	den	YouTube-Kanal	von	
     ESWE	Verkehr	(www.youtube.
     com/esweverkehr)	eingestellt	
     wurden.	
     Viel Spaß beim ansehen!
Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
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Geschäftsbericht 2011

  • 2. 1. Januar bis 31. Dezember 2011 Zur Vorlage in der Ordentlichen Gesellschafterversammlung am 19. Juni 2012 ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, Wiesbaden
  • 3. INHALT Vorwort 4 Lagebericht 6 Jahresabschluss · Bilanz 40 Zentrale Themen des Jahres 2011 · Gewinn- und Verlustrechnung 41 · ERRECHNET: Fahrgastzahl en-Rekord 15 · Anhang 42 · ERNEUERT: Wartehallen, FGI-Systeme 15 · ERRICHTET: Bus-Port 16 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 53 Inhalt · ERLEBT: Elektromobilität 16 Bericht des Aufsichtsrates 54 · ERREICHT: „Ökoprofit“ und „EcoStep“ 17 Kennwerte 2011 55 · ERWEITERT: ESWE Verkehr Service GmbH 18 · ERMITTELT: Kundenzufriedenheit 19 Impressum 55 Informationen aus den Betriebsbereichen · Fahrdienst 21 · Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung 23 · Technischer Betrieb 26 · Vertrieb 27 · Kundenkommunikation 29 · Personal 32 · Rechnungswesen 34 · Nerobergbahn 36
  • 4. 4 Vorwort Die Geschäftsführer Stefan Burghardt und Uwe Cramer
  • 5. Vorwort 5 VORWORT 2011 – ein Jahr der Innovationen Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, geben uns gewiss recht: Nur wenige Worte in der deutschen Sprache werden im alltäglichen Sprachgebrauch dermaßen überstrapaziert wie das Wort „Innovation“. In Zeiten, in denen uns Verbrauchern sogar die Markteinführung eines neuen Geschirrspülmittels als weltbewegende Innovation „verkauft“ wird, fällt es daher leider zunehmend schwer, die wirklichen, die echten und wahren Innovationen zu erkennen – und zu würdigen. Wir bei ESWE Verkehr können guten Gewissens, und auch mit einer selbstbewussten Por- tion Stolz, sagen: Bei uns sind echte Innovationen zu finden! Und für das Jahr 2011, über das der Ihnen vorliegende Geschäftsbericht Rechenschaft ablegt, gilt diese Aussage in ganz be- sonderer Weise. Zahlreiche Innovationen – sei es in technologischer, sei es in unternehmensstrategischer Hinsicht – werden Ihnen beim Durchblättern unseres Geschäftsberichts beispielhaft begeg- nen. Die Palette der technologischen Innovationen beginnt dabei mit der Errichtung des Bus-Ports auf unserem Betriebsgelände, der Wiesbadens größte Dachflächen-Photovol- taik-Anlage trägt; die Palette reicht weiter über die ersten Probefahrten mit einem neuarti- gen strombetriebenen Linienbus, dessen Elektromotor weder Abgas- noch Lärmemissionen verursacht; und sie findet bei den Vorbereitungen zur Einführung elektronischer Fahraus- weise noch nicht ihr Ende. Aber auch in der offensiven Hinwendung zu neuen Kommunikationstechnologien zeigt sich die Innovationsorientierung, die ESWE Verkehr gerade im Jahr 2011 an den Tag gelegt hat. Ob Sie sich in die vielfältigen Interaktiv- und Community-Funktionen unseres komplett überar- beiteten Internetauftritts vertiefen; ob Sie die neue Präsenz unseres Unternehmens in sozi- alen Online-Netzwerken, allen voran bei Facebook, betrachten; oder ob Sie sich zur stetig wachsenden Fangemeinde unserer ebenso informativen wie unterhaltsamen Firmenvideos* zählen, die dem ESWE-Verkehr-Kanal auf der Online-Plattform YouTube zu Rekord-Klickzahlen verhelfen: Stets geht es uns darum, den Kontakt zu unseren Fahrgästen, den Kunden des ÖPNVs in Wiesbaden, auf möglichst vielen Wegen zu suchen – und zu finden. Dass es naturgemäß vor allem die jüngeren Kunden sind, mit denen wir auf den Online- Kanälen kommunizieren, ist ein zentraler Aspekt der unternehmensstrategischen Bedeu- tung des Themas Innovation. Diese Bedeutung, nicht minder beachtenswert als die techno- * Innovativ zeigt sich in diesem logische Komponente, zeigt sich beispielsweise in Folgendem: Dank des interaktiven Charak- Jahr auch der Geschäftsbericht ters der Online-Kommunikation erhalten wir heute sehr viel schneller und sehr viel direkter selbst: Erstmals ist dem Bericht als früher Rückmeldungen zu unseren Dienstleistungen – insbesondere dann, wenn eine eine DVD beigefügt; zu finden Leistung einmal nicht der versprochenen Qualität entsprochen hat. Dieser schnelle „Rück- auf der Seite 30. Die DVD bein- kanal“ verpflichtet uns nicht nur zu zügiger Reaktion im konkreten Einzelfall, er erleichtert haltet alle im Jahr 2011 entstan- uns vor allem die stetige Optimierung unserer Arbeit – und nimmt auf diese Weise positiven denen ESWE-Verkehr-Unter- Einfluss auf die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens. nehmensvideos. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre des Geschäftsberichts 2011 der ESWE Verkehrsgesellschaft und danken Ihnen schon im Voraus sehr herzlich für Ihr Interesse an unserem Unternehmen, seinen Dienstleistungen und seiner Innovationskultur. (Uwe Cramer) (Stefan Burghardt) Technischer Geschäftsführer, Kaufmännischer Geschäftsführer Vorsitzender der Geschäftsführung
  • 6. 6 Lagebericht „Daumen hoch“ für die E-Mobilität Darin besteht Einigkeit: Elektroantriebe können ihren nachhaltigen Umweltnutzen nur dann in voller Wirkungs- breite ausspielen, wenn sie in Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere in Linienbussen, zum Einsatz kommen
  • 7. Lagebericht 7 laGEBERicHt der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr 2011 Allgemeines Das Wirtschaftsjahr 2011 war für die ESWE Verkehrsgesellschaft Die Betrauungsvereinbarung über die gemeinwirtschaftliche mbH geprägt von verschiedenen Themenstellungen. Die we- Verpflichtung zur Durchführung des auf Genehmigungen nach sentlichen Schwerpunkte der Gesellschaft lagen in folgenden dem Personenbeförderungsgesetz beruhenden ÖPNVs in der Entwicklungen: Landeshauptstadt Wiesbaden zwischen der Gesellschaft und der Landeshauptstadt Wiesbaden wurde am 30. November 2009 • Weiterführende nachhaltige wirtschaftliche Konsolidierung unterschrieben und galt für das Berichtsjahr in unveränderter des Öffentlichen Personennahverkehrs in Wiesbaden Form. Weiterführende Teilbereiche dieser Vereinbarung, wie • Fortsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung der Kunden- z. B. die Erstellung der jährlichen Trennungsrechnung unter der orientierung zur Erreichung der 50 Mio. beförderten sogenannten „K 4“-Analyse, wurden weiter vorangetrieben und Fahrgäste werden zukünftig in ihrer periodischen Durchführung intensi- • Fertigstellung der Sanierungsarbeiten im Betriebshof viert. • Ökologische und energetische Ertüchtigung der Betriebs- einrichtungen Weitere wesentliche Rahmenbedingungen für das Unterneh- • Neubau eines Bus-Ports zur witterungsgeschützten men im Geschäftsjahr 2011 waren: Abstellung des Fuhrparks • Neuausrichtung des Unternehmens in Richtung E-Mobilität • der von der Landeshauptstadt Wiesbaden beschlossene Nahverkehrsplan • die aktuelle Laufzeit nahezu aller Linienkonzessionen bis Wie in den Vorperioden wurden die aktuellen Entwicklungen zum Jahr 2017 der rechtlichen Rahmenbedingungen für die zukünftige • die vertraglichen Finanzierungsinstrumente im Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs genau Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), wie z. B. beobachtet. Die aus den Vorjahren bekannte mangelnde Rechts- Infrastrukturkostenzahlungen sicherheit aufgrund der zu diesen Zeiträumen noch nicht ab- • Fortsetzung der Leistungsverlagerung vom unternehmens- schließend vorliegenden Regularien der Personenverkehrsver- eigenen Fahrdienst zum Fahrdienst des Subunternehmens ordnung auf europäischer Ebene ist derzeit für die Gesellschaft WiBus von geringerer Bedeutung. Dies ist vorrangig einer eindeutigen Signalsetzung für die Zukunftssicherheit der Gesellschaft durch Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr zahlreiche Maßnahmen die Absichtserklärung der Landeshauptstadt Wiesbaden in zur Effizienzverbesserung durchgeführt und das seit mehre- Form des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom ren Jahren bestehende Unternehmensprogramm zur Kosten- 30. April 2008 gegeben. Darüber hinaus konnte im Januar 2009 rationalisierung bzw. Einnahmensteigerung weiterentwickelt. die Genehmigungsurkunde nach § 42 PBefG i. V. m. §§ 2 Abs. 6, 13 Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt an dieser Stelle weiterhin PBefG für die Linienkonzessionen, befristet bis zum 30. Septem- in den Effizienzsteigerungen im Fahr- und Dienstplanbereich. ber 2017, entgegengenommen werden. Im Zusammenhang mit dem Einsatz von computergestützten Planungsmodellen wird die gesamte Fahrplanleistung im Bis zu diesem Zeitpunkt ist die mittelfristige Zukunft der Ge- Wiesbadener ÖPNV, inkl. der Subunternehmerleistungen, einem sellschaft gesichert. Die Vorbereitungen für das bevorstehende kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterworfen. Ferner Konzessionsverfahren der Jahre 2016/2017 wurden vonseiten wurden verschiedene Optimierungsprozesse in den Analyse- der Geschäftsführung der ESWE Verkehrsgesellschaft in Zu- strukturen der Dienstplanungsauswertungen in Zusammen- sammenarbeit mit der Schwestergesellschaft WiBus und der arbeit mit einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft begonnen. WVV Wiesbaden Holding GmbH aber bereits eingeleitet. Die Für das Jahr 2011 konnten verschiedene aktuelle Einflüsse in Zielsetzung dieser Projektgruppe besteht darin, frühzeitig die den Personalbereichen der Fahrdienste erfolgreich bearbeitet bedeutenden Entscheidungen für ein erfolgreiches Konzessi- werden. Durch kurzfristige Dispositionsarbeiten zwischen den onsverfahren 2017 einzuleiten. Fahrdienstbereichen konnten negative Auswirkungen durch Personalfluktuation beim Subunternehmer weitestgehend verhindert werden.
