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Die Kernaussagen und wesentlichen Thesen des Buches "Leibnitz war kein Butterkeks"
Michael Schmidt - Salomon
1. Wir können keine Aussage über die Dinge "an sich" machen, sondern nur über die Dinge
"für uns".
Das Ding "an sich" existiert in seinem reinen Urzustand, das Ding "für uns" existiert vor
dem Hintergrund unseres subjektiven Wahrnehmungs- und Erfahrungshintergrundes.
Schon Kant sprach mit dem Begriff "a priori" von den Vor-Annahmen der Erkenntnis.
2. Wovon man nicht sprechen kann, darüber sollte man schweigen (Wittgenstein).
Wir sollten uns nicht anmaßen über Dinge zu sprechen, über die wir vernünftigerweise gar
nicht sprechen können. Es ist jedem zu misstrauen, der von sich behauptet, von einer
höheren Wahrheit berichten zu können. Schon Xenophanes sagte "sollte einer auch einst
die vollkommenste Wahrheit verkünden, wissen könnt' er das nicht, es ist alles durchwebt
von Vermutung"
3. Vergesst die jenseitige Welt an sich, konzentriert euch auf die diesseitige vom Menschen
wahrnehmbare Welt.
Die diesseitigen menschlichen Aussagen, lassen sich mit diesseitigen menschlichen
Methoden überprüfen.
4. Dummer Weise wird das Wort "glauben" häufig genau für das Gegenteil nämlich "wissen"
verwendet. Der Glaube ist das in uns und um uns, was uns dazu befähigt, Dinge für wahr
anzunehmen, von denen wir wissen, dass sie falsch sind
5. Ein Wissenschaftler weiß, dass er nur etwas glaubt, was ihm heute gültig erscheint, was
morgen schon widerlegt sein kann. Sokrates: "ich weiß, dass ich nichts weiß"
6. Ein Gläubiger glaubt, dass er tatsächlich etwas weiß, dass übermorgen gültig sein wird,
was heute schon widerlegt ist. Der Wissenschaftler weiß, dass er etwas glaubt, der
Gläubige glaubt, etwas zu wissen.
7. Popper: "Wir erkennen keine Wahrheiten, sondern stellen nur vernünftige Vermutungen
an." Popper vertrat die Auffassung, dass gute Wissenschaftlicher nicht nach der Wahrheit
streben, sondern auf der Suche nach Fehlern sein müssen.
8. Wenn ein allmächtiger Gott diese Welt erschaffen hat, dann muss die Frage erlaubt sein,
warum er so viel Leid geschaffen hat. Will er das Leid, dann ist er kein Gott, sondern ein
Sadist. Will er das Leid nicht und kann er es nicht beseitigen, dann ist er nicht allmächtig.
Das ist das Theodizee-Problem, also die Frage nach der Rechtfertigung eines gütigen
Gottes angesichts der Übel in der Welt. Leibnitz Theorie, dass das Übel nur Teil eines
unfassbar Guten ist, ist dabei an geistiger Verwirrung nicht zu überbieten. Die Idee von
Leibnitz, dass wir in der bestmöglichen aller Welten leben, ist dabei unsäglich traurig.
Voltaire hat diesen Ansatz mit dem satirischen Roman "Candide" sehr schön parodiert.
9. Einige Theologen behaupten, dass das Leid nicht von Gott sondern vom Menschen
geschaffen wurde. Viele Übel haben allerdings gar keinen menschlichen Willensakt als
Ursache, wie Erdbeben, ein Kind, das an Leukämie erkrankt und vieles mehr.
10. Ein Theologe würde sagen, dass wir Gottes Handlungen nicht mit menschlichen
Maßstäben bewerten dürfen. Ein Killer Argument, das beliebig anwendbar ist. Man sollte
aber solche Behauptungen nicht mit Maßstäben außerhalb der menschlichen
Möglichkeiten bewerten, sondern mit menschlichen Maßstäben, dann ist die
Schlussfolgerung klar.
11. Logik und Empirie sind "die" richtigen menschlichen Maßstäbe zur Beurteilung der
diesseitigen Zusammenhänge und sind die menschlichen Instrumente der
Wahrheitsfindung. Empirie ist dabei das Erfahrungswissen. Logik ist Evidenz, d.h.
