1. Volkskrankheit: Burn-out
Von Erich K.H. Kalkus, Bremer Aktion für Kinder ( BAKI )
Am 6. April 2010 brachten die Bremer Tageszeitungen BREMER NACHRICHTEN
und WESER-KURIER auf der Titelseite die Veröffentlichung von Sabine Doll,
Bremen:"Volkskrankheit: Burn-out". In der Bremer Veröffentlichung wird -
anders als im Hamburger Antrag der 77. ASMK "Psychische Belastung am
Arbeitsplatz" vom 25./26. Oktober 2000 - Mobbing nicht als eine Ursache
genannt, durch die viele Millionen Menschen in unserem Land bis heute
"volkskrank" geworden sind und - trotz der nach dem "Hilferuf" der 77. ASMK
begonnenen staatlichen Arbeitschutzvorkehrungen - weiterhin erkranken dürften.
Die Bremer Veröffentlichung lässt vermutlich deshalb auch nicht erkennen, dass
es seit 2003 die zur Anwendung empfohlene Handlungsanleitung "Gegen
Mobbing"( LV 34 ) für die Arbeitsschutzverwaltungen der Länder gibt, auch nicht,
ob diese Handlungsanleitung, die im Auftrag des Länderausschusses für
Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik ( LASI ) erstellt und den Ländern zur
Anwendung empfohlen wurde, bis heute eingesetzt wurde und - falls ja - mit
welchen Ergebnissen. Im Vorwort der im September 2003 veröffentlichten
Handlungsanleitung "Gegen Mobbing" steht u.a. geschrieben: "Mehr als jede/r
neunte Erwerbstätige in der Bundesrepublik Deutschland ist im Laufe seines
Berufslebens bereits einmal von Mobbing betroffen...Bei Beschäftigten, die zur
Zielscheibe von Schikanen, Intrigen und Ausgrenzung werden, zeigen sich zu
98,7% Auswirkungen auf das Arbeits- und Leistungsverhalten. Die Opfer fühlen
sich allein gelassen und tragen fast immer erhebliche seelische und körperliche
Beschwerden davon...Der LASI stellt sich mit diesem Konzept dem Thema
Mobbing in der Arbeitswelt...Nach einer Erprobungsphase ist zu prüfen, wie diese
Vorgehensweise von den Aufsichtsbehörden angenommen wurde und ob damit
Mobbingprävention in den Betrieben erfolgreich umgesetzt worden ist.
Unter dem millionenfachen Mobbing gegen Menschen am Arbeitsplatz, auch:
Schule, leidet fraglos auch das Image der Bundesrepublik Deutschland; deshalb
ist die aus Berlin, dem Herzen unseres Landes kommende Bürgerinitiative
MOBBING-WEB.DE, die Verantwortliche ermutigt, sich öffentlich gegen Mobbing
auszuprechen, eine wegweisende Aktion: Die Dokumentation "Stimmen und
Gesichter gegen Mobbing" zeigt aller Welt, dass es in unserem Land der Ideen
Widerstand gibt durch Verantwortliche, die Mobbing ächten.
Aus Bremen - hier hat sich u.a. der Bürgerschaftspräsident Christian Weber
öffentlich gegen Mobbing ausgesprochen - kommt der Vorschlag, der
Bürgeraktion "Stimmen und Gesichter gegen Mobbing" aus Berlin den Deutschen
Engagementpreis 2010 zu verleihen - nicht zuletzt in Hinblick auch auf die größte
Weltausstellung aller Zeiten in China ( EXPO 2010 in Shanghai ).
Erich K.H. Kalkus, Bremer Aktion für Kinder ( BAKI ) www.bakischule.de
08.04.2010