  • 8. 8 8 Lagebericht Entwicklung des Verkehrsangebots Die Verkehrsleistungen im Wiesbadener Liniennetz werden überwiegend mit Omnibussen der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH erbracht. Im Berichtsjahr wurden neben 218 unterneh- menseigenen Omnibussen (Vorjahr: 202) bis zu 28 angemietete Fahrzeuge des Schwesterunternehmens WiBus (Vorjahr: 27) eingesetzt. Die Fahrleistungen wurden neben den ESWE-Fahrern weiter- hin durch Fahrer der Schwestergesellschaft WiBus erbracht. Die WiBus setzte zum Ende des Geschäftsjahres 256 Fahrer ein (Vorjahr: 253). Im Jahresdurchschnitt waren bei ESWE Verkehr 275 Fahrdienstmitarbeiter (Vorjahr: 299) beschäftigt. Die ge- fahrenen Platzkilometer änderten sich gegenüber dem Vorjahr von 881 Mio. Kilometer auf 889 Mio. Kilometer. Auch für das Jahr 2011 zieht die Gesellschaft ein positives Fazit für die Entwicklung des Verkehrsangebots. Unter der Prämisse einer wirtschaftlichen Erstellung der Fahrleistungen im Wiesba- dener ÖPNV wird punktuell das Verkehrsangebot ergänzt bzw. verstärkt. Zum für das Wirtschaftsjahr wichtigen Fahrplan- wechsel im Dezember 2010 konnten zahlreiche Fahrplanverbes- serungen umgesetzt werden. Infolge der nicht umzusetzenden Einstiegsregelung „Einstieg vorne“ und der daraus erwarteten Mehreinnahmen wird eine Überarbeitung des aktuellen Fahr- planangebots zum nächsten Fahrplanwechsel Ende des Jahres 2012 geprüft. Entwicklung der Verkehrsnachfrage Im Geschäftsjahr 2011 konnte der bereits in den Jahren 2006 bis analysiert werden. Die Beförderungsentwicklung aus dem Be- 2010 eingeschlagene positive Trend fortgesetzt werden und ein reich Summe Fahrausweisverkauf stieg um 0,5 Prozent von 45,2 Anstieg der Fahrgastzahlen verzeichnet werden. Die Zahl der Mio. auf 45,4 Mio. Beförderungsfälle gegenüber dem Vorjahr an. beförderten Fahrgäste im Verkehrsgebiet stieg um 0,5 Mio. auf insgesamt 49,9 Mio. Die Entwicklung der beförderten Fahrgäste Die positive Beförderungsentwicklung der ESWE Verkehrsge- ist auf eine Fülle von erfolgreichen Maßnahmen des Unterneh- sellschaft ist aus Sicht der Geschäftsführung auch auf intensive mens zurückzuführen. Marketing- und Vertriebsmaßnahmen zurückzuführen. Die Ge- sellschaft ist kontinuierlich bestrebt, der Nutzung des Öffentli- Der Schwerpunkt liegt in den vonseiten der Gesellschaft seit chen Personennahverkehrs in Wiesbaden ein positives Image zu 2008 beworbenen Maßnahmen zur Steigerung der Kundenbin- verleihen. Es ist allerdings aus Kundenreaktionen festzustellen, dung. Sowohl im Bereich der Erwachsenenfahrkarten wie auch dass die Treibstoffpreisentwicklungen der vergangenen Monate im Schüler- und Kinderbereich konnten Zuwachsraten bei den ebenfalls eine positive Wirkung auf das Nutzungsverhalten der langfristigen Zeittickets erreicht werden. Fahrgäste besitzen. Im Erwachsenenbereich konnte durch die eingesetzten Mar- Aber auch die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung der ketinginstrumente die angestrebte Anzahl an Abonnenten in Fahrdienstleistungen wirken sich positiv aus. Als Ergebnis dieser Höhe von 10.000 zum Jahresende annähernd erreicht werden. Bemühungen wurde in der für das Jahr 2011 durchgeführten Besonders erfolgreich gestaltet sich hierbei das Job-Ticket-Pro- Kundenzufriedenheitsmessung mit der Note 2,6 wiederholt ein dukt „FirmenCard“, welches im Berichtsjahr mit verschiedenen erneut sehr gutes Ergebnis erzielt. Dieses Resultat ist als Wert Wiesbadener Firmen abgeschlossen werden konnte. identisch mit der Beurteilung des Vorjahres und konnte sogar in In der Gesamtbetrachtung kann eine weiterhin ausgesprochen einigen Detailpunkten leicht verbessert werden. positive ÖPNV-Entwicklung für das Geschäftsjahr in Wiesbaden
  • 9. Lagebericht 9 Vermögens- und Finanzlage Das Investitionsvolumen in das Anlagevermögen belief sich im Berichtsjahr aufwandsstruktur 2011 auf 8,1 Mio. b (Vorjahr: 7,7 Mio. b ). Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Anschaffung neuer Omnibusse in Höhe von 5,3 Mio. b. Insgesamt wurden im aktuellen Berichtsjahr 16 neue Omnibusse und ein Reisebus in Betrieb genom- men. Zur Finanzierung der Omnibusbeschaffungen wurde ein Darlehen mit einem Nennbetrag von 5,0 Mio. b aufgenommen. Als weitere Position ist die Anschaffung eines Bus-Ports (2,1 Mio. b ) zu nennen. Das Anlagevermögen ist zu 9,9 Prozent (Vorjahr: 10,5 Prozent) durch Eigenkapital sowie zu 40,8 Prozent (Vorjahr: 44,8 Prozent) durch Eigenkapital und mittel- bis langfristiges Fremdkapital finanziert. Finanz- und Fördermittel der öffentlichen Hand wurden im Berichtsjahr im Wesentlichen in Form von Zuwendungen zur Finanzierung des Öffentlichen Gesamtaufwendungen Personennahverkehrs gemäß vertraglicher Vereinbarungen auf RMV-Ebene 66,1 Mio. e in Höhe von 2,6 Mio. b, für die Erstattung von Fahrgeldausfällen gemäß §§ 145 ff. SGB IX in Höhe von 1,9 Mio. b und für die pauschalierte Ausgleichszahlung Personalaufwand 41 % im Ausbildungsverkehr gemäß § 45a PBefG in Höhe von 2,0 Mio. b vereinnahmt. Materialaufwand 37 % Sonstige betriebliche Dem negativen Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von -8,8 Mio. b Aufwendungen 13 % (Vorjahr: -13,8 Mio. b) sowie den Auszahlungen für Investitionen von 8,1 Mio. b und Abschreibungen 9 % für die Tilgung von Bankverbindlichkeiten von 3,8 Mio. b stehen Einzahlungen der WVV Wiesbaden Holding GmbH aus dem Verlustausgleich in Höhe von 14,4 Mio. b sowie Darlehensaufnahmen von 5,9 Mio. b gegenüber. Die Zahlungsfähigkeit der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH war während des ganzen Jahres aufgrund der Abschlagszahlungen der WVV Wiesbaden Holding GmbH auf den zu übernehmenden Verlustausgleich uneingeschränkt gegeben. Aufgrund des Umsatzerlöse 2011 bestehenden Ergebnisübernahmevertrages mit der WVV Wiesbaden Holding GmbH ist die Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft nachhaltig gesichert. Die Eigenkapi- talquote im Berichtsjahr hat sich unter anderem aufgrund der Darlehensaufnahme zur Finanzierung der Omnibusbeschaffungen von 9,4 Prozent auf 9,0 Prozent ver- ringert. Der Anstieg der Bilanzsumme um 1,6 Mio. b auf 42,1 Mio. b resultiert auf der Aktiv- seite im Wesentlichen aus der Zunahme der Sachanlagen (2,1 Mio. b), während sich das Umlaufvermögen um 0,5 Mio. b reduzierte. Auf der Passivseite sank die Summe der Rückstellungen um 1,8 Mio. b, während die Bankverbindlichkeiten um 2,2 Mio. b und die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 1,8 Mio. b stiegen. Summe Linienverkehr 42 Mio. ew Zeitkarten 52 % Einzelfahrscheine 15 % Schülerjahreskarten 13 % Mehrfachkarten 11 % Ausbildungsverkehr 5 % Schwerbehinderte 4 %
  • 10. 10 Lagebericht Ertragslage und Ergebnis Der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme hat sich gegen- Die vergleichsweise geringen Auswirkungen im Bereich der über dem Vorjahresergebnis in Höhe von 13,8 Mio. b nur moderat Treibstoffaufwendungen sind auf die erfolgreichen Maß- verändert. Ein Jahresergebnis in Höhe von -13,9 Mio. b ist vor dem nahmen der Dieselpreisabsicherungsgeschäfte zurückzuführen. Hintergrund der anspruchsvollen Rahmenbedingungen der Gesellschaft als planmäßig zu bewerten. Den Kostensteigerungen im Bereich der Fahrdienstleistungen stehen gesunkene Personalaufwendungen (27,2 Mio. b; Die Umsatzerlöse aus der Verkehrsleistung beliefen sich im Vorjahr: 28,7 Mio. b) gegenüber. Trotz der durchgeführten Tarif- Geschäftsjahr auf 42,08 Mio. b (Vorjahr: 41,72 Mio. b). In diesen anpassungen konnte durch den konsequenten Mitarbeiterab- Werten sind die Einnahmen aus der Vermarktung von Bus- bau im Fahrdienst der Personalaufwand um 0,5 Mio. b verringert außenflächen in Höhe von 0,7 Mio. b (Vorjahr: 0,6 Mio. b) werden. enthalten. Bei höheren Erlösen aus der Verkehrsleistung hat sich die höhere Rückstellungsbildung für Verpflichtungen Die Abschreibungen stiegen im Berichtsjahr 2011 von 5,1 Mio. b aus dem Einnahmen-/Aufteilungsverfahren deutlich erlös- auf 5,5 Mio. b. Dies ist im Wesentlichen auf die zahlreichen mindernd ausgewirkt, sodass die Umsatzerlöse leicht über Investitionsmaßnahmen in den Fuhrpark sowie das Verwal- dem Vorjahresniveau liegen. tungsgebäude in den Jahren 2009 bis 2011 zurückzuführen. Die um 0,8 Mio. b gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträge Das negative Zinsergebnis hat sich aufgrund der Darlehensauf- resultieren im Wesentlichen aus höheren Erträgen aus dem nahme zur Finanzierung der Omnibusbeschaffungen des Einnahmen-/Aufteilungsverfahren. Berichtsjahres um 0,2 Mio. b auf -0,7 Mio. b verschlechtert. Der Materialaufwand hat sich im Wesentlichen aufgrund der im Geschäftsjahr 2011 gestiegenen Treibstoffpreise (0,6 Mio. b) und der gestiegenen Fremdvergabe von Fahr- dienstleistungen an das Schwesterunternehmen WiBus (0,7 Mio. b) um insgesamt 1,6 Mio. b auf 24,6 Mio. b erhöht. Risikomanagement Das Risikomanagementsystem wurde im Berichtsjahr auf Basis bereiche im Rahmen einer vierteljährlichen Controlling-Informa- der Vorjahre fortgeführt. Das ESWE-Risikomanagement ist als tion. Zur Steuerung der Risiken hat das Unternehmen Maßnah- verbindliche Regelung im Unternehmen eingeführt und besteht men ergriffen, die im Wesentlichen neben dem Einsatz interner aus den einzelnen Elementen: und externer Fachleute ein umfangreiches technisches Regel- werk, die Zertifizierung des Unternehmens, einen umfassenden • Strategie und risikopolitische Grundsätze Versicherungsschutz sowie Führungsleitsätze umfassen. Das • Ziele, Aufgaben und Verantwortlichkeiten Risikomanagementsystem ist in das Interne Kontrollsystem der • Identifikation der Risiken durch eine Risikoinventur Gesellschaft eingebettet. • Risikobewertung mit einer Darstellung des Risikoportfolios des Unternehmens Das langfristig bei der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH vorlie- • Risikosteuerung mit Festlegung von Frühwarnindikatoren gende Hauptrisiko weist nach wie vor die Entwicklung im Euro- • Risikoberichtswesen zur Dokumentation und Kontrolle päischen Verkehrsrecht aus. Auch unter der Berücksichtigung des erfolgreichen Konzessionsverfahrens und der Konzessions- Als grundlegendes Instrumentarium für das Risikomanage- verlängerung bis 2017 bleibt dieses Risiko langfristig bestehen. mentsystem wurden im Unternehmen ein Handbuch erarbeitet Die Bewertung des Risikoszenarios insgesamt führt aber zu dem und ein Risikobeauftragter benannt. Das nach Bewertung der Ergebnis, dass durch die ergriffenen Steuerungsmaßnahmen Risikoinventur erstellte Risikoportfolio für das Unternehmen sowohl im Berichtsjahr als auch für die Zukunft keine Risiken er- wird regelmäßig fortgeschrieben. Hier erfolgt die regelmäßige kennbar sind, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden. Information der Geschäftsführung sowie der Unternehmens-
  • 11. Lagebericht 11 Risiken aus Finanzinstrumenten Die Gesellschaft ist bezüglich ihrer Finanzinstrumente, die Für das Geschäftsjahr wurden insgesamt zwei Absicherungs- im Geschäftsjahr 2011 im Wesentlichen Forderungen und geschäfte für Dieselpreise abgeschlossen. Aus dem Jahr 2010 sonstige Vermögensgegenstände sowie Verbindlichkeiten bestand noch ein Geschäftsabschluss mit einer Laufzeit von betreffen, bestimmten Risiken ausgesetzt. Das Ausfallrisiko März 2010 bis zum 28. Februar 2011. Für das Kalenderjahr 2011 aus finanziellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr des wurde noch ein weiteres Absicherungsgeschäft vereinbart. Zum Ausfalls eines Vertragspartners und daher maximal in der 31. Dezember 2011 bestand kein Absicherungsgeschäft im Rah- Höhe der positiven Zeitwerte der betreffenden Forderungen. men der bisherigen Geschäftsmodelle mehr. Es waren insgesamt Wir gehen davon aus, dass durch Wertberichtigungen für For- rund 61 Prozent des jährlichen Treibstoffbedarfs gegen perio- derungsausfälle das tatsächliche Risiko aus originären Finanz- dische Dieselpreisschwankungen abgesichert. Für das Jahr 2012 instrumenten abgedeckt ist. wurde bereits zum Ende des Geschäftsjahres 2011 ein Festpreis- vertragsmodell mit einem Treibstofflieferanten abgeschlossen. Seit Ende des Geschäftsjahres 2008 bestehen verschiedene Geschäfte im Bereich von Rohwaren-Swap-Geschäften zur Zur kontinuierlichen Steuerung der Chancen und Risiken aus Dieselpreisabsicherung. Derartige Absicherungsgeschäfte Sicherungsgeschäften dient ein monatliches Controlling-Tool, auf Basis von Dieselpreis-Swaps wurden ausschließlich zur welches der Geschäftsführung einen permanenten Überblick Planungssicherheit der zeitweise stark schwankenden Diesel- zur aktuellen Situation verschafft. Vonseiten der Geschäftsfüh- preise eingesetzt und deckten maximal 90 Prozent der erwar- rung wird die Strategie der Dieselpreisabsicherung weiterhin als teten Einsatzmenge. großer Erfolg bewertet, denn neben der hohen Planungssicher- heit für das laufende Geschäftsjahr konnte das wirtschaftliche Ergebnis der Gesellschaft mit den Erträgen aus den Absiche- rungsgeschäften um 587 T b verbessert werden.