Sachzusammenhänge, die ohne empirische Überprüfung unmittelbar einleuchtend sind.
12. Die Religion lag schon bei einfachen Wahrheiten falsch, warum sollte sie bei höheren
Wahrheiten ausgerechnet richtig liegen. Das Alter der Erde wurde falsch eingeschätzt, die
Erde als Mittelpunkt des Universums völlig falsch eingegliedert.
13. Es ist falsch, dass die Kirche mittlerweile die Evolutionstheorie anerkannt hat, die Kirche
lehrt nur, dass der Mensch aus der Evolution hervorgegangen ist, der Geist, die Seele, soll
bei Gott den Ursprung haben. Damit trennt die Kirche auf lächerliche Weise Körper und
Verstand. Nur so lässt sich das christliche Menschenbild retten.
14. Die Welt ist nicht für den Menschen geschaffen worden. Die Menschheit leidet an
vollkommener Selbstüberschätzung. Das kleine blaue Planetchen als Mittelpunkt des
Universums #lächerlich. Warum sollte jemand, der wie Gott zielgerichtet arbeitet, so viele
Umwege machen, über Dinosaurier, Rattengrosse Säugetiere bis hin zum Homo Sapiens.
15. "Ich glaube nicht dogmatisch an Gottes Nicht-Existenz, aber ich glaube Gott ist eine
schlechte Hypothese bzw. Vermutung." Aber als guter Wissenschaftler bin ich jederzeit
bereit, das wieder umzustoßen, wenn es bessere Beweise gibt. Dann steht auch meinem
Kircheneintritt nichts mehr im Wege.
16. Warum glauben noch so viele Menschen an Gott. Wir sind Primaten, die dazu neigen
ziemlich affige Rollenmuster nach zu äffen. Es hat halt evolutionstechnisch enorme
Vorteile wenn man sich auf ein imaginäres Alphamännchen berufen kann, dass allmächtig
ist. Es wertet die eigene Stellung auf.
17. Ist der Buddhismus, als göttliches in allem, akzeptabel? Schopenhauer meint hierzu, dass
ein solcher Pantheismus ein höflicher Atheismus ist, ein Gott, der überall ist, ist gleichzeitig
nirgendwo.
18. Giordano Bruno ging schon vor 400 Jahren davon aus, dass das Universum unendlich ist
und war damit sehr modern. Die, die ihrer Zeit voraus sind, müssen im Ziel auf die anderen
warten, oder werden, wie im Fall Brunos, werden früh getötet.
19. Das der Mensch sich als Maß aller Dinge bezeichnet, ist nicht im biblischen Sinne zu
verstehen, indem wir uns die Welt zu Untertan machen. Das heißt vielmehr, dass wir uns
unserer Beschränktheit bewusst sein sollten.
20. Protagoras: "was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren,
oder nicht. Die Kräfte, die mich hindern, sind zu zahlreich, und auch ist die Frage zu
verworren und das Leben für die Beantwortung zu kurz."
21. Agnostizismus = unbekannt, verworren, unerkennbar
22. Ludwig Feuerbach: "die Götter sind bloß Projektionsflächen menschlicher Vorstellungen,
Wünsche und Sehnsüchte". Der Mensch erschuf eben Gott nach seinen Bilde und nicht
anders herum.
23. Karl Marx: "das religiöse Versprechen, des illusorischen Glücks, ist nur deshalb so
erfolgreich gewesen, weil ein wirkliches Glück des Volkes ausgeschlossen bzw. unmöglich
war".
24. Die Religion ist der Seufzer der unterdrückten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt...
sie ist Opium fürs Volk.
25. Die Persönlichkeit hängt von der neuronalen Struktur unseres Gehirns ab. Losgelöst von
unserem Gehirn gibt es kein Ich. Das Ende der Funktionsfähigkeit des Gehirns ist das Ende
unserer Existenz als Person. Der Geist existiert nicht unabhängig vom Körper. Es gibt kein
Leben nach dem Tod. Das macht das Leben im Diesseits umso wertvoller.
26. Der Tod hat keine Bedeutung für uns, denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn
aber der Tod da ist, dann sind wir nicht mehr da. Diese Weisheit geht auf den Philosophen
Epikur zurück.
