2. 1. Entwicklung
1924: Gründung RAVAG
1938: Reichsrundfunkgesellschaft
1945: Rezentralisierung
1957: Gründung ORF
1967: neues Rundfunkgesetz
1974: 2. Änderung RF-Gesetz
3. 1. Entwicklung
1993: Liberalisierung des Rundfunkt- und
Kabelbereich
1997: Regionalradiogesetz
2001: Anpassung
4. Triales RF-System
Öffentlich- Privat- Nicht-
rechtliche Sender kommerzielle kommerzielle
Sender (freie) Sender
•Ö1
•Ö2 •Krone Hit •Freies Radio
•Ö3 •Radio Arabella Salzkammergut
•FM4 •Antenne Salzburg •Radiofabrik
•Welle 1 •Radio Helsinki
u.v.m. •Radio Maria
u.v.m.
5. 2. Grundsätze Freies Radio
„Frequenzbesetzer“, 1983
Wolfgang Hippe
Grundsätze und Kriterien für freie Radios
Charta der Freien Radios Österreich, 2007
VFRÖ = Verbandes Freier Radios Österreich
6. 1. Die Sendungen die die „Freien Radios“ in der BRD
heute ausstrahlen, sind keinen freien Radios. […]
Freies Radio ist noch Utopie.
Aus der dargelegten geschichtlichen Entwicklung ist
erkennbar, dass dem heute nicht mehr so ist, und freie
Radios zum trialen Rundfunksystem gehören.
7. 2. Freies Radio ist Gesellschaftsfunk.
Es unterliegt in seiner jeweiligen Region unmittelbarer
Kontrolle durch seine aktiven Hörerinnen und Hörer.
Er ist öffentlich und ohne Aufsichtsrat,
Programmbeirat, Vertreter „gesellschaftlich relevanter
Gruppen“ und Parteien. Es arbeitet ohne
Zugangsbeschränkung: Freies Radio ist ein direkter
Bestandteil der Demokratie.
8. Die TrägerInnen Freier Radios handhaben ihr
Management, ihre Programmgestaltung und ihre
Beschäftigungspraxis so, dass sie jede Form der
Diskriminierung ausschließt; sie sind dabei gegenüber
allen UnterstützerInnen, dem Personal und den
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen offen und
verantwortlich. Sie fördern die Mitwirkung von
MigrantInnen und Frauen in allen Bereichen.
9. 3. Freies Radio ist Lokalradio.
Das Sendegebiet ist lokal/regional begrenzt. Damit ist
die Einrichtung vieler unabhängiger Sender möglich.
Freie Radios verstehen sich als Kommunikationsmittel
im lokalen und regionalen Raum du unterstützt die
regionale Entwicklung. Damit fungieren Freie Radios
auch als fördernde Plattformen für regionalbezogene
Kunst- und Kulturschaffende […] darüber hinaus findet
eine Auseinandersetzung mit überregionalen und
internationalen Themen satt.
10. 4. Freies Radio ist Hörerradio.
Die aktiven Hörerinnen und Hörer im Sendegebiet
nehmen soweit wie möglich ihr Radio selbst in die
Hand: Freies Radio ist Radio zum Selbermachen.
Frei Radios laden ihre HörerInnen zur aktiven
Beteiligung ein, spiegeln die gesellschaftliche, kulturelle
und sprachliche Vielfalt ihrer Ausstrahlungsgebiete
wider und fördern den interkulturellen Dialog.
11. 5. Freies Radio hat ein offenes Programm:
Das Programmschema muß [sic] zugunsten von
aktuellen Beiträgen und Diskussionen durchbrochen
werden können.
Freie Radios sind im Besitz, in der Organisationsform,
in der Herausgabe und in der Programmgestaltung
unabhängig von staatlichen, kommerziellen und
religiösen Institutionen und politischen Parteien.
12. 6. Freies Radio ist kein Propaganda Radio.
Lebendiges Radio zu machen heißt auch, sich auf
unterschiedliche Meinungen einzulassen und sie ohne
Zensur zur Diskussion zu stellen.
Freie Radios geben allen Personen und Gruppen
innerhalb des gesetzlichen Rahmens die Möglichkeit
zur unzensierten Meinungsäußerung und
Informationsvermittlung. Vorrang haben dabei soziale,
kulturelle und ethnische Minderheiten sowie solche
Personen und Gruppen, die wegen ihrer
gesellschaftlichen Marginalisierung oder sexistischen
oder rassistischen Diskriminierung in den Medien
kaum oder nicht zu Wort kommen.
13. 7. Freies Radio arbeitet so professionell wie nötig und
so basisbezogen wie möglich.