  • 12. 12 Lagebericht ausblick und Ziele Die entscheidende Frage zur Zukunft der ESWE Verkehrsgesell- Die aktuellen Trends auf den Rohölmärkten unter Berücksich- schaft mbH konnte für die Geschäftsführung mit der Erteilung tigung der aktuellen politischen Entwicklungen werden nach der Linienkonzessionen bis 2017 positiv beantwortet werden. unserer Auffassung für 2012 weitestgehend erfolgsneutral für Somit kann für die Gesellschaft auch für die mittelfristige Zu- die Gesellschaft bleiben, da Festpreislieferverträge für die Peri- kunft ein positiver Ausblick gegeben werden. ESWE Verkehr ode 2012 vorliegen. Fortsetzungen dieser Geschäftsmodelle sind sieht sich aber bereits im Berichtsjahr in der Vorbereitungs- zwar nur unter deutlichen Kostensteigerungen zu realisieren, phase für die nächste Konzessionsbeantragung. Die veränder- aber für die Gesellschaft eine wichtige Prämisse zur Planungs- ten rechtlichen Rahmenbedingungen zur Vergabe von Verkehrs- sicherheit im Geschäftsjahr. Für die naheliegende Zukunft geht leistungen im ÖPNV werden im Strategie-Projekt 2017 unter die Geschäftsführung aber weiter davon aus, dass die Entwick- Federführung der WVV Wiesbaden Holding GmbH und Beteili- lungen auf den Rohölmärkten für ESWE Verkehr nur geringfügig gung der Schwestergesellschaft WiBus berücksichtigt. spürbar sein werden. Schwerpunkt der unternehmerischen Aktivitäten werden Für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 werden gemäß der verab- weiterhin Prozessoptimierungs- und Restrukturierungsmaß- schiedeten Wirtschaftsplanung unter den Prämissen von mode- nahmen zur Effizienzsteigerung sein. Hierbei werden die Ergeb- rat steigenden Fahrgastzahlen, sinkenden Personalkosten und nisse der erneuten Analyse des sogenannten „Vierten Kriteri- steigenden Fremdleistungen für Subunternehmerleistungen ums“ für die Geschäftsjahre 2010 und 2011 in Zusammenarbeit Verluste vor Ergebnisübernahme von 15,0 Mio. b bzw. 14,8 Mio. b mit einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen wichtigen erwartet. Besondere Prämissen im Bereich der Subunternehmer- Beitrag leisten. Diese sollen zukünftig auch für entsprechende leistung erfordern eine Überarbeitung des Wirtschaftsplanes Wirtschaftsplanszenarien genutzt werden. 2012 im Verlauf des ersten Halbjahres des Geschäftsjahres. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den zahlreichen Maßnahmen der Gesellschaft zur Erhöhung der Fahrgastzahlen in Wiesbaden. Durch eine verstärkte Ausrichtung des Unternehmens auf die Kundenbedürfnisse und eine Verbesserung des ÖPNV-Images in der hessischen Landeshauptstadt sollen die Fahrgastzahlen im Jahr 2012 die 50-Mio.-Marke erreichen. Die Herausforderung Wiesbaden, 31. März 2012 besteht darin, dieses unter Berücksichtigung der wirtschaftli- chen Rahmenbedingungen des Unternehmens und der Zielset- ESWE Verkehrsgesellschaft mbH zungen des Anteilseigners zu ermöglichen. Mit der Erreichung der Beförderungszahlen in Höhe von 49,9 Mio. in 2011 konnte wieder ein wichtiger Schritt in diese Richtung vollzogen werden. Mit dem Blick auf die andauernde Wirtschafts- und Schulden- Dipl.-Ing. Dipl.-Verwaltungswirt krise konnte die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr keine Uwe Cramer Stefan Burghardt wesentlichen Auswirkungen für die Gesellschaft feststellen. Auch im Geschäftsfeld zur Vermarktung von Busaußenflächen konnten wieder positive Impulse in der Werbe- und Marketing- branche festgestellt werden.
  • 13. Lagebericht 13 Zwei Wahrzeichen Wiesbadens Auch sie prägen das Stadtbild: Die ESWE-Busse sind aus dem Wiesbadener Leben ebenso wenig wegzudenken wie etwa das Kurhaus
  • 14. 14 Zentrale Themen des Jahres 2011 „Fahrplan sucht Foto“ Erfolgreicher Fotoideenwett- bewerb: ESWEs Fahrgastma- gazin INFOMOBIL suchte – und fand – das Titelbild fürs Fahrplanbuch 2012
  • 15. Zentrale Themen des Jahres 2011 15 ZeNTRaLe ThemeN DeS JahReS 2011 eRReChNeT: Fahrgastzahlen-Rekord Um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg laut Statistischem „häuschenlos“ gewesen sind. Vorrangig werden bei der Neuer- Bundesamt im Jahr 2011 die Zahl der Busfahrgäste im öffentli- richtung sogenannte „Einstiegs-Haltestellen“ berücksichtigt, chen Nahverkehr in Deutschland. ESWE Verkehr konnte sogar ein also solche Haltestellen, die, meist in Fahrtrichtung Stadtzen- deutlich größeres Plus verzeichnen: Die Gesamtzahl der Buspas- trum gelegen, durchweg deutlich mehr einsteigende als ausstei- sagiere in Wiesbaden wuchs im Jahresverlauf um fast genau ein gende Fahrgäste verzeichnen. Prozent – von knapp 49,4 auf rund 49,9 Mio. Ebenfalls im Berichtsjahr wurde an Haltestellen ebenso wie an Bussen mit der Umsetzung des Prinzips „Dynamisierung der Fahrgastinformation“ begonnen – was bedeutet, dass Anzeigen, eRNeUeRT: Wartehallen,FGI-Systeme die sich selbsttätig aktualisieren, also dynamisch statt statisch sind, die Nahverkehrskunden stets auf den neuesten Informati- Die Wartehäuschen an Bushaltestellen, offiziell „Wartehallen“ onsstand hinsichtlich ihrer Busverbindungen bringen. genannt, schützen die Fahrgäste bei Wind und Wetter. Unter • Beispiel Bus-Zielanzeigen: Die nach außen gerichteten anderem an zwei verkehrsneuralgischen Knotenpunkten des Displays, oberhalb der Frontscheibe eines jeden Busses Wiesbadener Nahverkehrsnetzes, nämlich am Platz der deut- angebracht, können dank einer neuen „Aktualisierungs- schen Einheit (am dortigen Bussteig C) sowie am Bussteig B der Software“, die seit 2011 auf einigen Linien erprobt wird, ihre Haltestelle „Hauptbahnhof“, wurden im Herbst 2011 größere Inschrift automatisch anpassen. Die neue Software und modernere Fahrgast-Unterstände eines neuen Bautyps „befiehlt“ der vom Bus-Bordrechner gesteuerten Zielan- eingeweiht – als eines der ersten sichtbaren Ergebnisse des zeige beispielsweise ab einem bestimmten Punkt des Werbenutzungsvertrags, den die Stadt Wiesbaden mit dem Fahrtwegs, einen bestimmten Hinweis auszublenden. Unternehmen Wall AG geschlossen hatte und der neben vielen So kann etwa ein Bus der Linie 8 seine Fahrt in Biebrich mit anderen Werbeflächen im Stadtbild auch die Bushaltestellen- der Zielanzeigeninschrift „Eigenheim/über Hauptbahn- Wartehäuschen betrifft. hof“ beginnen, und sobald das Fahrzeug den Hauptbahn- hof hinter sich gelassen hat, erlischt im Zielanzeigen- Aber auch an vielen andern Bushaltestellen in Wiesbaden Display automatisch die – nun ja „erledigte“ – Zusatzinfor- wurde im Berichtsjahr mit Bauarbeiten begonnen: Denn an mation „über Hauptbahnhof“. 105 Standorten im gesamten Stadtgebiet, an denen es bislang • Beispiel Fahrgastinformationsanzeigen (FGI-Anzeigen): überhaupt kein Haltestellen-Wartehäuschen gab, wurden und Die an allen Großhaltestellen des ESWE-Liniennetzes vor werden nun erstmals Wartehallen errichtet – und zwar jene handenen FGI-Anzeigen, auf denen der Fahrgast ablesen des neuen Bautyps, der dem modernen, zeitgemäßen Standard kann, wann „sein“ Bus abfahren wird, können künftig noch entspricht (siehe oben). Nach Abschluss der Baumaßnahmen mehr. An den beiden Bussteigen der Haltestelle „Luisenplatz“ wird mehr als die Hälfte der insgesamt etwa 800 Wiesbadener sowie an einigen Bussteigen der Haltestelle „Platz der Haltestellen über einen Fahrgast-Unterstand verfügen. Deutschen Einheit“ konnten die Neuerungen im Berichts- jahr bereits realisiert werden: Nähert sich ein ankomender Die großflächige Erweiterung des Wartehallennetzes – es Bus der Haltestelle, blinkt „seine“ Zeile im FGI-Display – die handelt sich um den umfangreichsten Ausbau seit Jahrzehn- einsteigewilligen Passagiere werden also „alarmiert“. ten – komplettiert das 2009 gestartete ambitionierte Warte- Und mehr noch: Sehbehinderte Fahrgäste haben die Mög- hallen-Austausch- und Neubauprogramm, dessen erste lichkeit, eine akustische Anzeige zu nutzen – wer den Knopf Phase sich dem „Neu gegen Alt“-Austausch an bestehenden drückt, der an einem gelben Kasten unterhalb des Wartehäuschen-Standorten widmete. In der Phase zwei geht FGI-Displays angebracht ist, bekommt von einer Stimme es nun seit Ende 2011 um Haltestellen, die bislang gänzlich die vier nächsten Abfahrten angesagt.