27. Humor ist, wenn man trotzdem lacht, Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt und die
Religion ist, wenn man trotzdem stirbt. Jürgen Becker
28. Die Vergänglichkeit ist die Vergeblichkeit all unserer Bemühungen. Denn egal, was wir
anstellen, wir werden nichts von bleibendem Wert schaffen.
29. Je höher eine Zivilisation technologisch entwickelt ist, desto größer ist die Gefahr, dass sie
sich selbst zerstört. Einerseits leben wir im 21. Jahrhundert, aber unser Weltbild ist von
jahrtausendealten Legenden geprägt.
30. Das jüngste Gericht ist ein altes Gerücht. Intelligent frei erfunden, um Menschen gefügig zu
machen.
31. Survival of the fittest heißt nicht, dass der Stärkste überlebt, sondern der, der am besten
angepasst ist. Sehr häufig ist das eben nicht der Stärkste, der am besten angepasst ist,
sondern der, der sich der Nische am besten angepasst hat.
32. Es geht im Leben nicht um Sinn, sondern nur um Nahrung und Sex. Also nicht nur survival
of the fittest, sondern auch survival of the sexiest. Bei der Fortpflanzung setzen Frauen auf
Qualität, Männer auf Quantität.
33. Sex macht Spaß und Sterben nicht, weil ein guter Tod kein Selektionskriterium ist, weil
danach keine Fortpflanzung mehr möglich ist.
34. Heraklit "man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen" Es gibt nichts
Unveränderliches sondern einstelliges Werden und Vergehen. "Alles fließt"
35. Die Suche nach dem Sinn des Lebens, ist die Suche nach einem bedeutungsvollen
Zusammenhang.
36. Das Gehirn ist auf das Erkennen von bedeutungsvollen Zusammenhängen hin getrimmt,
das führt dazu, dass wir Zusammenhänge sehen, wo eigentlich gar keine sind. Die
Sternenbilder wie den "großen Wagen" gibt es bspw. einfach nicht und es ist auch
vollkommener Schwachsinn.
37. Der Placebo Effekt wurde schon häufig nachgewiesen, Menschen bilden sich Effekte
einfach nur ein. Der Gotteseffekt beruht auf dem gleichen Phänomen. Die völlig falsche
Interpretation wider besseres Wissen kann Sinn stiftend sein. Ein unsinniger Sinn kann
besser sein, als gar keiner.
38. Die Suche nach dem Sinn des Lebens hat evolutionstechnisch Vorteile. Wer auf der Suche
nach bedeutungsvollen Zusammenhängen ist, sichert die Orientierung im Leben und hilft
beim Überleben und erhöht die Wahrscheinlichkeit für Sex.
39. Der Sinn des Lebens besteht im Leben selbst. "Nimm’ Nahrung auf und pflanze Dich fort"
Es gibt darüber hinaus keinen Sinn "an sich", sondern nur den Sinn für "dich".
40. Jeder suche für sich den Sinn der eigenen Existenz, ohne sich auf der allgemeinen Sinn
Suche zu verlieren.
41. Die Welt ist so unintelligent designed, dass nichts dafür spricht, dass dies das Werk eines
höheren Wesens ist.
42. Die Menschheit ist ein unbeabsichtigtes vorübergehendes Randphänomen im weitgehend
sinnentleerten Universum.
43. Selbst wenn es ein höheres Wesen geben sollte, dann heißt das nicht automatisch, dass
dessen Sinn auch unser Sinn sein müsste. Ansonsten müssten ja alle Kinder die
Überzeugungen ihrer Eltern annehmen. Der persönliche Sinn ist Ausdruck der eigenen
Überzeugungen und kann nicht verallgemeinert werden.
44. Der Sinn des eigenen Lebens kann nicht gefunden werden, er muss erfunden werden.
Seinem Leben einen Sinn zu geben, ist ein sehr persönlicher, kreativer Prozess.
45. Lohnt sich die Mühe überhaupt, die das Leben macht, oder ist es eine kolossale
Zeitverschwendung? Wenn das Wohl, das wir im Leben sehen, das Übel überwiegt, gibt es
einen Sinn im Leben, ansonsten nicht.