Jeder Cassettenrecorder ist potentiell ein
Produktionsmittel, aber nicht jede Recorderaufnahme
ist ein sendefähiger Beitrag. […] Der Umgang mit
Recorder, Micro und Geräuschen muß [sic] gelernt
sein. Und: die Sendungen müssen so aufbereitet sein,
daß [sic] sie bei den Hörern Interesse wecken.
Vermitteln dieser Fähigkeiten ist auch Aufgabe des
Freien Radios.
14. Freie Radios stellen Trainings-, Produktions- und
Verteilungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie bilden
Plattformen lokaler und (über-) regionaler Musik-,
Kunst- und Kulturproduktion für
gesellschaftspolitische Initiativen und für
gesellschaftlich oder medial marginalisierte
Communities.
15. 8. Freies Radio ist basisdemokratisch organisiert und
arbeitet nicht gewinnorientiert.
Die Geschäftsmodelle, Stiftungen, Genossenschaften
und Vereine, die Freies Radio tragen, müssen eine
private Verfügung ausschließen und eine möglichst
offene, direkte Kontrolle ermöglichen.
Ihre [Freie Radios] Tätigkeit ist nicht auf Gewinn
ausgerichtet und verfolgt das Prinzip eines werbefreien
Radios ohne kommerzielle Produktwerbung. […]. Die
Finanzierung erfolgt durch Eigenleistungen wie
Projekte oder Kooperationen, öffentliche Förderungen,
Mitgliedsbeiträge und Spenden oder auch Sponsoring.
16. 9. Das Freie Radio verzichtet auf Großtechnik
Radiotechnik ist nicht an den überdimensionalen
Apparat gebunden, auf dem und heute die öffentlich-
rechtlichen Anstalten vorspielen. Die für Freies Radio
erforderlich Sendeleistung kann gut durch eine kleine
und billige Technik (Low budget-Technik) erzielt
werden.
17. 10. Freies Radio braucht kein Kabel und die damit
verbundene zentralistische Struktur.
Die elektronische Industrie – zuständig für die
Verkabelung – ist die zweitgrößte Branche der BRD.
[…] Der lokale/regionale Raum ist für sie nur
interessant, wenn er in eine großtechnische und
zentralistische Struktur integriert und zentral mit dem
überall gleichen „lokalen“ Programm beleifert werden
kann, damit sich das Geschäft lohnt.
18. 11. Freies Radio ist nur durchsetzbar als ein Medium
von Gegenöffentlichkeit.
Gegenöffentlichkeit orientiert sich an den Interessen
von unten, an der Verbreitung von unterdrückten
Nachrichten, an den alltäglichen Geschehnissen im
lokalen/regionalen Raum.
19. Freie Radios fördern eine selbstbestimmte, solidarische
und emanzipatorische Gesellschaft. Sie wenden sich
gegen jede Form der Diskriminierung aufgrund von
Geschlecht oder sexueller Orientierung, Herkunft,
Abstammung Hautfarbe oder Ethnie, religiöser oder
politischer Anschauung, aufgrund körperlicher oder
geistiger Fähigkeiten, sozialer Herkunft, Sprache oder
Alter. Sie treten für freie Meinungsäußerung,
Meinungsvielfalt, Gleichberechtigung, Menschenwürde
und Demokratie ein.
20. 3. Fazit: wie Crowdsourcing bei
Freien Radios angewendet wird
3.1. Finanzierung
Staatliche Unterstützung
Subventionen
2000: Bundesförderung für Freie Radios
gestrichen.
VFRÖ Charta: Forderung nach der Einrichtung eines
„Freien Radios-Fonds“,
21. 3. Fazit: wie Crowdsourcing bei
Freien Radios angewendet wird
Private Finanzierung
Unterstützung durch HörerInnen
Spenden der privaten Wirtschaft
Eigenmittel
CROWDFUNDING
22. 3. Fazit: wie Crowdsourcing bei
Freien Radios angewendet wird
3.2. Partizipation
Offener Zugang
Freie Meinungsäußerung
CROWDSOURCING
23. Quellen
Lindner, Livia (2005): Radiotheorie und Hörfunkforschung.
Zur Entwicklung des trialen Rundfunksystems in
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hamburg:
Verlag Dr. Kovač.
VRÖ (2007): Charta der Freien Radios Österreich – NEU.
Online unter: http://www.freie-radios.at/print.php?id=194
(15.1.2012).
Moos, Ludwig (Hg.) (1983): Frequenzbesetzer. Arbeitsbuch
für ein anderes Radio. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch
Verlag.