  • 16. 16 Zentrale Themen des Jahres 2011 eRRIChTeT: Bus-Port eRLeBT: Elektromobilität Neu, innovativ, ökologisch: Eine echte Errungenschaft ist der im Die Elektromobilität war im Berichtsjahr in aller Munde: als – Juni 2011 auf dem ESWE-Betriebshof eingeweihte Bus-Port. Der vermeintliche – Universallösung für die vielfältigen Probleme, „Carport im XXL-Format“ ist ein wahrer Alleskönner: die der zunehmende Straßenverkehr in den Städten verursacht. Das Hauptaugenmerk lag und liegt bei allen Überlegungen • Der Bus-Port bietet rund 100 Linienfahrzeugen von meist auf dem Individualverkehr – doch können Elektroantriebe ESWE Verkehr und WiBus einen wirksamen Hitze- und Käl- ihren nachhaltigen Umweltnutzen erst dann in voller Wirkungs- teschutz, sodass die Heizung bzw. die Klimaanlage in den breite ausspielen, wenn sie in Fahrzeugen des öffentlichen Nah- Bussen nicht mehr, wie früher manchmal notwendig, bei verkehrs, insbesondere in Linienbussen, zum Einsatz kommen. eingeschaltetem Motor auf Hochtouren laufen muss, um Denn die E-Mobilität bietet nur für zwei der drei Hauptprobleme das Fahrzeuginnere auf Temperaturen zu bringen, die für des heutigen Straßenverkehrs eine Lösung: für die Abgas- und die Fahrgäste und den Fahrer angenehm sind. für die Lärmemissionen. Das dritte Problem jedoch bleibt: nämlich die Belastungen, die durch das grundsätzliche Zuviel an • Vor allem aber ist der Bus-Port ein riesiger Solar-Carport: Pkws entstehen und die in sinnlosem Parkplatzsuchverkehr, in Der Bus-Unterstand beherbergt auf seiner Oberseite zugeparkten Wohnstraßen sowie in den zahlreichen Staus, die Wiesbadens größte Dachflächen-Photovoltaik-Anlage. längst nicht mehr nur in der Rushhour entstehen, ihren Ausdruck Auf rund 5.500 Quadratmetern sind hier insgesamt 1.800 finden. Hier hilft die Elektromobilität per se nicht weiter, denn Solar-Panels montiert, die auf emissionsfreie Weise regene- auch ein Elektro-Pkw ist zuallererst ein Auto – er kann also Stra- rativen Strom erzeugen – und zwar rund 400.000 Kilowatt- ßen verstopfen und beansprucht Parkraum. stunden pro Jahr, die ins Netz der Schwestergesellschaft Die Konsequenz, die sich aus diesen Überlegungen ergibt, lautet: ESWE Versorgung eingespeist werden. Einsatz von Elektroantrieben im Öffentlichen Personennah- verkehr, insbesondere in Linienbussen. Hierzu ergriff die ESWE • Damit nicht genug: Das Regen- und Schmelzwasser, das sich Verkehrsgesellschaft im Jahr 2011 die Initiative: Am 25. Juli fand auf dem Dach des Bus-Ports ansammelt, läuft in seitlich in Wiesbaden die erste Kennenlernfahrt mit einem neuartigen am Bauwerk angebrachten Regenrinnen zusammen, wird Elektro-Linienbus namens „e.cobus“ statt, und im Rahmen des von dort aus nach unten geleitet, dann durch eine Unter- Stadtfests Mitte September wurde den Besuchern die E-Mobi- druckleitung in die nur wenige Meter entfernt gelegene lität auf vielfältige Weise erlebbar präsentiert und anschaulich Buswaschanlage befördert – und dort für die tägliche Bus- nahegebracht. wäsche genutzt. Der „e.cobus“, hergestellt von dem ebenfalls in Wiesbaden Ein Video zu diesem Thema finden Sie ansässigen Unternehmen CONTRAC, das sich schon seit Jahren auf der beiliegenden DVD sowie online im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr: www.youtube.com/esweverkeh r Jedes etwa einen Meter hoch und knapp 1,70 Meter breit, in 60 Reihen à 30 Stück angeordnet: So liegen die 1.800 Solar-Panels auf dem Bus-Port-Dach
  • 17. Zentrale Themen des Jahres 2011 17 mit der Entwicklung elektrisch betriebener Linienbusse befasst, soll im Jahr 2012 bei ESWE Verkehr in einen Pilotversuch gehen. Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online Ein oder zwei Exemplare des E-Busses sollen dann zwei Jahre im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr: lang im Wiesbadener Liniennetz ihre Praxistauglichkeit unter www.youtube.com/esweverkeh r Beweis stellen. Premierenbesuch vor dem Kurhaus: Im Juli 2011 war der „e.cobus“ erstmals im Wiesbadener Stadtzentrum zu Gast und präsentierte sich der Öffentlichkeit eRReIChT: „Ökoprofit“ und „EcoStep“ Seit dem Jahr 2007 nimmt die ESWE Verkehrsgesellschaft an Im Berichtsjahr neu hinzugekommen ist unter anderem die dem betrieblichen Umweltmanagementprogramm „Ökoprofit“ energetische Sanierung der Dächer der Buswerkstatt. teil; ein Jahr später wurde der Verkehrsgesellschaft das Quali- tätssiegel „Zertifizierter Ökoprofit-Betrieb“ zuerkannt. ESWE Die erreichten Umweltziele lassen sich auch in Zahlen ausdrü- Verkehr wirkt außerdem erfolgreich beim integrierten prozess- cken: Der Gesamtenergieverbrauch des Unternehmens lag im orientierten Unternehmensmanagementsystem „EcoStep“ mit; Jahr 2011 um rund 19 Prozent niedriger als noch im Jahr 2008; um ein entsprechendes Zertifikat der Deutschen Gesellschaft zur ebenfalls knapp ein Fünftel reduzierten sich im selben Zeitraum Zertifizierung von Managementsystemen hat das Verkehrs- die Energiekosten. unternehmen im Jahr 2010 erlangt. Zu den ökologisch relevanten Aktivitäten zählt auch die Tatsa- Im Rahmen ihrer Umweltschutzaktivitäten hat ESWE Verkehr che, dass die rund 235 Busse umfassende Fahrzeugflotte von auf dem Betriebsgelände an der Wiesbadener Gartenfeldstraße ESWE Verkehr und der Schwestergesellschaft WiBus stets mit eine ganze Reihe ökologisch bedeutender Maßnahmen realisiert. der neuesten Abgasfiltertechnologie ausgerüstet ist – in der Als Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit seien hier genannt: Regel werden hierbei gesetzliche Standards sogar schon lange • die Verwendung aufbereiteten Brauchwassers in der Bus- vor ihrem Inkrafttreten erfüllt. Ergänzt wird dieses Engagement waschanlage dadurch, dass eine umweltfreundliche, also lärm- und abgas- • die energieeffiziente Umrüstung der Werkstattbeheizung reduzierende Fahrweise seit langem fester Bestandteil der Aus- • die Ausstattung der Buswerkstatt und des Verwaltungsge- und Fortbildung der ESWE- und WiBus-Fahrer ist. bäudes mit Energiesparleuchten • die energetische Optimierung des Verwaltungsgebäudes mittels verbesserter Isolierung
  • 18. 18 Zentrale Themen des Jahres 2011 eRWeITeRT: ESWE Verkehr Service GmbH Zu einer flexiblen und schlagkräftigen „Schnelleingreiftruppe“ Unternehmensfamilie allgemeine Dienstleistungen unter- mit hoher und zuverlässiger Problemlösungskompetenz hat sie schiedlichster Art: seien es Fahrdienste, sei es die Unterstützung sich entwickelt: die zum Jahresbeginn 2010 gegründete ESWE bei Marketingaktionen und Großveranstaltungen, sei es die Verkehr Service GmbH, kurz: „EVS“. Das jüngste Tochterunter- Kinderbeaufsichtigung im Rahmen der „Busschule“. nehmen der ESWE Verkehrsgesellschaft weist ein beachtliches Wachstum auf – insbesondere in personeller Hinsicht: Am Auch externe Kunden können die Dienste der EVS buchen. Der 1. Januar 2010 mit gerade mal 25 Angestellten ins unterneh- erste Großauftrag von außerhalb der ESWE-Unternehmens- merische Leben gestartet (darunter 17 Mitarbeiter, die vom familie kam 2011 von der Wiesbadener Stadtverwaltung: Seither Mutterunternehmen ESWE Verkehr gestellt wurden, sowie acht sind es EVS-Mitarbeiter, die Wiesbadens Parkscheinautomaten eigene Mitarbeiter, die von der Mainzer Verkehrsservice GmbH entleeren. Darüber hinaus sind seit Herbst 2011 erstmals soge- übernommen worden waren), waren Ende Januar 2012 schon 67 nannte „Busstreifen“ in Wiesbaden unterwegs: Im Rahmen einer Männer und Frauen für die Service GmbH tätig – alle in unbe- bis dato einmaligen Kooperation werden die Angehörigen der fristeten Arbeitsverhältnissen. Damit nicht genug: Vom ersten Stadtpolizei, wenn sie im ÖPNV-Umfeld im Einsatz sind, von EVS- Jahr ihrer Existenz an konnte die junge ESWE-Servicegesellschaft Mitarbeitern begleitet, die zuvor erfolgreich eine Ausbildung stets ein positives Geschäftsergebnis ausweisen. zum Ordnungspolizisten absolviert haben. Die gemischten Dop- pelstreifen kümmern sich beispielsweise um die Beseitigung Nach der Unternehmensgründung Anfang 2010 hatte zunächst von Unrat an Bushaltestellen („Sauberkeit“), sie verhindern als ausschließlich die Fahrausweisprüfung auf der Aufgabenagen- uniformierte Respektspersonen gewalttätige Übergriffe in den da der EVS gestanden. Schnell jedoch kamen zahlreiche weitere Bussen („Sicherheit“), und sie nehmen jene Autofahrer ins Visier, Bereiche hinzu: So fallen heute beispielsweise auch der Betriebs- die ihren Pkw verkehrsbehindernd auf einer Busfahrspur parken schutz inklusive der Pförtnerei sowie die Unterhaltsreinigung („Schnelligkeit“). Die „Busstreifen“ tragen somit zur Attrak- des Firmengebäudes von ESWE Verkehr, des Betriebsgeländes tivitätssteigerung des Nahverkehrs in der Landeshauptstadt und der Buswerkstätten in die Zuständigkeit der EVS. Darüber insgesamt bei. hinaus erbringt die Servicegesellschaft innerhalb der ESWE-