46. Wissenschaft vermittelt Wissen, aber keine Weisheit. Weisheit ist das Vermögen Wissen
sinnvoll einzusetzen, so dass es zum größten möglichen Wohl für alle beiträgt. Weisheit ist
damit eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass man seinem Leben einen Sinn geben
kann. Philosophie heißt ja wörtlich übersetzt, die Liebe zur Weisheit.
47. Philosophie ist keine Wissenschaft. Sie ist vielmehr eine Kunst, die Weisheiten vermittelt
indem sie Fakten arrangiert mit dem Ziel ein Gesamtbild zu zeichnen.
48. Du kommst aus dem Nichts und du gehst ins Nichts. Also, was hast du verloren? Nichts!
Monty Python "... also schaue auf die Sonnenseite des Lebens…..“
49. Das höchste Gut ist das Glück, das Unglück ist das größte Übel. (Epikur)
50. Glück ist das Bewusstsein des Wachsens (Lowen)
51. Glück ist nichts Statisches, sondern etwas Dynamisches. Unendlich viele, gleichermaßen
gute Tage, wären eine Strafe. Alleine schon deshalb ist die Vorstellung eines ewig
währenden Paradieses ein Graus.
52. Siegmund Freud sagte, dass der Mensch ein Stück Glücksmöglichkeit gegen
Glückssicherheit eingetauscht hat.
53. Sicherheit ist gut, weil sie unsere Existenzängste beruhigt, doch sie blockiert
Glücksmomente bzw. -gefühle. No risk, no fun.
54. Wir können den Kontrast sehr intensiv erleben, den Zustand nur sehr wenig. Siegmund
Freud
55. Die Bäume haben es uns gezeigt, dass man in einem begrenzten System nicht unbegrenzt
wachsen kann. Je mehr Anteil man am Kuchen haben will, desto mehr trägt man dazu bei,
dass das System vernichtet wird und glücklicher macht es auch nicht. Wer seinen Sinn des
Lebens darin sieht, durch die Anhäufung von Gütern zu wachsen, der wird sich sehr schnell
leer und sinnentleert fühlen.
56. Glück kann nicht erkauft werden. Glück, als die Kombination der drei (3) erfolgreichen
Glücksstrategien. Selbstverwirklichung, Engagement für eine große Sache und
Hedonismus als Kombination für ein glücklicheres Leben. Hedonismus ist die gesunde Lust
am Leben. Bereits Epikur führte aus, dass es gar nicht so einfach ist, das Leben so
auszurichten, dass Lust und Freude überwiegen. Epikur: "Wer die einfachen Dinge nicht zu
schätzen weiß, der kann auch den Überfluss nicht genießen."
57. Dem Freud ’schen Einwand, dass wir Dinge, die wir bereits besitzen, keine besondere
Bedeutung mehr beimessen, hielt er das Konzept der Achtsamkeit entgegen. Achtsamkeit
ist ganz im Hier und Jetzt zu sein und sich sein Umfeld und sich selbst in vollem Umfang
bewusst zu machen. Im Zustand der Aufmerksamkeit können wir Dinge besser genießen.
Durch Achtsamkeit erlebt man den Reiz des Neuen im Altbekannten.
58. Selbstverwirklichung ist das Bemühen unsere Fähigkeiten optimal zur Entfaltung zu
bringen. Es ist dabei egal auf welchem Gebiet wir unsere Fähigkeiten entwickeln und
Erfolge feiern. Wichtig ist, dass die Aufgabe unserem Fähigkeitenprofil entspricht und uns
weder über- noch unterfordert.
59. Wir leben in einer Zeit, in der man leicht in die Rolle des passiven Konsumenten gedrückt
wird. Ohne uns selbst anzustrengen, borgen wir uns Gefühle und Abenteuer von anderen
aus. Wir verlernen es zunehmend selbst aktiv zu sein.
60. Erich Kästner's "... Es gibt nichts Gutes, außer man tut es...." ist ein Element auf dem Weg
zum individuellen Glück.
61. Die Erweiterung des eigenen Lebenssinns über die eigenen Interessen hinaus ist eine
Quelle für Glück. Karl Marx: die Erfahrung preist den als Glücklichsten, der die meisten
anderen glücklich gemacht hat.
