Der Countdown für den Euro läuft: Die Parität, bei der
Anleger für einen Euro einen Dollar bekommen, ist nach Ansicht von Devisenmarktexperten nur noch eine Frage
der Zeit.
Die massive Geldspritze der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den Euro in den letzten Wochen weiter unter Druck gesetzt. Nach Bekanntgabe der EZB Anleihenkäufe fiel die Gemeinschaftswährung auf zwischenzeitlich
1,1159 US-Dollar.
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Kommt jetzt die
Euro-Dollar Parität?
Der Countdown für den Euro läuft: Die Parität, bei der
Anleger für einen Euro einen Dollar bekommen, ist nach
Ansicht von Devisenmarktexperten nur noch eine Frage
der Zeit.
Die massive Geldspritze der Europäischen Zentralbank
(EZB) hat den Euro in den letzten Wochen weiter unter
Druck gesetzt. Nach Bekanntgabe der EZB Anleihenkäufe
fiel die Gemeinschaftswährung auf zwischenzeitlich
1,1159 US-Dollar.
NIEDRIGSTER WERT
0,8225 USD
Oktober 2000
höchstWERT
1,604 USD
Juli 2008
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LYNX fragt die Experten:
Setzt sich die Tendenz fort, wird ein Austauschverhältnis möglich, dass mit einem Dollar
mehr als ein Euro gekauft werden kann. Das sehen wir noch in diesem Jahr kommen.
Ralf Müller-Rehbehn Fondsmanager
Damit die Parität von Euro und US-Dollar noch 2015 erreicht wird, muss tatsächlich die
Zinswende in den USA erfolgen. Doch befürchtet die Fed immer mehr, dass sie damit den
US-Dollar zu Lasten der US-Exportindustrie zu sehr aufwertet.
Robert Halver Finanzexperte
Der jüngste, enorme Abwertungsdruck auf den Euro dürfte nun etwas abnehmen. Allerdings
rechne ich damit, dass die Tendenz in Richtung der Parität zum US-Dollar erhalten bleibt
und bis zum Jahr 2017 auch erreicht wird. Ob dies früher geschieht, hängt auch davon ab,
wann die Fed ihren Leitzins anhebt. Hier sehe ich aber für die Währungshüter rund um
Janet Yellen momentan keinen Handlungsbedarf, denn die aktuellen Daten zeigen zwar
moderates Wachstum, aber keinerlei Überhitzung.
Holger Scholze TV-Börsenkorrespondent
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Der tiefste Stand seit 9 Jahren –
und der Wertverlust geht weiter.
1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
1,60
1,55
1,50
1,45
1,40
1,35
1,30
1,25
1,20
1,15
1,10
1,05
1,00
0,95
0,90
0,85
0,80
0,75
Einführung
4. Januar 1999
1,1747 Dollar.
dotcom blase
finanzkrise
EURokrise
Weniger als einen Dollar hat man für den Euro zuletzt im Dezember 2002 bekommen. Seither ging es trotz vieler
Schwankungen generell nach oben – selbst noch nach Aufflammen der Euro-Schuldenkrise ab 2009. Doch dieser
Trend scheint nun gebrochen zu sein.
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Warum ist der Euro derzeit
so schwach?
Euro-Krise
Natürlich trägt auch die Euro-Krise
zu einem schwachen Euro bei.
Überall ist in den Quartalsberichten
von schwierigen Märkten, zurück-
haltenden Kunden und wachsenden
Risiken die Rede.
EZB
Ein großer Teil des schwachen
Euros ist hausgemacht: Mit Geld-
schwemmen wie in den letzten
Wochen schwächt die EZB den Euro
gegenüber anderen Währungen.
USA
Auch der wirtschaftliche Aufschwung
in den USA treibt den
EUR-US-Dollar Kurs immer
weiter in Richtung Parität.
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Die groSSen Gewinner:
Wer profitiert vom schwachen Euro?
Von einem schwachen Euro profitieren besonders exportfreudige Unternehmen mit Produktions-
standorten außerhalb der USA. Konzerne, die weltweit aktiv sind und unter der vergangenen
Euro-Stärke gelitten hatten, dürften aufatmen:
Airbus
Weil Airbus in Stade und Toulouse produziert und viele der Flieger auf anderen
Kontinenten verkauft, profitiert der Konzern sehr stark vom günstigen Euro.
Infineon
Infineon ist der einzige Dax-Wert, der keinen Produktionsstandort in Amerika
hat und der in hohem Maß vom günstigen Euro-Kurs profitiert.
Krones
Rund zwölf Prozent seiner Abfüll- und Verpackungsmaschinen liefert Krones
nach Amerika. Und zwar, ohne vor Ort eine Produktionsfirma zu haben.
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Welche Auswirkungen hätte ein
Gleichstand...
Für Deutschland
Eine Gleichheit der beiden Währungs-
paare könnte sich durchaus als vorteil-
haft für die Exportnation Deutschland
erweisen und zu einer verbesserten
Konjunkturentwicklung beitragen.
Multinationale Konzerne, die einen
Großteil ihrer Geschäfte im Ausland
machen, können die in der Heimat
gefertigten Produkte im Ausland
günstiger verkaufen.
Für die restliche EU
Für exportschwache Nationen wie
Spanien, Portugal und Griechenland
ist ein schwacher Euro weniger hilf-
reich. Eine Parität könnte zu einer
höheren Divergenz in der Euro-Zone
beitragen
Für Verbraucher
Beim Tanken könnte der schwächere
Euro zu höheren Preisen führen.
Denn Rohöl und Benzin werden inter-
national in Dollar gehandelt. Da die
Rohölpreise derzeit aber eher sinken,
bleiben Autofahrer hierzulande zu-
nächst von drastischen Preissprüngen
an der Zapfsäule verschont.
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Schattenseiten der Parität:
Deutschland exportiert nicht nur, sondern importierte 2014 auch Rohstoffe und Waren im
Wert von knapp einer Billion Euro. Mehr als ein Drittel davon stammen aus Ländern außerhalb
der Währungsunion. Fällt der Wechselkurs, werden diese Produkte deutlich teurer.
Quelle: Statistisches Bundesamt
1133,6 Mrd. EU Länder
657,3 Mrd. (58%)
Nicht EU
476,2 Mrd. (42%)
EU Länder
599,9 Mrd. (65,5%)
Nicht EU
316,7 Mrd. (34,5%)
915,6 Mrd.
Ausfuhr und Einfuhr insgesamt
in Euro (2014)
Export
Import
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FOREX – GroSSe Wirkung mit
kleinem Einsatz?
Annahme: erwarteter Kurs: EUR / USD 1.15
Beim Kauf von 100.000 USD würden Sie
über LYNX Broker 4,00 USD Gebühren bezahlen
Sie verkaufen:
100.000 EUR
Ihr Gewinn: 2.000 USD (1.739,13 EUR)
und erhalten:
115.000 USD
Annahme: Aktueller Kurs: EUR / USD 1.13 (Typischer Spread über LYNX Broker 0,5 Pips)
Ihr gehandeltes Kapital beträgt: 100.000 EUR
Sie setzen 3,00% (Hebel 33,33) des Kapitals ein: 3.000 EUR
Sie erwerben:
100.000 EUR
und verkaufen:
113.000 USD