  • 19. Zentrale Themen des Jahres 2011 19 ERMITTELT: Kundenzufriedenheit Ein Mal pro Jahr untersucht die Hochschule RheinMain im Auf- In der „Promotoren-Wertung“ (als Promotoren gelten in der trag von ESWE Verkehr, wie zufrieden die Wiesbadener Bevölke- Markt- und Meinungsforschung jene Befragten, die ein Produkt rung mit den Angeboten des hiesigen öffentlichen Nahverkehrs oder eine Dienstleistung in ihrem persönlichen Umfeld weiter- ist. Dies geschieht nicht nur aus nachvollziehbarem Eigeninte- empfehlen würden) kam der Nahverkehr – bei 32 Prozent Befür- resse: Seit die Verkehrsgesellschaft im Jahr 2008 erneut die Kon- wortern und 27 Prozent Kritikern – auf den sehr guten Wert von zessionen für den Betrieb des Linienbusverkehrs in Wiesbaden plus fünf. Der Pkw-Verkehr hingegen erzielte einen Promotoren- erhalten hat – und zwar für den Zeitraum 2009 bis 2017 –, muss Wert von minus 62, der sich aus nur neun Prozent Befürwortern, das Unternehmen den städtischen Gremien jährlich einen Leis- aber 71 Prozent Kritikern errechnete. tungsbericht vorlegen, der unter anderem aus einer aktuellen Analyse der Kundenzufriedenheit besteht. Bei den Einzelkriterien des Nahverkehrs wurden 2011 einerseits die Schnelligkeit der Verbindungen, die Fahrtentaktung und die Die Auswertung der im Jahr 2011 in vier Intervallen durchge- Erreichbarkeit der Ziele sowie andererseits die Linienführung, führten wissenschaftlichen Repräsentativbefragungen – insge- die Haltestellenstandorte und die Engmaschigkeit des Linien- samt wurden 1.876 Passanten an zehn verschiedenen Standorten netzes besser bewertet als im Vorjahr. Auch das Preis-Leistungs- im Stadtgebiet interviewt – ergab ein sehr stabiles Meinungs- Verhältnis sowie die Atmosphäre in den Bussen erhielten posi- bild: Schon zum dritten Mal in Folge erzielte der Wiesbadener tivere Beurteilungen. Etwas schlechter als 2010 fielen die Noten Nahverkehr, orientiert an der Schulnotenskala von eins bis sechs, für die Sauberkeit in den Bussen und für die Informationen über die Gesamtnote 2,6. Ebenfalls unverändert blieb gegenüber dem Tarife und Tickets aus. Jahr 2010 die Einschätzung der Pkw-Nutzung in Wiesbaden: Hier lautete die Gesamtnote abermals 3,2. TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 1/11: Mehr als 13 Monate Kreativarbeit Man sieht es dem Fahrplanbuch, dessen alljährliche Neuauf- Wenn man liest „Die Arbeiten beginnen im November“, lage stets am zweiten Dezember-Sonntag in Kraft tritt, nicht könnte man zu dem falschen Schluss kommen, vom Beginn an – und doch steckt in dem gut 550 Seiten umfassenden der Planungen bis zum Inkrafttreten des fertigen neuen Druckerzeugnis die planerische Arbeit von mehr als 13 Mona- Fahrplans Mitte Dezember vergingen lediglich anderthalb ten. Dass die Erstellung eines neuen Fahrplans beinahe mit Monate. Weit gefehlt: Für den Fahrplanwechsel 2011/2012 der kreativen Erschaffung eines Kunstwerks zu vergleichen (Stichtag: 11. Dezember 2011) haben die ersten Planungs- ist, zeigt die INFOMOBIL-Artikelserie „Einsatz für die Fahrplan- schritte bereits im November 2010, also gut 13 Monate zuvor, tüftler“, die über ein ganzes Jahr hinweg den Entstehungs- stattgefunden! prozess des „Gesamtkunstwerks Fahrplan“ dokumentiert. Der erste Teil der Serie beschreibt die Arbeitsschritte „von der Mängelanalyse zur Magistratsvorlage“. Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorlie- gende Geschäftsbericht ab Seite 23 bereit.
  • 20. 20 Betriebsbereiche Kundenkommunikation via Facebook Erfolgreicher Start für ESWEs Fanpage: Das „CleverCard CoverCasting“ ließ die Be- sucherzahlen auf der neuen Facebook-Seite rapide in die Höhe schnellen
  • 21. Betriebsbereiche 21 INFORMATIONEN AUS DEN BETRIEBSBEREICHEN Fahrdienst Zivilcourage-Seminare Nachdem ESWE Verkehr bereits im Jahr 2010 erste und seither Dabei ging es in den Seminaren keineswegs um Selbstverteidi- regelmäßige Deeskalationstrainings für Fahrdienstmitarbeiter gung; den Teilnehmern wurde vielmehr erklärt und in Rollen- ins Leben gerufen hatte – diese besonderen Ausbildungen sollen spielen auch demonstriert, wie man andere Personen aus poten- den Fahrern zu mehr Sicherheit im Umgang mit brenzligen ziell gefährlichen Szenarien befreien kann. Zu den praktischen Situationen in den Bussen verhelfen –, wurden im Berichtsjahr Handlungsanleitungen, die dem Motto „Menschen möchten erstmals auch Zivilcourage-Trainings für Fahrgäste angeboten. helfen – sie wissen häufig nur nicht wie!“ folgten, gehörte es bei- „Zivilcourage: Ja! Aber wie?“: So lautete der programmatische spielsweise, in einer Konfliktsituation ganz gezielt Öffentlichkeit Titel der Seminarreihe, die sich in zunächst fünf jeweils vierstün- herzustellen, um auf diese Weise der möglichen Bedrohung digen Einzelveranstaltungen dem Thema Gewaltprävention entgehen zu können. Auch das Sich-Abwenden vom Angreifer, widmete. Initiiert, organisiert und gemeinsam durchgeführt den es zu isolieren gilt und aus dessen „Magnetfeld“ man sich wurden die Seminare vom Polizeipräsidium Westhessen, dem befreien soll, und das Sich-Konzentrieren auf die Situation des Wiesbadener Präventionsrat, dem hessischen Landesprojekt (potenziellen) Opfers zählten zu den Lerninhalten. „Netzwerk gegen Gewalt“, dem auch die Stadt Wiesbaden ange- hört, sowie dem Fahrdienst der ESWE Verkehrsgesellschaft. Ziel Die große und durchweg äußerst positive Resonanz auf das der Initiative war es, interessierte Bürger darin zu schulen, wie für die Teilnehmer kostenlose Seminarangebot zeigte, dass bei sie in Konfliktsituationen – etwa während der Fahrt in einem vielen Menschen ein starkes Interesse vorhanden ist, richtiges öffentlichen Verkehrsmittel – deeskalierend, also entschärfend Helfen zu lernen. Um diesem Interesse gerecht zu werden, reagieren können. wurde entschieden, die Seminarreihe im Jahr 2012 fortzusetzen. TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 2/11: Von der Leidenschaft, Busfahrer zu sein Eine Busaußenwerbung der etwas anderen Art bekommen Der Adressatenkreis dieser neuartigen Kommunikationskam- die Wiesbadener seit Ende Juni zu Gesicht: 20 Busfahrer pagne ist dabei weit gefasst: präsentieren sich mit ihren Konterfeis auf drei Bussen und erklären dem Betrachter mit launigen Sprüchen, warum sie Zum einen soll erreicht werden, dass die Öffentlichkeit ihren Beruf lieben und ihn gegen keinen anderen eintauschen mehr Verständnis für die anspruchsvolle Tätigkeit, die ein möchten. Busfahrer tagtäglich ausübt, aufbringt – es soll klar werden, dass Busfahrer für ihre verantwortungsvolle Arbeit, die sie „Wer braucht schon einen Ferrari, wenn er einen Bus fahren der Gemeinschaft erbringen, Respekt, Anerkennung und kann?“; „Wiesbaden ohne Busfahrer wäre wie Kochbrunnen Wertschätzung verdienen. Zum anderen ist die Kampagne ohne Wasser!“; „Busfahrer sein: Herausforderung mit Herz und bewusst als Imagekampagne konzipiert: Sie soll mit Blick auf Verstand!“: die Personalgewinnung Werbung für den Busfahrerberuf machen und diesen insbesondere in den Augen potenzieller Mit diesen und 17 weiteren Textbotschaften, teils schlagfer- Stellenaspiranten aufwerten. tig-pointiert, teils nachdenklich-besinnlich, wollen die 20 Wiesbadener Busführer – je zehn von ESWE Verkehr und von Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorlie- WiBus – vermitteln, dass sie stolz sind auf ihren Beruf. gende Geschäftsbericht auf Seite 29 bereit.