62. Leben ist das was passiert, wenn du noch dabei bist Pläne zu schmieden. John Lennon

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Kernaussagen des buches leibnitz war kein butterkeks m. schmidt salomon

  • 1. Die Kernaussagen und wesentlichen Thesen des Buches "Leibnitz war kein Butterkeks" Michael Schmidt - Salomon 1. Wir können keine Aussage über die Dinge "an sich" machen, sondern nur über die Dinge "für uns". Das Ding "an sich" existiert in seinem reinen Urzustand, das Ding "für uns" existiert vor dem Hintergrund unseres subjektiven Wahrnehmungs- und Erfahrungshintergrundes. Schon Kant sprach mit dem Begriff "a priori" von den Vor-Annahmen der Erkenntnis. 2. Wovon man nicht sprechen kann, darüber sollte man schweigen (Wittgenstein). Wir sollten uns nicht anmaßen über Dinge zu sprechen, über die wir vernünftigerweise gar nicht sprechen können. Es ist jedem zu misstrauen, der von sich behauptet, von einer höheren Wahrheit berichten zu können. Schon Xenophanes sagte "sollte einer auch einst die vollkommenste Wahrheit verkünden, wissen könnt' er das nicht, es ist alles durchwebt von Vermutung" 3. Vergesst die jenseitige Welt an sich, konzentriert euch auf die diesseitige vom Menschen wahrnehmbare Welt. Die diesseitigen menschlichen Aussagen, lassen sich mit diesseitigen menschlichen Methoden überprüfen. 4. Dummer Weise wird das Wort "glauben" häufig genau für das Gegenteil nämlich "wissen" verwendet. Der Glaube ist das in uns und um uns, was uns dazu befähigt, Dinge für wahr anzunehmen, von denen wir wissen, dass sie falsch sind 5. Ein Wissenschaftler weiß, dass er nur etwas glaubt, was ihm heute gültig erscheint, was morgen schon widerlegt sein kann. Sokrates: "ich weiß, dass ich nichts weiß" 6. Ein Gläubiger glaubt, dass er tatsächlich etwas weiß, dass übermorgen gültig sein wird, was heute schon widerlegt ist. Der Wissenschaftler weiß, dass er etwas glaubt, der Gläubige glaubt, etwas zu wissen. 7. Popper: "Wir erkennen keine Wahrheiten, sondern stellen nur vernünftige Vermutungen an." Popper vertrat die Auffassung, dass gute Wissenschaftlicher nicht nach der Wahrheit streben, sondern auf der Suche nach Fehlern sein müssen. 8. Wenn ein allmächtiger Gott diese Welt erschaffen hat, dann muss die Frage erlaubt sein, warum er so viel Leid geschaffen hat. Will er das Leid, dann ist er kein Gott, sondern ein Sadist. Will er das Leid nicht und kann er es nicht beseitigen, dann ist er nicht allmächtig. Das ist das Theodizee-Problem, also die Frage nach der Rechtfertigung eines gütigen
  • 2. Gottes angesichts der Übel in der Welt. Leibnitz Theorie, dass das Übel nur Teil eines unfassbar Guten ist, ist dabei an geistiger Verwirrung nicht zu überbieten. Die Idee von Leibnitz, dass wir in der bestmöglichen aller Welten leben, ist dabei unsäglich traurig. Voltaire hat diesen Ansatz mit dem satirischen Roman "Candide" sehr schön parodiert. 9. Einige Theologen behaupten, dass das Leid nicht von Gott sondern vom Menschen geschaffen wurde. Viele Übel haben allerdings gar keinen menschlichen Willensakt als Ursache, wie Erdbeben, ein Kind, das an Leukämie erkrankt und vieles mehr. 10. Ein Theologe würde sagen, dass wir Gottes Handlungen nicht mit menschlichen Maßstäben bewerten dürfen. Ein Killer Argument, das beliebig anwendbar ist. Man sollte aber solche Behauptungen nicht mit Maßstäben außerhalb der menschlichen Möglichkeiten bewerten, sondern mit menschlichen Maßstäben, dann ist die Schlussfolgerung klar. 11. Logik und Empirie sind "die" richtigen menschlichen Maßstäbe zur Beurteilung der diesseitigen Zusammenhänge und sind die menschlichen Instrumente der Wahrheitsfindung. Empirie ist dabei das Erfahrungswissen. Logik ist Evidenz, d.h. Sachzusammenhänge, die ohne empirische Überprüfung unmittelbar einleuchtend sind. 12. Die Religion lag schon bei einfachen Wahrheiten falsch, warum sollte sie bei höheren Wahrheiten ausgerechnet richtig liegen. Das Alter der Erde wurde falsch eingeschätzt, die Erde als Mittelpunkt des Universums völlig falsch eingegliedert. 13. Es ist falsch, dass die Kirche mittlerweile die Evolutionstheorie anerkannt hat, die Kirche lehrt nur, dass der Mensch aus der Evolution hervorgegangen ist, der Geist, die Seele, soll bei Gott den Ursprung haben. Damit trennt die Kirche auf lächerliche Weise Körper und Verstand. Nur so lässt sich das christliche Menschenbild retten. 14. Die Welt ist nicht für den Menschen geschaffen worden. Die Menschheit leidet an vollkommener Selbstüberschätzung. Das kleine blaue Planetchen als Mittelpunkt des Universums #lächerlich. Warum sollte jemand, der wie Gott zielgerichtet arbeitet, so viele Umwege machen, über Dinosaurier, Rattengrosse Säugetiere bis hin zum Homo Sapiens. 15. "Ich glaube nicht dogmatisch an Gottes Nicht-Existenz, aber ich glaube Gott ist eine schlechte Hypothese bzw. Vermutung." Aber als guter Wissenschaftler bin ich jederzeit bereit, das wieder umzustoßen, wenn es bessere Beweise gibt. Dann steht auch meinem Kircheneintritt nichts mehr im Wege. 16. Warum glauben noch so viele Menschen an Gott. Wir sind Primaten, die dazu neigen ziemlich affige Rollenmuster nach zu äffen. Es hat halt evolutionstechnisch enorme Vorteile wenn man sich auf ein imaginäres Alphamännchen berufen kann, dass allmächtig ist. Es wertet die eigene Stellung auf.
  • 3. 17. Ist der Buddhismus, als göttliches in allem, akzeptabel? Schopenhauer meint hierzu, dass ein solcher Pantheismus ein höflicher Atheismus ist, ein Gott, der überall ist, ist gleichzeitig nirgendwo. 18. Giordano Bruno ging schon vor 400 Jahren davon aus, dass das Universum unendlich ist und war damit sehr modern. Die, die ihrer Zeit voraus sind, müssen im Ziel auf die anderen warten, oder werden, wie im Fall Brunos, werden früh getötet. 19. Das der Mensch sich als Maß aller Dinge bezeichnet, ist nicht im biblischen Sinne zu verstehen, indem wir uns die Welt zu Untertan machen. Das heißt vielmehr, dass wir uns unserer Beschränktheit bewusst sein sollten. 20. Protagoras: "was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren, oder nicht. Die Kräfte, die mich hindern, sind zu zahlreich, und auch ist die Frage zu verworren und das Leben für die Beantwortung zu kurz." 21. Agnostizismus = unbekannt, verworren, unerkennbar 22. Ludwig Feuerbach: "die Götter sind bloß Projektionsflächen menschlicher Vorstellungen, Wünsche und Sehnsüchte". Der Mensch erschuf eben Gott nach seinen Bilde und nicht anders herum. 23. Karl Marx: "das religiöse Versprechen, des illusorischen Glücks, ist nur deshalb so erfolgreich gewesen, weil ein wirkliches Glück des Volkes ausgeschlossen bzw. unmöglich war". 24. Die Religion ist der Seufzer der unterdrückten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt... sie ist Opium fürs Volk. 25. Die Persönlichkeit hängt von der neuronalen Struktur unseres Gehirns ab. Losgelöst von unserem Gehirn gibt es kein Ich. Das Ende der Funktionsfähigkeit des Gehirns ist das Ende unserer Existenz als Person. Der Geist existiert nicht unabhängig vom Körper. Es gibt kein Leben nach dem Tod. Das macht das Leben im Diesseits umso wertvoller. 26. Der Tod hat keine Bedeutung für uns, denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht mehr da. Diese Weisheit geht auf den Philosophen Epikur zurück. 27. Humor ist, wenn man trotzdem lacht, Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt und die Religion ist, wenn man trotzdem stirbt. Jürgen Becker 28. Die Vergänglichkeit ist die Vergeblichkeit all unserer Bemühungen. Denn egal, was wir anstellen, wir werden nichts von bleibendem Wert schaffen.