  • 22. 22 Betriebsbereiche Busschulung für Senioren Öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, sollte eigentlich keine Hauptbahnhof in die „E6“-Sonderbusse einsteigen, die dort von Frage des persönlichen Mutes sein. Und doch schrecken vor etwa drei Stunden bis etwa anderthalb Stunden vor Spielbeginn allem gehbehinderte Menschen und auch Rollstuhlfahrer bis- in Fünf- bis 15-Minuten-Abständen abfuhren. weilen davor zurück, mit dem Bus zu fahren, denn Nervosität, Über die Fahrten zur „Coface-Arena“ hinaus fanden im Berichts- Unsicherheit und Ängste münden nicht selten in eine Stresssitu- jahr zahlreiche weitere Sonderfahrten statt, etwa zu Konzerten ation, die Menschen mit einer Gehbehinderung dazu verleiten des Rheingau-Musik-Festivals. Auch Schulen, Kindergärten und kann, auf die Fahrt mit dem Bus – und damit leider auch auf andere Einrichtungen mieteten im Jahr 2011 wieder so manchen manche Teilhabe am öffentlichen Leben – zu verzichten. Diese ESWE-Bus, darunter auch den Reisebus der Verkehrsgesell- Erkenntnis lag einer bis dato einmaligen Aktion zugrunde, die im schaft, für diverse Ausflugs- und andere Fahrten an. September des Berichtsjahres im Wiesbadener Stadtteil Biebrich stattfand: Dienstkleidung Interessierte Bewohner des Biebricher Seniorenzentrums Katha- Im Berichtsjahr wurde die Dienstkleidung der ESWE-Busfahrer rinenstift erhielten die Möglichkeit, an einem halbtägigen Bus- einer Modernisierung unterzogen. Zeitgemäße und bedarfs- training teilzunehmen, das hauptsächlich das Ziel verfolgte, die gerechte Kleidungsstücke wie beispielsweise Jeanshosen und Hemmschwelle vor dem Einsteigen in einen Bus abzubauen. Un- Polohemden erweitern seither das Bekleidungsangebot, das ter der ebenso sachkundigen wie seniorengerechten Anleitung seit dem Wechsel des Kleidungslieferanten im Jahr 2008 unter durch ESWE-Fahrer Ottmar Seliger lernten die Katharinenstift- der Devise „Weg von der Behörden-Uniform, hin zum Business- Bewohner in anschaulichen Lektionen, wie man auch als Gehbe- Outfit!“ steht. hinderter oder Rollstuhlfahrer gefahrlos den Bus nutzen kann. Auch die Bestell- und Verteilorganisation der Dienstkleidung Sonderfahrten hat sich deutlich verändert: So ist jeder Busfahrer nun Inhaber eines persönlichen Dienstkleidungskontos, auf dem ihm Punkte Seit der Eröffnung des neuen Mainzer Fußballstadions „Coface- zur Verfügung stehen, die er individuell für die Anschaffung Arena“ im Sommer 2011 unterstützte ESWE Verkehr die Kollegen von Kleidungsstücken ausgeben kann. Jedes Kleidungsstück aus der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) an allen Heimspielta- der umfangreichen Auswahlpalette besitzt einen definierten gen des Bundesligisten Mainz 05 mit Fahrzeugen und Fahrern: Punktewert, der vom Konto abgebucht wird, nachdem sich der Die rund 75 MVG-Busse, die die Fußballfans jedes Mal zur Arena Fahrer ein bestimmtes Stück bestellt hat. Die georderten Klei- brachten, wurden stets um rund zehn Wiesbadener Gelenkbusse dungsstücke werden den Fahrern dann bequem per Paketdienst ergänzt. Besonders praktisch für alle Schlachtenbummler von direkt nach Hause geliefert; eine Kleiderkammer existiert somit der hessischen Rheinseite: Sie konnten direkt am Wiesbadener bei ESWE Verkehr nicht mehr. Prüfung bestanden: Die ESWE-eigene Fahrschule bildet zum, so der offizielle Name, Berufskraftfahrer aus
  • 23. Betriebsbereiche 23 Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung Angebotsoptimierungen FahrPLanWechSeL Der Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 brachte abermals • Linie 43 eine Reihe quantitativer wie qualitativer Verbesserungen im In Kooperation mit der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft Wiesbadener Linienverkehr mit sich. Wie in jedem Jahr gingen (MTV) verkehrt nun montags bis freitags auf der Strecke viele der zum Fahrplanwechsel wirksam werdenden Optimie- Breckenheim – Wallau – Nordenstadt – Hauptbahnhof rungen des Fahrtenangebots auf Wünsche und Anregungen (sowie in der Gegenrichtung) die neue ESWE-Linie 43. Neu vonseiten der Fahrgäste zurück. Erstmals kamen im Berichtsjahr ist auch die Haltestelle „Breckenheim/Gerbermühle“, die diese Vorschläge auch auf interaktivem Weg, nämlich über das die 43er-Busse auf ihrem Fahrtweg zwischen Breckenheim Online-Forum auf www.eswe-verkehr.de, bei der Verkehrsge- und Wallau bedienen. Die neue Linie 43 übernahm zudem sellschaft an. die bisherigen Fahrten der Linie E zwischen Breckenheim und dem Hauptbahnhof, wobei der Fahrtweg zwischen Breckenheim und Nordenstadt nun über Wallau verläuft. Einige Fahrten der Linie 43 finden als „Ringverkehr“ statt: Sie führen von Breckenheim nach Wallau und von dort aus auf anderer Fahrtstrecke direkt nach Breckenheim zurück. Die zum Fahrplanwechsel 2011/2012 in Kraft getretenen Ange- botsoptimierungen betrafen darüber hinaus folgende Linien (Auswahl der wichtigsten Änderungen): • Linie 2 Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehrt die Linie 2 an Schultagen nachmittags in Fahrtrichtung Klarenthal nun im 10-Minuten-Takt. Zudem werden die 2er-Busse, um eine umsteigefreie Verbindung von der Altstadt in Richtung Friedrich- und Bleichstraße sowie nach Klarenthal zu erzie- len, bereits an der Haltestelle „Webergasse“ eingesetzt. Zwischen „Dernsches Gelände“ und der Klarenthaler End- haltestelle „Graf-von-Galen-Straße“ entstand somit, im In der Verkehrssteuerung: Der Fahrzeugeinsatz ist eines der Zusammenwirken mit der Linie 14, ein 5-Minuten-Takt. Herzstücke der Arbeit bei ESWE Verkehr • Linie 8 Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage auf der Wilhelm- straße sowie zwischen der Innenstadt und dem Hauptbahn- Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember wurde insbesondere hof wurde die Linie 8 sonntags zwischen circa 12:00 und das Busangebot im „Ländchen“, der Region im Osten Wiesbadens, circa 20:00 Uhr vom 30- auf einen 15-Minuten-Takt ver- optimiert: Die neuen Linien 26 und 43 binden seither mehrere dichtet, wodurch im Zusammenwirken mit der Linie 1 ein östliche Vororte der Landeshauptstadt noch enger an die be- 7,5-Minuten-Takt entstand. nachbarten Kommunen im Main-Taunus-Kreis an. • Linie 14 • Linie 26 (inkl. Anrufsammeltaxi 26) Zwecks Anpassung des Fahrtenangebots an die Ladenöff- In Kooperation mit der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft nungszeiten kann das Äppelallee-Center in Biebrich seit (MTV) verkehrt nun montags bis freitags auf der Strecke dem Fahrplanwechsel nun auch montags bis samstags Medenbach – Wildsachsen – Bremthal (sowie in der Gegen- zwischen 20:30 und 22:30 Uhr direkt erreicht werden. richtung) die neue ESWE-Linie 26. Sie übernahm zudem die • Linie 16 bisherigen Fahrten der Linie 21 zwischen Wildsachsen und Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehrt die Linie 16 Medenbach. Zu bestimmten Tageszeiten werden – auch montags bis freitags in den Mittagsstunden ab Südfriedhof samstags – bedarfsweise Ergänzungsfahrten der Linie 26 statt im bisherigen 12- nun in einem einheitlichen 10-Minu- als Anrufsammeltaxi-Fahrten (AST 26) angeboten. ten-Takt.
  • 24. 24 Betriebsbereiche • Linie 18 Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehren die 18er- hessischen Herbstferien, in einem 7,5-Minuten-Takt. Statt Busse samstags zwischen circa 9:00 und circa 19:00 Uhr auf stündlich sechs Bussen verbanden nun also acht Busse je Stunde dem westlichen Linienast von der Sauerland-Siedlung aus die beiden Landeshauptstädte auf der Linie 6 miteinander – und über das Europa- und das Künstlerviertel in die Innenstadt zwar unter der Woche zwischen circa 7:00 und circa 19:00 Uhr. statt im bisherigen 30- nun im 15-Minuten-Takt. Die Taktverdichtung dauerte plangemäß rund zwei Monate • Linien 21, 23 und 24 an; sie endete am 21. Dezember, dem letzten Schultag vor den Sonntags zwischen 20:00 und 24:00 Uhr finden die Fahrten rheinland-pfälzischen Weihnachtsferien. Da gerade in den der Linien 21, 23 und 24 statt im bisherigen 60- nun im 30- Wochen zwischen dem Ende der Herbst- und dem Beginn der Minuten-Takt statt. Wegen mangelnder Fahrgastnachfrage Weihnachtsferien seit Jahren konstant ein erhöhtes Fahrgastauf- entfiel die Verlängerung der Linie 23 über Breckenheim kommen gegenüber dem Rest des Jahres verzeichnet werden hinaus nach Wildsachsen – als Ersatz steht jedoch mit der kann, wurden ESWE Verkehr und MVG mit der neuen Taktverdich- neuen Linie 26 (siehe oben) eine Anbindung Wildsachsens tung diesem Aufkommensplus gerecht, das hauptsächlich drei über Naurod nach Wiesbaden zur Verfügung. Ursachen hat: den Semesterbeginn an der Mainzer Universität, • Linie 48 die erhöhte Zahl von Radfahrern, die zu dieser Jahreszeit zumin- Infolge der voranschreitenden Gewerbeansiedlungen wird dest einen Teil ihrer Fahrtstrecke per Bus zurücklegen, sowie die seit dem Fahrplanwechsel auch die zweite Schleife des vorweihnachtliche Einkaufszeit. Gewerbegebiets Delkenheim, der Berta-Cramer-Ring, montags bis freitags mit einzelnen Fahrten angebunden. Da die Taktverdichtung erwartungsgemäß erfolgreich verlief, wurde sie auch für den Herbst 2012 bereits wieder fest ein- LINIE 6 geplant. Zu den traditionsreichsten Linien im hiesigen öffentlichen Nah- verkehr zählt ohne Zweifel die Linie 6 – schon anno 1929, damals LINIE 28 noch im Zeitalter der Straßenbahn, bezeichnete die Nummer 6 Die für das Jahr 2012 vorgesehene Verlegung des europäischen eine Verbindung zwischen Wiesbaden und Mainz. Zur Tradition Hauptquartiers der US-Landstreitkräfte von Heidelberg nach der Buslinie 6, der dienstältesten Gemeinschaftslinie von ESWE Wiesbaden zeigte ihre Vorboten bereits im Berichtsjahr. Um für Verkehr und Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), zählt seit die sich neu in Hessens Landeshauptstadt ansiedelnden Solda- Jahrzehnten der 10-Minuten-Takt. Diese Tradition wurde im ten und deren Familien das Nahverkehrsangebot frühzeitig zu Herbst 2011 erstmals gebrochen – zugunsten der Fahrgäste, verstärken, wurden weitere Fahrten der ESWE-Linie 28 über den versteht sich. Erbenheimer US-Militärflughafen (Haltestelle „Flugplatz“) und die Haltestelle „Domäne Mechtildshausen“ geführt. Hierdurch Als Folge des konstant hohen Fahrgastzuspruchs verkehrten die wurde dieses Areal besser an die Wiesbadener Innenstadt sowie 6er-Busse ab dem 24. Oktober, dem ersten Schultag nach den an Mainz-Kastel angebunden.