  • 4. 29. Je höher eine Zivilisation technologisch entwickelt ist, desto größer ist die Gefahr, dass sie sich selbst zerstört. Einerseits leben wir im 21. Jahrhundert, aber unser Weltbild ist von jahrtausendealten Legenden geprägt. 30. Das jüngste Gericht ist ein altes Gerücht. Intelligent frei erfunden, um Menschen gefügig zu machen. 31. Survival of the fittest heißt nicht, dass der Stärkste überlebt, sondern der, der am besten angepasst ist. Sehr häufig ist das eben nicht der Stärkste, der am besten angepasst ist, sondern der, der sich der Nische am besten angepasst hat. 32. Es geht im Leben nicht um Sinn, sondern nur um Nahrung und Sex. Also nicht nur survival of the fittest, sondern auch survival of the sexiest. Bei der Fortpflanzung setzen Frauen auf Qualität, Männer auf Quantität. 33. Sex macht Spaß und Sterben nicht, weil ein guter Tod kein Selektionskriterium ist, weil danach keine Fortpflanzung mehr möglich ist. 34. Heraklit "man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen" Es gibt nichts Unveränderliches sondern einstelliges Werden und Vergehen. "Alles fließt" 35. Die Suche nach dem Sinn des Lebens, ist die Suche nach einem bedeutungsvollen Zusammenhang. 36. Das Gehirn ist auf das Erkennen von bedeutungsvollen Zusammenhängen hin getrimmt, das führt dazu, dass wir Zusammenhänge sehen, wo eigentlich gar keine sind. Die Sternenbilder wie den "großen Wagen" gibt es bspw. einfach nicht und es ist auch vollkommener Schwachsinn. 37. Der Placebo Effekt wurde schon häufig nachgewiesen, Menschen bilden sich Effekte einfach nur ein. Der Gotteseffekt beruht auf dem gleichen Phänomen. Die völlig falsche Interpretation wider besseres Wissen kann Sinn stiftend sein. Ein unsinniger Sinn kann besser sein, als gar keiner. 38. Die Suche nach dem Sinn des Lebens hat evolutionstechnisch Vorteile. Wer auf der Suche nach bedeutungsvollen Zusammenhängen ist, sichert die Orientierung im Leben und hilft beim Überleben und erhöht die Wahrscheinlichkeit für Sex. 39. Der Sinn des Lebens besteht im Leben selbst. "Nimm’ Nahrung auf und pflanze Dich fort" Es gibt darüber hinaus keinen Sinn "an sich", sondern nur den Sinn für "dich". 40. Jeder suche für sich den Sinn der eigenen Existenz, ohne sich auf der allgemeinen Sinn Suche zu verlieren.
  • 5. 41. Die Welt ist so unintelligent designed, dass nichts dafür spricht, dass dies das Werk eines höheren Wesens ist. 42. Die Menschheit ist ein unbeabsichtigtes vorübergehendes Randphänomen im weitgehend sinnentleerten Universum. 43. Selbst wenn es ein höheres Wesen geben sollte, dann heißt das nicht automatisch, dass dessen Sinn auch unser Sinn sein müsste. Ansonsten müssten ja alle Kinder die Überzeugungen ihrer Eltern annehmen. Der persönliche Sinn ist Ausdruck der eigenen Überzeugungen und kann nicht verallgemeinert werden. 44. Der Sinn des eigenen Lebens kann nicht gefunden werden, er muss erfunden werden. Seinem Leben einen Sinn zu geben, ist ein sehr persönlicher, kreativer Prozess. 45. Lohnt sich die Mühe überhaupt, die das Leben macht, oder ist es eine kolossale Zeitverschwendung? Wenn das Wohl, das wir im Leben sehen, das Übel überwiegt, gibt es einen Sinn im Leben, ansonsten nicht. 46. Wissenschaft vermittelt Wissen, aber keine Weisheit. Weisheit ist das Vermögen Wissen sinnvoll einzusetzen, so dass es zum größten möglichen Wohl für alle beiträgt. Weisheit ist damit eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass man seinem Leben einen Sinn geben kann. Philosophie heißt ja wörtlich übersetzt, die Liebe zur Weisheit. 47. Philosophie ist keine Wissenschaft. Sie ist vielmehr eine Kunst, die Weisheiten vermittelt indem sie Fakten arrangiert mit dem Ziel ein Gesamtbild zu zeichnen. 48. Du kommst aus dem Nichts und du gehst ins Nichts. Also, was hast du verloren? Nichts! Monty Python "... also schaue auf die Sonnenseite des Lebens…..“ 49. Das höchste Gut ist das Glück, das Unglück ist das größte Übel. (Epikur) 50. Glück ist das Bewusstsein des Wachsens (Lowen) 51. Glück ist nichts Statisches, sondern etwas Dynamisches. Unendlich viele, gleichermaßen gute Tage, wären eine Strafe. Alleine schon deshalb ist die Vorstellung eines ewig währenden Paradieses ein Graus. 52. Siegmund Freud sagte, dass der Mensch ein Stück Glücksmöglichkeit gegen Glückssicherheit eingetauscht hat. 53. Sicherheit ist gut, weil sie unsere Existenzängste beruhigt, doch sie blockiert Glücksmomente bzw. -gefühle. No risk, no fun. 54. Wir können den Kontrast sehr intensiv erleben, den Zustand nur sehr wenig. Siegmund Freud
  • 6. 55. Die Bäume haben es uns gezeigt, dass man in einem begrenzten System nicht unbegrenzt wachsen kann. Je mehr Anteil man am Kuchen haben will, desto mehr trägt man dazu bei, dass das System vernichtet wird und glücklicher macht es auch nicht. Wer seinen Sinn des Lebens darin sieht, durch die Anhäufung von Gütern zu wachsen, der wird sich sehr schnell leer und sinnentleert fühlen. 56. Glück kann nicht erkauft werden. Glück, als die Kombination der drei (3) erfolgreichen Glücksstrategien. Selbstverwirklichung, Engagement für eine große Sache und Hedonismus als Kombination für ein glücklicheres Leben. Hedonismus ist die gesunde Lust am Leben. Bereits Epikur führte aus, dass es gar nicht so einfach ist, das Leben so auszurichten, dass Lust und Freude überwiegen. Epikur: "Wer die einfachen Dinge nicht zu schätzen weiß, der kann auch den Überfluss nicht genießen." 57. Dem Freud ’schen Einwand, dass wir Dinge, die wir bereits besitzen, keine besondere Bedeutung mehr beimessen, hielt er das Konzept der Achtsamkeit entgegen. Achtsamkeit ist ganz im Hier und Jetzt zu sein und sich sein Umfeld und sich selbst in vollem Umfang bewusst zu machen. Im Zustand der Aufmerksamkeit können wir Dinge besser genießen. Durch Achtsamkeit erlebt man den Reiz des Neuen im Altbekannten. 58. Selbstverwirklichung ist das Bemühen unsere Fähigkeiten optimal zur Entfaltung zu bringen. Es ist dabei egal auf welchem Gebiet wir unsere Fähigkeiten entwickeln und Erfolge feiern. Wichtig ist, dass die Aufgabe unserem Fähigkeitenprofil entspricht und uns weder über- noch unterfordert. 59. Wir leben in einer Zeit, in der man leicht in die Rolle des passiven Konsumenten gedrückt wird. Ohne uns selbst anzustrengen, borgen wir uns Gefühle und Abenteuer von anderen aus. Wir verlernen es zunehmend selbst aktiv zu sein. 60. Erich Kästner's "... Es gibt nichts Gutes, außer man tut es...." ist ein Element auf dem Weg zum individuellen Glück. 61. Die Erweiterung des eigenen Lebenssinns über die eigenen Interessen hinaus ist eine Quelle für Glück. Karl Marx: die Erfahrung preist den als Glücklichsten, der die meisten anderen glücklich gemacht hat. 62. Leben ist das was passiert, wenn du noch dabei bist Pläne zu schmieden. John Lennon