  • 25. Betriebsbereiche 25 TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 3/11: Gesucht wird: Das besondere Gesicht Einmal im Leben auf einem großen Plakat abgebildet zu sein, Der Titel des Wettbewerbs lautet „CleverCard CoverCasting“, das Titelfoto einer Broschüre zu zieren, das eigene Lächeln kurz: „CCCC“. ESWE Verkehr beschreitet mit dieser Aktion im Großformat zu präsentieren, und zwar dort, wo ganz viele gleich auf mehreren Ebenen neue Wege: Zum einen fiel kurz Leute es sehen können – für so manchen jungen Menschen ist vor dem Beginn des Wettbewerbs der Startschuss für das das ein unerfüllter Traum. ESWE Verkehr lässt diesen Traum unternehmenseigene Online-Angebot im sozialen Netzwerk wahr werden: In einem großen Internet-Casting sucht das Facebook; dort spielt sich auch der komplette Casting-Wett- Verkehrsunternehmen junge Erwachsene im Alter bis 28 bewerb ab – von der Bewerbung der Teilnehmer bis zur Ab- Jahre, die der CleverCard, der Jahreskarte für Schüler und Aus- stimmung, also dem „Voting“, über den Sieger. Zum anderen zubildende, in einer neuen Werbekampagne ein Gesicht – ihr sucht, also „castet“, das Verkehrsunternehmen hiermit zum Gesicht – geben möchten. Dem Gewinner winken nicht nur ersten Mal real existierende Fahrgäste für eine große Werbe- ein professionelles Foto-Shooting und anschließend Ruhm kampagne, und das aus gutem Grund: Die CleverCard soll im und Ehre, sondern auch ein nagelneuer Tablet-Computer. wahrsten Wortsinn ein neues Gesicht erhalten, das das Ticket in der Zielgruppe authentisch repräsentiert. Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorliegende Geschäftsbericht auf Seite 30 bereit. So werden für die Fahrtrichtung Wiesbaden – Mainz nun mon- Beide Linien verknüpfen die beiden Landeshauptstädte Wies- tags bis freitags jeweils drei zusätzliche Fahrten angeboten; baden und Mainz auf ihrer wichtigsten Straßenverbindung, samstagabends, sonntagnachmittags und sonntagabends ist der Schiersteiner Autobahnbrücke, miteinander. In den Haupt- jeweils eine weitere Fahrt neu hinzugekommen. In der Fahrt- verkehrszeiten finden dank der Linie 47 nunmehr pro Stunde richtung Mainz – Wiesbaden finden montags bis freitags nun doppelt so viele Hin- und Rückfahrten über die Schiersteiner jeweils zwei zusätzliche Fahrten statt; sonntagnachmittags und Brücke statt wie zuvor, nämlich insgesamt vier (zwei 45er- und sonntagabends ist jeweils eine weitere Fahrt neu in den Fahrplan zwei 47er-Fahrten). Im Berichtsjahr standen den Fahrgästen also aufgenommen worden. stündlich bis zu acht Verbindungen über die Brücke zur Verfü- gung: vier Fahrten von Wiesbaden nach Mainz, vier Fahrten in Parallel zu diesen Fahrplanerweiterungen rund um die Domäne die Gegenrichtung. Mechtildshausen musste weiter südlich, in Mainz-Kastel, im Frühjahr 2011 das Fahrtenangebot der Linie 28 vorübergehend verkürzt werden. Grund waren die Umbauarbeiten am Kasteler Platz der deutschen Einheit Brückenkopf, deren Folge es war, dass die gleichnamige Halte- stelle bis Anfang Dezember nicht mehr angefahren werden Verbesserungsmaßnahmen betrafen im Jahr 2011 auch die konnte. Während der Bauzeit endete die Linie 28 aus Wiesbaden- Betriebsabläufe an der umgebauten und neu gestalteten Groß- Innenstadt und -Erbenheim kommend an der Haltestelle „Eleo- haltestelle „Platz der Deutschen Einheit“, die im Dezember 2010 norenstraße“ in Mainz-Kastel. In der Gegenrichtung starteten eingeweiht worden war. Insbesondere wurden die Umlaufzeiten die 28er-Busse ebenfalls an der „Eleonorenstraße“, von wo aus sie einiger der hier verkehrenden Linien optimiert. zunächst zum Kasteler Bahnhof und dann regulär weiter über Erbenheim ins Wiesbadener Stadtzentrum fuhren. Im Gegensatz Das grundsätzliche Fazit der Veränderung der Linienverkehrs- zur Linie 28 fuhren die Linien 6 und 9 weiterhin über die Theodor- Fahrtwege am „PLE“, wie der Platz der deutschen Einheit ESWE- Heuss-Brücke in die Mainzer Innenstadt, allerdings ohne am intern genannt wird, fiel im Berichtsjahr durchweg positiver Brückenkopf zu halten. aus als erwartet: Der neue S-förmige Streckenverlauf (er führt von der Friedrichstraße kommend nach rechts in die Schwal- LINIE 47 bacher Straße, um dann gleich wieder nach links in die Bleich- Die im Dezember 2010, zum Fahrplanwechsel 2010/2011, ver- straße abzubiegen) funktioniert reibungslos, und die Fahrgäste längerte und als Mainz-Wiesbadener Gemeinschaftslinie neu haben sich sehr schnell an die neuen Standorte der „PLE“-Bus- eingeführte Linie 47 erlebte 2011 ihr erstes volles Betriebsjahr. Es steige gewöhnt. zeigte sich, dass die „kleine Schwester“ der bereits im Dezember 2008 aus der Taufe gehobenen Linie 45 von den Fahrgästen gut angenommen wird.
  • 26. 26 Betriebsbereiche Technischer Betrieb Neue Busse Wie in nahezu jedem Jahr, so wurde auch im Frühjahr des Jahres 2011 der Fuhrpark der Verkehrsbetriebe um neue Busse erwei- tert. Insgesamt wurden 17 neue Fahrzeuge in Dienst gestellt: 13 Gelenkzüge und vier Solowagen. 16 dieser neuen Busse gingen als ESWE-Fahrzeuge, ein neuer Gelenkbus ging als WiBus-Fahr- zeug auf die Straße. Der Fuhrpark umfasste nach Abschluss der Neubeschaffungsaktion fortan 135 Solofahrzeuge und 98 Gelenkzüge. Dass bei der Busneulieferung im Berichtsjahr deutlich mehr Gelenkbusse als in den Vorjahren dabei waren, war eine direkte Folge der durchweg positiven Entwicklung der Fahrgastzahlen. Im Gegenzug zur 2011er-Neuanschaffung wurden zwölf Busse In der ESWE-Fahrzeugwerkstatt: An Bussen herumzuschrauben, aus dem Baujahr 1999 „in Rente geschickt“, also an Händler zum will – und muss – gelernt sein Weiterverkauf veräußert. Jedes der zwölf Altfahrzeuge wies eine Laufleistung von mindestens 650.000 Kilometern auf. Werkstattsanierung Die 17 neuen Fahrzeuge, die ein Investitionsvolumen in Höhe Das Jahr 2011 war im Technischen Betrieb geprägt von den von rund 5,5 Millionen Euro verkörperten, erfüllen in puncto größtenteils bereits im Vorjahr begonnenen umfangreichen Abgasfiltertechnik einmal mehr die strengste Norm, die es bis Umbauarbeiten in den Werkstatthallen. Zu den im Berichts- dato gab: den „EEV“-Standard (das Kürzel steht für „Enhanced jahr abschließend realisierten Modernisierungsmaßnahmen Environmental Friendly Vehicle“, was mit „Besonders umwelt- zählten unter anderem die Erneuerung der Heizungsanlage, die freundliches Fahrzeug“ übersetzt werden kann). Als technische Beseitigung von Undichtigkeiten an den Hallendächern sowie Neuerung verfügen die neuen Busse an ihren Türen über soge- die Sanierung der sanitären Anlagen. nannte „taktile Haltestangen“. Dies sind vertikal angebrachte Haltestangen, die auf ihrer ganzen Länge ein geriffeltes Griff- Die Umbaumaßnahmen führten im Ergebnis zu einer deutlich profil aufweisen. Vor allem für sehbehinderte Fahrgäste bedeu- verbesserten, weil sehr viel angenehmeren Arbeitsplatzsitu- tet dies eine Erleichterung bei der Orientierung im Bus – denn ation für die Mitarbeiter. Dennoch stellten die Bauarbeiten, ihr Tastsinn sagt ihnen nun, wo sich der Ausstieg befindet. die allesamt bei laufendem Betrieb stattfanden, eine große Herausforderung für die gesamte Werkstattmannschaft dar, die Kurz vor Ende des Berichtsjahres schaffte ESWE Verkehr auch monatelang unter erheblich erschwerten Bedingungen arbeiten einen neuen Reisebus an. Das Fahrzeug vom Typ Mercedes-Benz musste. Dafür, dass diese Herausforderung in einem gemein- Tourismo löste den vorherigen ESWE-Reisebus vom Typ Daimler- samen Kraftakt erfolgreich bewältigt werden konnte, gebührt Benz O 404 ab, der 2011 genau 15 Jahre alt geworden und mit einer den betroffenen Mitarbeitern großer Dank! Laufleistung von rund 670.000 Kilometern verkauft worden war. Der neue Reisebus, dessen Abgasreinigungsanlage ebenfalls Zusätzlicher Busparkplatz der strengen „EEV“-Norm genügt , ist im Vergleich zu seinem Vorgänger mit deutlich besseren Sitzen sowie mit 19-Zoll- Ein Mehr an Bussen als positive Folge stetig zunehmender Bildschirmen für die Unterhaltung der Passagiere ausgestattet. Fahrgastzahlen (siehe oben: „Neue Busse“) bedeutet auch einen Zu den regelmäßigen Fahrgästen des neuen Busses zählen die erhöhten Bedarf an Stellflächen. Als Reaktion auf das in den Spielerinnen des Volleyball-Bundesligisten 1. VC Wiesbaden, die vergangenen Jahren kontinuierliche Mengenwachstum des sich in dem Tourismo-Bus zu ihren Auswärtsspielen chauffieren Fahrzeugbestands wurden daher im Berichtsjahr die Planungen lassen. Darüber hinaus kann das Fahrzeug von jedermann zu für die Errichtung eines zusätzlichen Busparkplatzes in Angriff allen möglichen Anlässen angemietet werden. genommen – zumal die Werkstatthallen auf dem ESWE- Betriebshof aus Feuerschutzgründen ausdrücklich nur als Reparatur-, nicht aber als Abstellhallen zugelassen sind.
  • 27. Betriebsbereiche 27 Die neuen Stellflächen werden im Lauf des Jahres 2012 an der Privatautos von Beschäftigten wurde im Zuge des Umbaus der Westseite des Betriebsgeländes, genauer: an der Habsburger- Hauptpforte an der Gartenfeldstraße teilweise in den dortigen straße, entstehen. Bis zu 30 Solobusse sollen hier künftig parken Mitarbeiterparkplatz integriert, der zu diesem Zweck neu ge- können. Der bisher an dieser Stelle gelegene Parkplatz für staltet und mit einer neuen Zufahrt versehen wurde. Vertrieb Vertriebsaktivitäten Fahrausweisautomaten „Betreuungsroutine“ Was im Jahr 2009 mit den ersten Planungen begonnen hatte, Das im Frühjahr 2010 in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Main- konnte im Frühjahr 2011 final abgeschlossen werden: 60 neue Verkehrsverbund (RMV) gestartete Projekt „Betreuungsroutine“, Fahrausweisautomaten waren seit Oktober 2010 im gesamten in dem es um ein kontinuierliches, festen Regeln folgendes Ver- Wiesbadener Stadtgebiet aufgestellt worden. Nach Durchfüh- fahren der Kundenbetreuung geht, konnte im Berichtsjahr eine rung einiger technischer Feinjustierungen funktionieren die positive Zwischenbilanz vorlegen. ESWE-Kunden, die Inhaber neuen Geräte nunmehr problemlos, sodass auch und gerade eines Abonnements sind, erhalten im Rahmen des Projekts in die Rückmeldungen von Kundenseite, die im Berichtsjahr unter regelmäßigen Abständen – erstmals vier bis sechs Wochen nach anderem über die eigens geschaltete E-Mail-Adresse „fahraus- Abschluss des Abonnements und dann nach zehn und nach 22 weisautomaten@eswe-verkehr.de“ eintrafen, durchweg positiv Monaten der Abo-Laufzeit – wichtige Zusatzinformationen ausfielen. Gelobt wurden sowohl die Optik der Geräte als auch rund um ihr Abo und werden außerdem nach ihrer Zufriedenheit die verbesserte Nutzerführung und der berührungsempfind- befragt. liche Bildschirm. Ebenso fanden die dank der Worterkennung vereinfachte Auswahl der Fahrtziele sowie die Wahlmöglichkeit Fast 90 Prozent der telefonisch kontaktierten Kunden zeigten aus sechs verschiedenen Bedienungssprachen viel Anklang. sich 2011 „zufrieden“ oder „weitestgehend zufrieden“ sowohl mit dem Abonnement als Produkt als auch mit der Art und Weise der „eTicket“ Kundenbetreuung. Gleichermaßen wurde von den Kunden auch Im Berichtsjahr schritten die vorbereitenden Maßnahmen zu der die Möglichkeit geschätzt, im Rahmen der Anrufe Anregungen für das Jahr 2012 vorgesehenen Einführung des elektronischen oder Kritik loswerden zu können: Etwa jeder dritte Kunde äußer- Fahrausweises „eTicket“ weiter voran. So wurde begonnen, die te sich im Gespräch zu mindestens einem Thema rund um ESWE, Busse mit festinstallierten „eTicket“-Kontrollgeräten auszu- das ihn bewegt. Und bei Kunden, die ihr Abo kündigen wollten, statten, und auch die Fahrausweisprüfer wurden schrittweise konnte die „Betreuungsroutine“ mittels Aufklärung – etwa mit mobilen Prüfgeräten ausgerüstet. Voraussichtlich ab mit der Prüfung, ob sich für den Kunden eventuell ein anderes August 2012 will ESWE Verkehr mit der stückweisen Ausgabe der Ticketprodukt lohnt – erreichen, dass im Jahresvergleich 2010 zu „eTickets“ an die Inhaber von Abonnements oder Jahreskarten 2011 der Anteil jener Kunden, die von ihrer ursprünglichen Kün- beginnen, zu späteren Zeitpunkten sollen dann auch Clever- digungsabsicht wieder Abstand nahmen, von 2,7 auf 7,6 Prozent Card-Kunden und FirmenCard-Inhaber auf den Fahrausweis mit anstieg. Elektrochip umgestellt werden. Vorverkaufsstellen Im Berichtsjahr konnte die Zahl der externen Vorverkaufsstellen konstant bei etwa 71 Stück gehalten werden. Mit dieser Versor- eTicket RheinMain gungsdichte – bis in alle Vororte der Landeshauptstadt hinein – liegt Wiesbaden weiterhin deutlich über dem Niveau vergleich- barer Städte. Als „niedrigschwelliger“ Zugang zum Fahraus- weisangebot des Nahverkehrs stellt das engmaschige Netz der Vorverkaufsstellen ein wichtiges Werkzeug im vertrieblichen Instrumentarium der ESWE Verkehrsgesellschaft dar. 0012 4598 7557
  • 28. 28 Betriebsbereiche moBILITÄTSBeraTer-QuaLIFIZIerunG Sieben Mobilitätsberater von ESWE Verkehr haben sich im anderen Ticketprodukten gehört, sondern auch die ausführliche Berichtsjahr zur „Fachkraft für Mobilitätsberatung im RMV“ Beratung anspruchsvoller Kunden rund um deren individuelle weiterbilden lassen. Die Themenbereiche Tarif, Kommunikation Mobilität – nun noch kompetenter gerecht werden. Der ohnehin und Verkauf stellten die Schwerpunktinhalte der Weiterbildung sehr hohe Qualitätsstandard der Mobilitätsberatung in der Wies- dar. Dank der Qualifizierungsmaßnahme können die ausgebil- badener RMV-Mobilitätszentrale im LuisenForum sowie in den deten und nunmehr zertifizierten Mobilitätsberater ihren Auf- beiden RMV-Mobilitätsinfos am Luisenplatz und am Hauptbahn- gaben – zu denen nicht nur der Verkauf von Fahrausweisen und hof konnte dadurch weiter gefestigt werden. Fachkundige Beratung: Qualifizierte Mobilitätsberater empfangen ihre Kunden in der Mobilitätszentrale im LuisenForum Marketingaktivitäten VeranSTaLTunGen BroSchÜren Bei einer Vielzahl von Veranstaltungen und Festivitäten zeigte Eine Vielzahl gedruckter Informationsmaterialien wurde im Jahr die ESWE Verkehrsgesellschaft auch im Jahr 2011 Präsenz und un- 2011 neu entwickelt bzw. neu aufgelegt. Beispielhaft sind all jene termauerte damit einmal mehr ihr Selbstverständnis, ein festes, Broschüren zu nennen, die vor dem oder direkt zum Fahrplan- sympathisch-„volksnahes“ Element des öffentlichen Lebens in wechsel am 11. Dezember erschienen, so etwa der thematische Wiesbaden zu sein: Folder „Neue Linien im ‚Ländchen‘ – Bessere Verbindungen für • Zu nennen sind zum einen die verschiedenen von ESWE die Region im Osten Wiesbadens: mit den Linien 26 und 43 von eigeninitiierten Veranstaltungen, etwa das traditionelle, ESWE Verkehr“, der eine der Hauptneuerungen, die der Fahrplan- besonders bei Familien beliebte Nerobergfest Ende Mai wechsel mit sich brachte, detailliert beschrieb. sowie die Krimidinner-Erlebnistour „Krimi im Bus“, die im Berichtsjahr eine erfolgreiche dritte Saison hinlegte. Viele der neuen Broschüren enthielten schon Vorab-Ankündi- • Zum anderen beteiligte sich ESWE Verkehr an diversen gungshinweise zur kommenden „eTicket“-Einführung (siehe städtischen Festen, darunter erstmals am Stadtfest Mitte oben); und auf die meisten der im Berichtsjahr neu erstellten September, dem die Verkehrsgesellschaft mit diversen Printinformationen wurden sogenannte „QR-Codes“ aufge- Aufklärungsaktionen und Mitmachangeboten zum Thema druckt, die es den Besitzern internetfähiger Mobilfunktelefone Elektromobilität einen deutlich ökologisch geprägten Stem- ermöglichen, sich per Handy mit ergänzenden oder vertiefenden pel aufdrückte. Auch die Rheingauer Weinwoche stellte im Informationen zu versorgen. Ein englischsprachiger Flyer, der die Berichtsjahr abermals einen großen Erfolg dar: So nutzten Taktverdichtung der Linie 28 thematisierte, wurde speziell für mehr Weinfest-Besucher denn je die Möglichkeit, als Käufer die Zielgruppe der jetzt oder künftig in der Landeshauptstadt des speziellen, besonders preisgünstigen „WeinfestTickets“ angesiedelten US-Soldaten und deren Familien entwickelt und (das im Übrigen eine Rekordverkaufszahl erreichte) oder produziert. aber als Abo-Inhaber einen Gratis-Sekt oder -Wein bei einem der nunmehr 15 ESWE-Partnerwinzer zu genießen. Auch die Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel rund ums Weinfest war äußerst zufriedenstellend: Noch mehr Feierfreudige als im Vorjahr nutzten die Busse von ESWE Verkehr, um dem „autofreien Rebensaftgenuss“ zu frönen.
  • 29. Betriebsbereiche 29 ImaGe- unD STeLLenkamPaGne Kundenkommunikation Eine Busaußenwerbung der etwas anderen Art konnte ab Juni 2011 auf Wiesbadens Straßen bewundert werden: 20 Busfahre- Internet- und Social-Media-Aktivitäten rinnen und -fahrer präsentierten sich mit ihren Konterfeis auf drei Linienbussen und erklären dem Betrachter mit teils ernsten, Die Kommunikation mit den Fahrgästen über die unterschied- teils humorvollen Sprüchen, warum sie ihren Beruf lieben und lichsten Online-Kanäle wurde im Berichtsjahr massiv ausge- diesen gegen keinen anderen eintauschen möchten. Die unge- baut. Zu den bereits im Vorjahr – mit dem Start der neuen ESWE- wöhnliche Busaußenwerbung war und ist das zentrale Element Verkehr-Website im September 2010 – ins Leben gerufenen einer großangelegten Imagekampagne, die gemeinsam von Interaktiv-Funktionen, wie zum Beispiel dem Online-Forum, ESWE Verkehr und der Schwestergesellschaft WiBus initiiert kamen im Jahr 2011 zahlreiche weitere Elemente hinzu. und getragen wurde; von den 20 Fahrerinnen und Fahrern, die der Kampagne ihr Gesicht liehen, stammten je zehn von ESWE „meIne eSWe“-aPP Verkehr und von WiBus. Der Ende 2010 aus der Taufe gehobene „ESWE Verkehr LiveTicker“, eine stets genaue Echtzeit-Statusanzeige sämtlicher „Wer braucht schon einen Ferrari, wenn er einen Bus fahren Wiesbadener Buslinien, wurde im Berichtsjahr in die neue kann?“, „Wiesbaden ohne Busfahrer wäre wie Kochbrunnen ohne Wasser!“, „Busfahrer sein: Herausforderung mit Herz und Verstand!“, „18 Meter, 28 Tonnen, 350 PS: Adrenalin pur!“, „Hier an Bord: SIE – meine wertvollste Fracht!“: Mit diesen und 15 wei- Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online teren Textbotschaften vermittelten die 20 „Imagebotschafter“, im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr: dass sie stolz sind auf ihren Beruf – und dass Busfahrer für ihre www.youtube.com/esweverkeh r verantwortungsvolle Arbeit, die sie der Gemeinschaft erbringen, Respekt, Anerkennung und Wertschätzung verdienen. Parallel dient die Imagekampagne auch der Werbung um Job- Aspiranten – denn der Busfahrerberuf ist seit längerem bran- chenweit von Nachwuchssorgen gekennzeichnet. Daher baute auch die später im Berichtsjahr gestartete WiBus-Stellenkam- pagne „Bus sucht Fahrer!“, bei deren Realisierung ESWE Verkehr die Schwestergesellschaft wirkungsvoll unterstützte, auf der Imagekampagne auf und entwickelte diese weiter. Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr: www.youtube.com/esweverkeh r
  • 30. 30 Betriebsbereiche „Meine ESWE“-App integriert. Diese kostenlose Anwendung FaceBook („Application“, abgekürzt: „App“) stand von Beginn an Nutzern Der Start der ESWE-Verkehr-Fanpage beim sozialen Online- von iPhone- oder iPad-Geräten zur Verfügung, im Jahresverlauf Netzwerk Facebook im August des Berichtsjahres wurde wurde das Angebot technisch auch auf Geräte mit Android-Be- gleich mit einer besonders aufmerksamkeitsstarken Aktion triebssystem erweitert. Ebenfalls erweitert wurde der Funkti- verknüpft: Via Facebook konnte man sich an der Wahl zum onsumfang der App: Beispielsweise steht den Nutzern neben „CleverCard-Gesicht 2012“ beteiligen – und zwar sowohl den „LiveTicker“-Störungsmeldungen nun auch eine spezielle als Kandidatin bzw. Kandidat als auch anschließend bei der Google-Maps-Karte zur Verfügung, auf der alle Wiesbadener Abstimmung („Voting“). Das „CleverCard CoverCasting“ ließ Fahrkarten-Vorverkaufsstellen samt Anschrift und Öffnungs- die Besucherzahlen auf ESWEs Facebook-Seite erwartungs- zeiten sowie sämtliche Fahrausweisautomaten-Standorte gemäß rapide in die Höhe schnellen. verzeichnet sind. www.facebook.com/esweverkehr e-maIL-neWSLeTTer Der E-Mail-Newsletter für ESWE-Kunden erschien im Berichts- jahr in 18 regulären Ausgaben, die jeweils etwa fünf Nachrich- tenmeldungen enthielten, sowie in zwei monothematischen Sonderausgaben zum Thema „Meine ESWE“-App. DVD Die hier eingeklebte DVD enthält alle ESWE-Verkehr- Firmenvideos, die im Jahr 2011 in den YouTube-Kanal von ESWE Verkehr (www.youtube. com/esweverkehr) eingestellt wurden. Viel Spaß beim ansehen!